Lasioglossum (Lasioglossum) pseudocaspicum ( BLÜTHGEN 1923)

A. W, 2014, Die nicht-parasitischen Halictidae der Insel Zypern im Vergleich zu Kreta mit einer Monographie der Lasioglossum bimaculatum-Artengruppe und einer Übersicht der Halictus nicosiae-Untergruppe (Insecta Hymenoptera Apoidea Halictidae), Linzer biologische Beiträge 46 (1), pp. 291-413 : 353-355

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5304787

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/038D87EE-7046-FFF4-ED83-EBC64EA3FACC

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Marcus

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Lasioglossum (Lasioglossum) pseudocaspicum ( BLÜTHGEN 1923)
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Lasioglossum (Lasioglossum) pseudocaspicum ( BLÜTHGEN 1923) View in CoL

1923 Halictus pseudocaspicus BLÜTHGEN, Arch. Naturg. A, 89, 5: 268,. Loc. typ.: Türkei, Zaribaschi. Typus: Berlin ; exam.

1974 Lasioglossum pseudocaspicum BL. ; EBMER, Nat. Jb. Linz 1973: 127 (Kurzdiagnose), Fig. 153 (Gonostylus lateral), neu.

Abb. 22-30 View Abb View Abb .

Diagnose:

Das Mittelfeld ( Abb. 23 View Abb ) sehr verworren gerunzelt, gegen den Stutz scharf gerandet, von oben gesehen der Endrand des Mittelfeldes fast geradlinig, ein im Prinzip gutes Kennzeichen für die Art.

Die Stutzfläche ( Abb. 25 View Abb ) in der oberen Hälfte auf weitgehend spiegelglattem Grund nur mit einzelnen verstreuten Punkten um 15 ȝm, in der unteren Hälfte mit flachen Querwellen, insgesamt sehr stark glänzend - wichtigstes Unterscheidungsmerkmal gegenüber L. aphrodite ( Abb. 50 View Abb ).

Tergite tief schwarz. Scheibe und Endteil von Tergit 1 in der Punktierung sehr gleichmässig - wichtiges diagnostisches Merkmal vor allem gegenüber den vorigen Arten, so etwa auf der Scheibe mitten 10-12 ȝm / 0,5-2,5, teilweise noch gleichmässiger punktiert 1,0-2,0. Endteil von Tergit 1 (Foto in EBMER 1974, Figur 152), sowie Abb. 24 View Abb mitten auch unter schräger Beleuchtung ohne Abgrenzung in die Scheibe übergehend, nur seit- lich hinter den Beulen eine schwache Abgrenzung. Tergit 2 (und 3) durchgehend zerstreuter punktiert, so auf der Basis von Tergit 2 10-15 ȝm / 0,5-3,0, auf Scheibe und Endteil 10-15 ȝm / 1,0-4,0, Zwischenräume glatt.

Mesonotum vorne ( Abb. 22 View Abb ) mitten beiderseits der Mittelfurche nicht beulig vorgezogen. Mesopleuren locker skulptiert, seidig glänzend. Kopfunterseite neben der Kehlrinne fein längs chagriniert, seidig glänzend, seitlich mit einzelnen Punkten. Das Gesicht ist queroval und von L. aphrodite ( Abb. 46 View Abb ) nicht unterscheidbar.

Diagnose:

BLÜTHGEN (1931: 345-346) beschrieb gleich anschliessend nach seinem " H. cristula neu von Albania or Jonian Isl." unter dem Namen "H. pseudocaspicus neu" nach zwei Exemplaren "bei Kykkou an den westlichen Ausläufern des Troodos-Gebirges" jeweils L. aphrodite - siehe bei dieser Art.

Doch weil Blüthgen als damals grösste und weithin einzige Autorität bei den Halictidae " L. pseudocaspicum " aus Zypern beschrieben hat, ist in Verbreitungsangaben Zypern dazu gekommen. Weil mir für mein umfangreiches Bestimmungswerk 1969-1971, für den 2. Teil, kein L. pseudocaspicum vorlag, habe ich der Autorität Blüthgens folgend nach obiger Beschreibung diese Art in die Bestimmungstabelle aufgenommen (EBMER 1970: 28, Ziffer 13).

Durch eigene Aufsammlung Juli 1971 in Osor auf der Insel Cres, heute Kroatien, lernte ich das echte L. pseudocaspicum kennen, das schon äusserlich durch das tief ausgeschnittene Sternit 5 gekennzeichnet ist. Erstmals kurz beschrieben habe ich das in EBMER 1974: 127 und Figur 153 Genital lateral.

Die Bestimmungstabelle in EBMER (1970: 25-28) gehört dahin korrigiert, als L. pseudocaspicum nach der Form von Sternit 5 schon unter Ziffer 2 einzuordnen ist und dort von L. pallens zu trennen, was unter anderem durch die bräunlich aufgehellte Tergitendteile von L. pallens sehr einfach ist.

L. pseudocaspicum wird hier in den diagnostischen Merkmalen, vor allem im Vergleich zu im Folgenden neu beschriebenen L. aphrodite , hier erstmals ausführlich beschrieben:

Sternit 4 (Abb. 26) am Ende deutlich in flachem Bogen, Sternit 5 tief vau-förmig ausgerandet; die Sternitflächen ungemein fein, geradlinig, gelblich behaart, so dass der visuelle Eindruck der Ausrandung noch verstärkt wird. Das Sternit 4 ist durch die dicht anliegende Behaarung auf der Sternitfläche deutlich von L. cristula unterschieden, das auf Sternit 4 nur am Ende eine lockere, abstehende, mässig lange Behaarung aufweist.

Gonocoxiten ungemein fein längs chagriniert, daher matt, diese feine Längschagrinierung nur unter sehr starker Vergrösserung erkennbar, aber einzigartig in der ganzen Artengruppe. Gonostyli im Vergleich zu L. aphrodite sehr klein ( Abb. 28, 29 View Abb ), in Lateralansicht eher dreieckig wirkend, erstmals abgebildet bei EBMER 1974: 156, Abb. 135 View Abb . Die ventrale Gonostylusmembran (Abb. 20) ist sehr lang und schmal, an der Ventralseite sehr kurz behaart. Die Sagittae in Lateralansicht oben fast spitzwinklig scharf gekantet ( Abb. 27 View Abb ).

Mesonotum analog zum vorne mitten kaum vorgezogen, jedoch die Mittelfurche tief eingedrückt, hier zerstreut punktiert 20-25 ȝm / 0,1-1,0, dazwischen glänzend. Tergite deutlich fein und zerstreut punktiert, auf Tergit 1 mitten 8-10 ȝm / 1,0-5,0, dazwischen glatt.

Bei L. pseudocaspicum (und bei L. aphrodite ) sind die Fühler schwarzbraun bis schwarz, mässig lang, Geisselglied 3 l: b = 0,29: 0,21, q = 1,38.

Verbreitung:

Seltene balkanisch-westasiatische Art, die nur ganz vereinzelt in das pannonische Becken vordringt.

Tschechische Republik: " Moravia mer., Sedlec env., meadow at Nesyt pond", 5.4.200 8, 1, Gelbschale, J. Betalka & Straka, neu für Tschechien ( BOGUSCH et al. 2009: 252) ; das ist nicht das Sedlec in der Umgebung von Prag und fehlt auch im besten Ortsverzeichnis von KOCOUREK 1966 bezüglich apidologischer Fundorte. Bei einem Neufund wäre die Angabe von Koordinaten heute selbstverständlich! Die Autoren zitieren auch eine Internet-Information von J.Noyes, nicht gültig im Sinn des ICZN, dass diese Art auch in Österreich und in Polen gefunden worden wäre - das entbehrt jeder konkreten Grundlage - eine der üblichen Internet-Dampfplaudereien. Mähren, Kobyli Umgebung (=20kmN Breclav [N48.45 E16.50]/Lundenburg), 28.5.194 4, 1, Baltasar, Biologiezentrum Linz GoogleMaps ; an sich der Erstfund für Tschechien, den ich schon länger determiniert habe, jedoch die Publikation hat sich durch diese Monographie verzögert.

Ungarn: Simontornya ( PILLICH 1936: 10). Provinz Simontornya (= Somogy), südlich des Balaton (=Plattensees), ohne nähere Daten ( JOZAN 2001:285).

Serbien: Fruška Gora, unveröffentlichter Katalog Blüthgens.

Kroatien: Istrien, Rimski Fjord, 3.6.196 2, 1, Museum Leiden. Insel Cres, Osor, 16.7.197 1, 2, an Vitex, Ebmer. Insel Krk, Baska, 8.6.197 3, 1, Museum Frankfurt. Sucurac W Split, 8.7.192 4, 1, Novac, coll. Ebmer. Marjan bei Split, 13.5.195 6,1, 16.5.195 6, 1, Museum Leiden. Insel Pag, Metaina, 1.6.197 7, 1, Kühbandner, coll. Ebmer. Sibenik, Roskislap bei Visovac, 28.5.198 7, 4, F. Gusenleitner, Biologiezentrum Linz. Dubrovnik, 7. 1935, 3, Mader, Niederösterreichisches Landesmuseum. Bulgarien, Sandanski, 1.6.196 7, 1, und Melnik, 30.5.196 7, 1, Koþourek, Biologiezentrum Linz.

Montenegro, Risan N Kotor, 27.4.197 4, 1, Museum Leiden.

Makedonien: Peþ, 16.5.197 1, 1; Stip, 8.5.197 1, 5, Museum Budapest. Ranica-Tal, 23.6.196 5, 1, Museum Leiden.

Griechenland ist Schwerpunkt der Verbreitung, wenn auch dort immer einzeln und selten. Mir lagen Exemplare von folgenden Orten vor (von N nach S): Olymp, Ag. Ioannis. Igoumenitsa. Phokis, Psilo Timari. Volos, Platania. Arta, Atamanon. Delphi. Levadia, Tsonkalades. Peloponnes: Alt Korinth. Olympia. Zachlorou. Aroania SW Kalavryta. S Piolithos. Kotili im Likeo-Gebirge. Skoutari. Sparta. Mistra.

Inseln: Kefalonia, bei Karstquelle von Avitos; zwischen Poros und Skala. Komitata. Thasos: Theologos. Melissourgos. Lesbos: Loutra. Messagros. Moria. Mt. Olympos. Plomari. Vatera. Vatousa. Chios: Emborios. Agia Irini. Samos: Moni Vronda. Pandroson. Sattel Lazarus/Karvounis. Rhodos: Psinthos. Keratouni.

Türkei: Iznik. Samsun. Korkuteli>Tefenni. 10kmS Elmali. N Irmasan-Pass. Termessos. Akseki im Taurus. Beysehir. Burdur, S Celtikci-Pass. 10kmW Darende. Gürün. Maras. 50kmW Mus. Bisher östlichster Fund: Hakkari, Suvari-Halil-Pass, 2500m, 2.6.198 0, 1, Max Schwarz.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Halictidae

Genus

Lasioglossum

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