Poa pratensis L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/3109323C-A9FA-D128-B766-56576FFFC276 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Poa pratensis L. |
status |
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Poa pratensis L. View in CoL View at ENA
Wiesen-Rispengras
Ausdauernd, 15-100 cm hoch. Triebe fast alle die grundständigen Scheiden durchbrechend (extra-vaginal) und lange, unterirdische Ausläufer vorhanden; an den extravaginalen Trieben spreiten-lose Blattschuppen vorhanden; dunkelgrün bis graugrün (nie gelbgrün wie die häufig am gleichen Standort vorkommende P. trivialis, Nr. 4). Sterile Triebe vorhanden. Alle Blätter weniger als 5 mm breit, kurz zugespitzt; Blatthäutchen der obersten Stengelblätter 0,5-1,5 mm lang, gestutzt. Rispe weniger als 10 cm lang; Rispenäste abstehend, dünn, geschlängelt, rauh. Deckspelzen in der untern Hälfte auf Kiel und Randnerven mit kurzen, weichen, gebogenen Haaren, an der Basis mit einem Schopf langer, krauser Haare (gestreckte Haare ± so lang wie die Deckspelze), Seitennerven deutlich sichtbar. Vorspelzenkiele nur mit bis 0,1 mm langen, spitzen, steifen, vom Grunde an dünner werdenden, gekrümmten, abstehenden Borstenhaaren. - Blüte: Später Frühling und Sommer.
Zytologische Angaben. Niedrigste Chromosomenzahl 2n = 18, höchste 2n ca. 124; die meisten Zahlen zwischen 2n = 49 und 91, wobei die dazwischenliegenden Zahlen alle ungefähr gleich häufig sind (es gibt keine andere Poa art, von der so viele aneuploide Chromosomenzahlen bekannt sind). Sippen mit verschiedenen Chromosomenzahlen können sich auch äußerlich wesentlich unterscheiden; es besteht jedoch kein Zusammenhang zwischen Chromosomenzahlen und Verbreitung von Sippen.
Alle Übergänge zwischen fast normal sexuellen und fast total apomiktischen Sippen. Im Gegensatz zu andern apomiktischen Poa arten entwickelt sich bei P. pratensis der Embryo aus vegetativem Gewebe (Aposporie). Bestäubung ist für die Samenbildung stets notwendig, da der Polkern, aus dem sich das Endosperm entwickelt, befruchtet werden muß. Pollenbildung ist bei sexuellen und apomiktischen Sippen gleich gut (selten weniger als 70% des Pollens normal), gleiches gilt für die Samenbildung. Zwischen Chromosomenzahl und Grad der Apomixis besteht kein Zusammenhang (sonst steigt meist der Anteil der apomiktischen Fortpflanzung mit steigender Chromosomenzahl). Alle Sippen mit gleicher und verschiedener Chromosomenzahl können miteinander gekreuzt werden. Alles nach Åkerberg (1942), Kiellander (1942), Nielsen (1945); neuere Arbeiten brachten keine andern Gesichtspunkte.
In Nordamerika wird P. pratensis seit über 20 Jahren von CLAUSEN und Mitarbeitern zytogenetisch und biologisch untersucht (zahlreiche Mitteilungen im Year Book der Carnegie Institution of Washington): gleiche Ergebnisse wie in Europa .
Standort. Kollin, montan, subalpin, selten alpin. Trockene bis feuchte, humose Böden. Fettwiesen, Wegränder, lichte Wälder, Weiden, Lägerstellen, Felsschutt.
Verbreitung. Eurasiatisch-nordamerikanische Pflanze: Ganz Europa ( nordwärts bis Island und Nordskandinavien), Nordafrika, Asien ( nördlich des Himalajas), ostwärts bis Japan; Nordamerika; Grönland. In Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland eingeführt. Verbreitungskarte von Hultén (1962). - Im Gebiet verbreitet und sehr häufig; früher oft angebaut.
Bemerkungen. P. pratensis ist eine sehr polymorphe Art; nach den eingehenden zytologischen Untersuchungen und Befunden ist eine systematische Unterteilung nicht sinnvoll. Häufig wird P. angustifolia L. als Art oder Unterart von P. pratensis abgetrennt; sie unterscheidet sich durch schmale, gefaltete, graugrüne Blätter von P. pratensis und besiedelt nur sehr trockene, nicht gedüngte, wenig genutzte Wiesen. Wir trennen die Sippe P. angustifolia, von Barling (1959) biologisch untersucht, nach dessen Folgerungen nicht von P. pratensis ab.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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