Tachinoplesius BERNHAUER 1936

Schülke, M., 2006, Zur Kenntnis der Gattung Tachinoplesius BERNHAUER (Coleoptera, Staphylinidae, Tachyporinae), Linzer biologische Beiträge 38 (1), pp. 889-901 : 890-892

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5434398

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https://treatment.plazi.org/id/03896B1F-FFE7-FFBF-FF3F-FAD5FE283C19

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Tachinoplesius BERNHAUER 1936
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Tachinoplesius BERNHAUER 1936 View in CoL

Eine Begründung für die Einbeziehung von Tachinoplesius in die Gattung Tachinus gibt ULLRICH (1975) nicht. Als charakteristische Merkmale gibt er für Tachinoplesius an:

• Vordertarsen der nicht erweitert,

• -Sternit VII nur geringfügig modifiziert, ohne oder nur mit unauffälligen modifizierten Borsten (Granulae),

• Parameren nur schwach sklerotisiert, symmetrisch,

• -Tergit VIII fünflappig,

• -Sternit VIII mit breiten Mittellappen.

Die meisten dieser Merkmale kommen in verschiedenen Kombinationen auch in der Gattung Tachinus vor. Das Vorhandensein eines fünflappigen -Tergit VIII deutet ULLRICH (1975) als mögliche Verwandtschaft mit den Arten der Tachinus silphaeformis - Gruppe, unter denen eine Art ( T. silphaeformis NORMAND 1928 ) ebenfalls ein fünflappiges -Tergit VIII besitzt. In diesem Fall handelt es sich jedoch eindeutig um eine Konvergenz. Die zahlreichen Arten der T. silphaeformis -Gruppe (eine Art in Italien, eine in Nordafrika, eine im Kaukasus, zahlreiche Arten im Himalaja und in China) zeichnen sich durch zahlreiche Synapomorphien (sexualdimorpher Bau der Elytren, stark abgeleitete Aedoeagi und und Abdominalsegmente VII-X) aus und sind zweifellos nicht mit Tachinoplesius verwandt.

Tachinoplesius -Arten lassen sich, soweit anhand des vorliegenden Materials festzustellen, durch folgende Merkmale von Tachinus und verwandten Gattungen ( Nitidotachinus, Pseudotachinus, Olophrinus ) unterscheiden:

• Glied 2 der Labialpalpen kaum schmaler und kürzer als Glied 1 ( Abb. 2A View Abb ),

• Submentum und Gula durch eine tiefe Falte getrennt, die sich über die gesamte Breite der Kopfunterseite erstreckt ( Abb. 1E View Abb ),

• Hinterrand des Pronotum stark doppelbuchtig ( Abb. 1C View Abb ) [nur T. turneri -Gruppe],

• Scutellum vergrössert [nicht bei allen Arten],

• Basisternum schmal mit etwas erhabenem Vorderrand, ohne auffälligen Mittelhöcker aber mit feinem Mittelkiel, nicht beborstet ( Abb. 1F View Abb ),

• Mesosternum mit feiner Mittelfurche, Mesosternalfortsatz sehr breit und mit stark erhabenen Seitenrändern und tiefer Mittelfurche ( Abb. 1G View Abb ),

• Mesosternum und Episternum fein weitläufig behaart,

• Paratergite der Segmente III-VI breit, verlängert und am Hinterrand ausgerandet,

• Hinterrand der Sternite III-VI neben den Aussenecken mit kammförmiger Beborstung ( Abb. 1I View Abb ),

• -Sternit VII am Hinterrand nur flach ausgerandet, modifizierte Beborstung am Hinterrand fehlend oder nur rudimentär ausgebildet ( Abb. 3A View Abb ),

• Aedoeagus mit deutlichen Innenstrukturen (grössere hakenförmige Sklerite und Borstenfelder) ( Abb. 4D, E View Abb ),

• die wenig sklerotisierten, symmetrischen und parallelseitigen Parameren sind nicht miteinander verwachsen ( Abb. 4E View Abb ),

• Hinterrand des -Sternit VIII fünflappig ( Abb. 3K View Abb ),

• Laterale Tergalteile IX der am Hinterrand mit beborsteten Anhängen,

• -Tergit X am Hinterrand gefiedert,

• Proximal-Gonocoxite nicht miteinander verwachsen, an der Basis breit getrennt,

• Proximal-Gonocoxit mehrfach kantig gefaltet und teilweise wenig sklerotisiert, lateroapikal mit einer grossen Borste ( Abb. 4A View Abb ),

• Distal-Gonocoxite kurz, nur schwach sklerotisiert ( Abb. 4A View Abb ),

• Styli so lang wie die Distal-Gonocoxite, manchmal etwas gebogen, apikal mit einer grösseren und einer kleineren Endborste versehen ( Abb. 4A View Abb ).

Die genaue verwandtschaftliche Stellung von Tachinoplesius lässt sich zurzeit nicht sicher angeben. Auf Grund der zahlreichen aufgefundenen Unterschiede, bei denen es sich vielfach um abgeleitete Merkmale handelt, erscheint eine Schwestergruppenbeziehung zu einer der Untergattungen von Tachinus ( Tachinus, Tachinoderus, Latotachinus, Japanotachinus ) ebenso unwahrscheinlich wie zu anderen Gattungen aus der Verwandtschaft von Tachinus (Nitidotachinus, Olophrinus, Pseudotachinus) . Tachinoplesius kann deshalb nicht weiter als Untergattung von Tachinus betrachtet werden und wird wieder in den Gattungsrang erhoben.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Staphylinidae

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