Ranunculus glaciaelis L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Ranunculaceae, Birkhaeuser Verlag : 72

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/0797A338-75FE-37A2-1ADE-2CDE82CC35EB

treatment provided by

Donat

scientific name

Ranunculus glaciaelis L.
status

 

Ranunculus glaciaelis L.

( Beckwithia glacialis [L.] Löve et Löve, Oxygraphis vulgaris Freyn )

Gletscher-Hahnenfuß

Ausdauernd; 5-20 cm hoch. Rhizom kurz. Blätter und Stengel kahl, seltener zottig behaart. Grundständige Blätter fleischig, bis zum Grunde 3teilig; Abschnitte meist geteilt, nochmals 2 bis 5teilig. Stengel aufrecht oder bogig aufsteigend, 1- bis mehrblütig. Stengelblätter sitzend oder kurz gestielt, unregelmäßig radiär geteilt; Abschnitte und Zipfel lanzettlich. Blüten zuerst weiß, später rosa bis rotbraun, im Durchmesser 1,5-3 cm. Kelchblätter dicht rotbraun behaart, sehr selten kahl. Kelch und Krone bis zur Fruchtreife bleibend. Früchtchen kahl, gegen den fast geraden Schnabel hin mit geflügeltem Rand, oft taub. Blütenboden kahl. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 16: Material aus der Schweiz (Langlet 1932, Larsen 1954a), aus Österreich (Mattick in Tischler 1950), aus Island ( Löve und Löve 1944b), aus der Tatra (Skalinska 1950), aus Grönland ( Böcher 1938b, Jörgensen et al. 1958), von der Lenamündung (Sokolovskaya 1958), von der Halbinsel Kola (Sokolovskaya und Strelkova 1960), aus Nordostsibirien (Zhukova 1966), aus Alaska (Johnson und Packer 1968). 2n = 32: Material aus Grönland ( Sörensen und Westergaard in Löve und Löve 1948).

Standort. Alpin (steigt bis an den Gipfel des Finsteraarhorns, 4275 m). Lockerer, durchlässiger, trockener bis feuchter, kalkarmer Schutt. Moränen, Schutthalden, Geröllfelder, Felsspalten. Oxyrietum digynae Br.-Bl. 1926, Androsacetum alpinae Br.-Bl. 1918.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze ( europäisch): Ostgrönland, Island, Spitzbergen, Skandinavien (nur nördlich 60° NB), Halbinsel Kola; Sierra Nevada, Pyrenäen, Alpen, Tatra, Karpaten. In Westalaska, Anadir und auf der Chukchhalbinsel eine sehr nahe verwandte Sippe. Verbreitungskarten von Hultén (1958) und Meusel (1965). - Im Gebiet: Alpen (besonders zentrale Ketten); ziemlich häufig.

Bemerkungen. R. glacialis ist sehr polymorph in bezug auf Blattform, Behaarung und Blütenfarbe. Ob sich die Art systematisch weiter gliedern läßt, muß näher untersucht werden. Es ist auch zu prüfen, warum oft über weite Gebiete nur taube Früchtchen ausgebildet werden.

Die Gattung Oxygraphis , in die R. glacialis oft gestellt wird, umfaßt 9 Arten (6 Arten in Mittel- und Ostasien, 2 Arten in Peru, 1 Art in Europa).

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