Plecoptera
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13320005 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03F687CD-0355-3F3B-BE7E-DE97FC703BB5 |
treatment provided by |
Felipe |
scientific name |
Plecoptera |
status |
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Vergleicht man die Individuenzahlen der Plecopteren-Gattungen Nemoura / Nemourella und Leuctra in beiden Gewässerabschnitten, lassen sich auch hier klare Schüsse ziehen. Die Gattungen Nemoura / Nemourella zählen zur Familie Nemouridae , welche "Zerkleinerer" sind, die wesentlich an der Aufarbeitung des im Herbst eingefallenen Laubes beteiligt sind (MOOG 2002). Als typische Habitate werden Wasserpflanzen und strömungsberuhigte Uferbereiche angegeben ( JUNGWIRTH et al. 2003). Diese Angaben korellieren mit den Funden der Untersuchungsstellen BS 1 und BS 2 (Moos und filamentöse Grünalgen) des begradigten Abschnittes. Nahrung in Form von Falllaub ist nur an diesen strömungsschwächeren Uferbereichen zu finden, da hier ein gewisser Rückhalt von organischer Substanz stattfindet. Im revitalisierten Bereich liegen die Abundanzen höher, da an vielen Stellen im Bachbett organische Substanz vorzufinden ist. In den Untersuchungsstellen RS 1 und RS 5 wurden keine Individuen der Gattung Nemoura / Nemourella vorgefunden. An der Untersuchungsstelle RS 1 ist die Strömung, mit 0,11 m /sec zu gering, um von Individuen besiedelt zu werden, da diese eine gewisse Strömung und daraus resultierend eine höhere Sauerstoffkonzentration im Wasser benötigen. Im Bereich der Untersuchungsstelle RS 5 besteht kein Eintrag von Falllaub, da keine höheren Bäume am Ufer der Untersuchungsstelle vorhanden sind. Die unter der Steinbachwegbrücke vorpostierten Holzpiloten, welche der Strömungsminimierung und dem Geschieberückhalt dienen, halten von oberhalb der Untersuchungsstelle angeschwemmtes organisches Material zurück. Demzufolge ist in Untersuchungsstelle RS 5 das Nahrungsangebot für Vertreter der Gattung Nemoura / Nemourella nicht vorhanden.
Die Vertreter der Gattung Leuctra, Familie Leuctridae , zeichnen sich durch ihre schlanke Körperform aus. Sie sind durch ihre Körperform befähigt in das hyporheische Interstitial "abzutauchen" und diesen Lebensraum erfolgreich zu besiedeln ( JUNGWIRTH et al. 2003). Im begradigten Abschnitt ist sie daher nur in den Untersuchungsstellen BS 1 und BS 2 anzutreffen, da neben dem Moos und den filamentösen Grünalgen eine geringe Substratauflage als Habitat in Frage kommt. Da auch sie hauptsächlich "Zerkleinerer" sind (MOOG 2002), ist nur in diesen Untersuchungsstellen Nahrung für sie vorhanden. Das Nahrungsangebot ist auch im revitalisierten Bereich ausschlaggebend für die angegebenen Individuenzahlen. In der Untersuchungsstelle RS 1 ist praktisch kein Nahrungsangebot für Leuctra vorhanden, was deren Abwesenheit bestätigt. Insgesamt wurden im revitalisierten Bereich aufgrund der höheren Anzahl von Habitaten und Nahrungsquellen mehr Individuen beider Gattungen vorgefunden.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.