Salix pentandra L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/24CFF029-80AD-E28C-95A9-CFFF9E5AD06C |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Salix pentandra L. |
status |
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Fünfstaubblättrige Weide, Lorbeer-Weide
Strauch, selten Baum (bis 12 m hoch). Zweige olivgrün bis rotbraun, alle vollständig kahl, lackartig glänzend. Blätter 4-10 cm lang, 2-4mal so lang wie breit (eine Sippe in den höheren Alpentälern, besonders im Oberengadin, hat auffallend schmälere Blätter; sie sind 4-6mal so lang wie breit), oval, mit der größten Breite unterhalb, in oder über der Mitte, allmählich in die Spitze ausgezogen, in den Blattstiel verschmälert oder am Grunde abgerundet, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller, matt, auch junge Blätter beiderseits vollständig kahl, am Rande dicht und fein gezähnt ( Zähne 0,2-0,3 mm lang), jeder Zahn mit klebriger Drüse (Sekretausscheidung hört im Hochsommer jedoch auf); Drüsen an der Spitze der Zähne; Blattstiel 0,3-0,8 cm lang, zuoberst (an der Basis der Blattspreite) mit 2-5 Drüsenpaaren. Nebenblätter (nicht immer vorhanden und nur an Langtrieben) rundlich oder lanzettlich. Blütenstände erscheinen gleichzeitig mit den Blättern. Tragblätter kraus behaart, gegen die abgerundete Spitze hin kahl oder fast kahl. Staubblätter 5, in den untersten Blüten oft 3-6 ( S. triandra, Nr. 21, hat 3 Staubblätter, alle übrigen Arten meist 2); Staubfäden am Grunde behaart. Früchte 8-12 mm lang, vollständig kahl, Stiel viel kürzer als das Tragblatt; Narbe bis zur Mitte 2teilig; Abschnitte an der Spitze nochmals gabelig geteilt.
Zytologische Angaben. 2n = 76: Material aus botanischen Gärten; meiotische Teilungen in ♂ und ♀ Pflanzen normal (Blackburn und Harrison 1924, Wilkinson 1944).
Standort. Subalpin, selten montan und kollin. Sandig-kiesige, ständig durchfeuchtete Alluvionen der Flüsse und Bäche (bei Hochwasser überschwemmt). Alno-Salicetum pentandrae Br.-Bl. 1950. Selten in Auenwäldern. Oft angepflanzt.
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Europa ( nordwärts bis 70° NB [fehlt auf Island], Südgrenze durch Pyrenäen, Norditalien, Balkanhalbinsel, Schwarzmeerküste), in Asien ( ostwärts bis Kamtschatka) hauptsächlich zwischen 50 und 70° NB; Kaukasus; Südchina; in Nordamerika häufig angepflanzt und verwildert. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet: Zentral- und südalpine Täler, Jura ( Vallée de Joux), Schwarzwald, Baar; im Mittelland und in der Oberrheinischen Tiefebene angepflanzt.
Bemerkungen. Die Sippe latifolia Koch des Mittellandes mit am Grunde abgerundeten Blättern stimmt mit jener aus den deutschen Waldmooren überein (vielleicht bei uns nur angepflanzt). Sie sollte experimentell mit der Sippe angustifolia Anders , der zentralalpinen Täler mit in den Blattstiel verschmälerten Blättern verglichen werden. Die beiden Sippen sind nicht nur morphologisch verschieden, sie besiedeln auch verschiedene Standorte ( ursprünglich Waldmoore oder Alluvionen). Im Gebiet finden sich Übergänge zwischen den beiden Sippen im Urserental.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.