Juncus bulbosus L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 509

Juncus bulbosus L.

( J. supinus Moench )

Zwiebel-Simse

Ausdauernd; 2-20 cm hoch, gelegentlich im Wasser flutend. Rhizom ± horizontal, fadenförmig, sehr kurz, so daß dichte Horste entstehen; durch niederliegende Stengel und vivipare Blüten bildet die Pflanze ausgedehnte Rasen. Stengel am Grunde zwiebelförmig verdickt (im Gebiet nur bei dieser Art so!), weniger als 0,5 mm dick, am Grunde mit fadenförmigen Blättern; zuoberst an den Blattscheiden ca. 0,5 mm lange, ganzrandige Blattöhrchen vorhanden. Blütenstand aus 1 endständigen, 2-10 blütigen Kopf und oft noch 1-3 seitenständigen Köpfen. Hochblätter die zugehörigen Blütenköpfe überragend. Keine Vorblätter vorhanden; jede Blüte mit 1 Tragblatt. Perigonblätter alle gleich lang, 3-4 mm lang, mit häutigem Rand, die äußern spitzer als die innern. Reife Frucht wenig länger als die Perigonblätter. - Blüte: Sommer bis Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 40: Material aus Schleswig-Holstein (Wulff 1938), aus England (Maude 1939), aus Skandinavien ( Löve und Löve 1944a, Snogerup 1960), aus Island ( Löve und Löve 1956b).

Standort. Kollin und montan. Sandig-schlammige, während des größten Teils des Jahres überschwemmte Uferzonen, stets feuchte Moorgräben, Schlenken, Torfstiche, auf dem Grund austrocknender Tümpel. Wohl nur auf kalkfreiem Substrat.

Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Island, Nordnorwegen, Finnland, ostwärts bis ins Gebiet des Dnjepr; im Mediterrangebiet, dem Donaugebiet und Nordwestafrika vereinzelt; neue Angaben aus Kasachstan (Zentralasien); in Nordamerika auf Neufundland. Verbreitungskarten von Hultén (1958) und Meusel (1964). - Im Gebiet zerstreut und selten.