Cucubalus baccifer L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 787

Cucubalus baccifer L.

Beerentragender Taubenkropf

Ausdauernd, mit kriechendem, dünnem Rhizom, ohne grundständige Blattrosetten, 60-250 cm hoch, zerstreut und kurz behaart (Haare mehrzellig, bis 0,5 mm lang). Stengel dünn, kletternd, nicht klebrig. Blätter breit lanzettlich, 1½ -3mal so lang wie breit, kurz gestielt (bei den meisten andern Caryophyllaceae sind die Stengelblätter sitzend). Blüten in wenigblütigen, lockeren Blütenständen. Kelch verwachsenblättrig, aufgeblasen, ungleich 5 zähnig; Kelchzähne länger als der verwachsene Kelchteil. Kronblätter 15-17 mm lang, tief 2teilig, mit schmal ovalen Zipfeln, am Schlundeingang mit 2-4teiliger, sehr kurzer Schuppe, grünlich- bis gelblichweiß. Griffel 3. Frucht 6-8 mm lang, beerenartig (bei allen andern verwandten Gattungen eine Kapsel), schwarz (innen grün). Samen 1,5-2 mm im Durchmesser, glänzend schwarz, kaum höckerig. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 24: Material von verschiedenen Stellen Europas (Blackburn 1928, D. Löve 1942, Favarger 1946, Blackburn und Morton 1957).

Standort. Kollin. Zeitweise sehr feuchte, nährstoffreiche, tonige Böden in milden Lagen. Auenwälder, Gebüsche.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Europa (vereinzelt nordwärts bis Südengland, Norddeutschland und Mittelrußland); Westasien ( ostwärts bis ins Obgebiet), Himalaja, Südchina, Mandschurei, Japan. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet: Oberrheinische Tiefebene (nur nördlicher Teil), Savoyen, Dép. Ain, Genf, Valsesia (Quarana), südliches Tessin, Comerseegebiet, unterer Vintschgau.