Aleochara heeri LIKOVSKÝ 1982

Kapp, A., 2007, Revision der Aleochara heeri-Gruppe mit Beschreibung einer neuen Art aus Italien (Coleoptera, Staphylinidae, Aleocharinae), Linzer biologische Beiträge 39 (1), pp. 371-404 : 374

Aleochara heeri LIKOVSKÝ 1982

Nach der Untersuchung des Holotypus von A. leonhardi BERNHAUER wurde davon ausgegangen, Material von der Balkanhalbinsel würde dieser Art angehören. BERNHAUER (1915) beschrieb A. leonhardi nach einem Einzeltier aus Bosnien-Herzegowina und stellte sie in die nächste Verwandtschaft von A. heeri . Beim Holotypus sind die im Aedoeagus liegenden Sklerite an ihrem Ende auffällig fischmaulartig erweitert. Schon die Untersuchung von weiteren Exemplaren aus der näheren Umgebung des Locus typicus (Treskavica und Maklen-Pass) ergab eine auffällige Variabilität der Endungen der Sklerite. In umfangreichem Material aus verschiedenen Gebirgszügen Bulgariens wurden dann alle Übergänge festgestellt. Der Versuch, die beiden Arten durch die Oberflächenpunktierung, wie von BERNHAUER (1915) beschrieben, zu trennen, scheiterte ebenfalls aufgrund der hohen Variabilität auch dieses Merkmals.

Der Vergleich von A. heeri und A. leonhardi ergab folgende Ergebnisse, aufgrund derer A. leonhardi als Subspezies von A. heeri betrachtet wird:

• Die Punktierung der Körperoberfläche ist sehr variabel und weder für die Arttrennung noch zur Abtrennung einer Subspezies von A. heeri geeignet.

• Im Bau des Aedoeagus sind die Tiere nicht eindeutig voneinander zu trennen; die innenliegenden Sklerite sind bei beiden Formen ziemlich variabel.

• Das Material einzelner Herkunftsgebiete zeigt eine erhebliche Variabilität.

• Die Merkmalskombination Behaarung und Form von Sternit VII und Sternit VIII sind dagegen geeignet, eine geographische Subspezies von der Stammform zu unterscheiden.

• Für ein sympatrisches Auftreten beider Rassen in einem Teil des Verbreitungsgebietes gibt es keine Hinweise.