Phlegra fasciata
publication ID |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6282280 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6282280 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03FC87C6-FFBD-FB50-4910-FC96339CFD42 |
treatment provided by |
Jeremy |
scientific name |
Phlegra fasciata |
status |
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Phlegra fasciata ( HAHN, 1826)
Synonyme: Phlegra lesserti SCHENKEL, 1918 nov. syn.
Phlegra nobilis L. KocH, 1876 nov. syn.
3 d', 2 IV-VII, V. Morobbia, Melera (Magerwiese/Brache), 1 d', 1 Ende VI, V. Blenio, Vala (Magerwiese/Brache) 1 Ende V, Mte. Generoso, Poma (Brache) 1 V, Centovalli, Lionza (Magerwiese) .
An verschiedenen Orten im Tessin (vgl. oben) wurden sowohl Männchen wie Weibchen einer Phlegra-Art festgestellt, die sich nicht ohne weiteres einer der beschriebenen Arten zuordnen liessen. Die Weibchen entsprechen recht gut den Beschreibungen für Phlegra fasciata , allerdings mit grundsätzlich eher etwas hellerer Zeichnung und leicht verschiedener Vulvastruktur im Vergleich zu den Abb. in HARM (1977) und PROSZYNSKI (1979). Die Männchen sind von der Färbung her von P.fasciata deutlich verschieden: heller, Streifenzeichnung auf Cephalothorax und Abdomen deutlich ausgebildet. Die Genitalmorphologie (Tastertibia, Embolus) hingegen entspricht gut den Abb. zu P.fasciata .
Ein Vergleich mit den (Original-)Beschreibungen zu den verschiedenen Phlegra-Arten hat ergeben, dass die Männchen zwanglos folgenden Arten zugeordnet werden können: P.fasciata luteofasciata SIMON, 1937 (= P.fasciata vgl. PROSZYNSKI, 1971), P.lesserti SCHENKEL, 1918, P. nobilis L. KocH, 1876. Für die Weibchen kommt nur P. fasciata in Frage (die Weibchen von P.lesserti und P. nobilis sind bisher nicht beschrieben).
Nachdem bereits PROSZYNSKI (1971) bei der Synonymisierung von P.fasciata luteofasciata mit P.fasciata auf die möglicherweise grosse Variation der Färbung hingewiesen hat und dafür die Bedeutung der Genitalmorphologie unterstrichen hat, wurde versucht die vorliegenden Tiere vor allem aufgrund der Tastertibia, des Embolus und der Vulvastrukturen zu deuten. Dazu wurden verschiedene Tiere aus dem Tessin, das Typus-Material zu P.lesserti SCHENKEL, 1918 sowie Vergleichsmaterial von «normalen» P.fasciata aus der Nordschweiz untersucht. Die Abb. 22-30 geben einen Überblick über die Ergebnisse. Danach sind die Männchen von P.fasciata , P.lesserti und der aus dem Tessin vorliegenden Tiere genitalmorphologisch nicht zu unterscheiden. Die geringen Unterschiede, die zu einzelnen Abb. in der Literatur festgestellt werden können, sind lediglich auf eine leicht andere Orientierung der Taster zurückzuführen: Alle diese Abb. sind am vorliegenden Material nachzuvollziehen! Die feinen Zähnchen am Embolus sind nur sichtbar bei einem Blickwinkel von unten, leicht von aussen her gesehen.
Das Typusmaterial von P. nobilis wurde nicht eingesehen, jedoch deutet die sehr genaue Beschreibung von L. KOCH (1876) ebenfalls auf P.fasciata hin (die Beschreibung der Färbung entspricht weitestgehend denTieren aus dem Tessin): «Tibialglied ... in einem vorstehenden, abgerundeten Kegel verlängert, aussen mit einem kurzen, am Ende abgestutzten und eingekerbten Fortsatze.»
Bei den Weibchen (Abb. 22-24) fallen die im Vergleich zu den Abbildungen bei HARM (1977) und PROSZYNSKI (1979) etwas längeren Einführungsgänge auf. Diese variieren jedoch auch bei «normalen» Pfasäata aus der Nordschweiz (Abb.24 zeigt eine durchschnittliche Form), so dass die Tiere aus dem Tessin ohne weiteres Pfasciata zugeordnet werden können, wobei Abb. 22 die bisher extremste Form darstellt. Zur Abb. 20 von HARM (1977) ist zu ergänzen, dass die darin als »Drüsenanhangsgebilde» bezeichnete Struktur aufgrund der vorliegenden Präparate (in Nelkenöl eingelegt) als erste, relativ grosse, weitlumige Windung des Rezeptakulums interpretiert werden können (bei der dunkleren «Normalform» schwer erkennbar).
Von PAVESI (1873) wurde für das Tessin Aelurops lineatus (L. KOCH, 1884) gemeldet. LESSERT (1910) hat diesen Fund als nicht interpretierbar angesehen (Fussnote p. 586). Die vorliegenden Funde lassen vermuten, dass es sich dabei wohl um die hier festgestellte Form von Pfasciata handelt.
Eine weitere Art, die eventuell ebenfalls zu dieser Art gerechnet werden kann, ist P rogenhoferi ( SIMON, 1868). Allerdings sind hierzu in SIMON (1937) doch zumindest zwei Unterschiede festgehalten, die es meiner Meinung nach nicht erlauben, eine Synonymie ohne Vergleich des Typusmaterials vorzuschlagen: 1. Der Haarkranz um die vorderen Augen wird als «Cils fauve olivatre entre les yeux, blancs en dessus» bezeichnet (bei allen oben besprochenen Formen ist er rein weiss). 2. Die untere Apophyse wird mit abgerundeter Spitze gezeichnet und beschrieben. Die Interpretation dieser Art muss also vorerst noch offen bleiben.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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