Puccinellia distans (Jacq.) Parl.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 327

Puccinellia distans (Jacq.) Parl.

( Atropis distans [Jacq.] Griseb.)

Salzgras

Ausdauernd, horstbildend, 15-50 cm hoch, im Habitus einer Poa ähnlich. Stengel knickig aufsteigend. Blätter 2-3 mm breit, kurz zugespitzt oder stumpf; Blatthäutchen ca. 1 mm lang, stumpf. Rispe 5-15 cm lang; Rispenäste allseitig abstehend, nach der Blüte teilweise abwärts gerichtet, im untern Teil der Rispe stets 4-6 Rispenäste beisammen. Ährchen 3-6 blütig, 4-6 mm lang. Hüllspelzen häutig, die untere selten über 1 mm lang, mit undeutlicher Spitze, die obere etwa 1½ -mal so lang wie die untere, mit breit abgerundeter Spitze. Deckspelzen häutig, an der Spitze breit abgerundet, am Rande durchsichtig und bewimpert, sonst kahl. Vor Spelzen mit 2 kleinen Zähnen an der Spitze. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 28: Material aus Ungarn ( ssp. limosa [Schur] Jáv.) ( Pólya 1948). 2n = 42: Material aus botanischen Gärten (Avdulov 1931), aus Skandinavien ( Löve und Löve 1948), aus Ungarn ( FELFöLDY in Löve und Löve 1961), aus Kanada (Material von zahlreichen Fundorten, der P. borealis Swallen ähnlich und von europäischer P. distans deutlich verschieden [Bowden 1961], typische P. distans [PACKER in Löve und Löve 1961]). Vgl. auch unter Bemerkungen.

Standort. Kollin, montan und subalpin. Offene, dichte, salzhaltige (nitratreiche) Böden. Straßenränder.

Verbreitung. Ursprünglich westeuropäisch-mediterrane Pflanze: In Europa nordwärts bis auf die Shetlandinseln; Mittelskandinavien, Finnland, Südrußland, Kaukasus, ostwärts bis Zentralasien; Südgrenze durch Spanien (Estremadura), nördliches Italien (Parma), Balkanhalbinsel; Nordwestafrika; in Nordamerika eingeführt und verbreitet von Alaska bis Kalifornien. - Im Gebiet: Elsaß, Savoyen, Dép. Ain, Dép. Jura, Genf, Wallis (das Rhonetal aufwärts bisVisp, Arollatal), Unterengadin (Zernez, Ofenpaßstraße), Münstertal.Vintschgau, Puschlav, Bormio; überall ziemlich selten.

Bemerkungen. Puccinellia distans ist polymorph. Im Gebiet kommt wahrscheinlich nur P. distans s. str. vor. Über Unterarten mit teilweise andern Chromosomenzahlen (2n = 28) s. Janchen (1959) und die dort zitierte Literatur.