Zannichellia palustris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 206

Zannichellia palustris L.

Sumpf-Teichfaden

Pflanze bis 50 cm lang, Habitus ähnlich Potamogeton fusillus (S.203). Blätter 1-10 cm lang, bis 1,5 mm breit, fein zugespitzt (wie Potamogeton pectinatus , S. 204). Früchte 1-4, selten bis 6 je Blattachsel, zur Reifezeit 2 - 4 mm lang, mehr als doppelt so lang wie der nicht abfallende Griffel, kurz gestielt; Narbe schildförmig.

Zytologische Angaben. 2n = 12: Material aus der nördlichen Sahara (Reese 1957), aus Bulgarien ( Kožuharov et al. 1964a). 2n ca. 24: Material aus Schweden (Hedberg und Hedberg 1964). 2n = 28: Material aus dem Trenthorster See in Schleswig-Holstein (Scheerer 1940), aus Island ( Löve und Löve 1956b). 2n = 24, 28, 32 und 36: Material aus Nordfriesland (Deutschland) (Reese in Löve und Löve 1961). 2n = 24, 32, 34 und 36: Material aus Schleswig-Holstein ( Süßwasser und Brackwasser); Gliederung der Art in 3 morphologisch gut getrennte Sippen (mit Verbreitungskarten für dieses Gebiet (Reese 1963).

Standort. Kollin, seltener montan. Nährstoffreiche, langsam fließende oder stehende, 0,5-2,5 m tiefe Gewässer mit hohen Sommertemperaturen, nur über schlammigem Grund. Besonders im Parvopotameto-Zannichellietum W. Koch 1926. Außerhalb des Gebiets auch in salzigem Wasser.

Verbreitung. Mit Ausnahme von Arktis und Antarktis fast über die ganze Erde verbreitet: In Europa bis ca. 70° NB (Verbreitungskarte von Hultén 1962). - Im Gebiet verbreitet, nicht häufig.

Bemerkungen. Z. palustris ist vielgestaltig hinsichtlich Blattbreite, Länge des Fruchtstiels, Oberflächenmerkmale an den Früchten, Länge der Griffel und Form der Narben. Luther (1947) unterscheidet in Finnland 3 Sippen, denen er Artrang beimißt: 1. Z. major Boenn. mit 5-7 mm langen Früchten (ohne Griffel) und Griffel ½ -1mal so lang wie die Frucht. 2. Z.pedunculata Rchb. mit 4 mm langen Früchten und geflügeltem Rand; Griffel so lang wie bei Z. major . 3. Z. repens Boenn. mit 2-3 mm langen Früchten, die meist glatt sind (bei den vorhergehenden Arten wenigstens an den Rändern mit Warzen), nicht geflügelt, sehr kurz gestielt; Griffel etwa ¼ so lang wie die Frucht. - Aus dem Gebiet findet sich eine var. repens (Boenn.) Koch vielfach belegt, doch stimmen die Früchte dieses Materials nicht mit den Angaben und Zeichnungen von Luther (1947) überein, und es ist zu vermuten, daß es sich dabei bloß um eine Standortsmodifikation auf Schlamm handelt. Die Angaben von Luther (1947) bedürfen experimenteller Prüfung; für die Untersuchung der Fruchtmerkmale sind reife Früchte notwendig; besonders wichtig sind zytogenetische Untersuchungen.