Ficus Carica L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 703

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/3118B636-FCAE-B335-B618-E4969ED87D40

treatment provided by

Donat

scientific name

Ficus Carica L.
status

 

Ficus Carica L.

Echter Feigenbaum

Baum, im Gebiet meist nur Strauch. Rinde grau. Blätter wechselständig, im Umriß oft rundlich, größter Durchmesser bis 15 cm, mit radiär verlaufenden Nerven, meist tief 5teilig, mit breiten, stumpfen Abschnitten und stumpfen Buchten, gelegentlich auch nur mit gezähntem Rand, oberseits rauh (kurze Borstenhaare), unterseits kurz und weich behaart; Blattstiel mehrere Zentimeter lang. Blütenstandsachse birnenförmig, fleischig; im innern, untern Teil sitzen die ♀ Blüten, im obern Teil ( gegen dié Öffnung hin) die ♂ Blüten. ♂ Blüten auf kurzen Stielen, mit 5 freien, gleichen Perigonblättern, meist 5 Staubblättern. ♀ Blüten auf kurzen Stielen, mit 5 unregelmäßigen Perigonblättern; Fruchtknoten mit 1 Samenanlage und 2 Narben; Frucht eine kugelige Nuß. Fruchtstand (Feige) birnenförmig, braun, violett bis schwarz, mit grünem oder rotem, eβbarem Fleisch, das aus der Blütenstandsachse gebildet wird (s. auch unter Bemerkungen).

Zytologische Angaben. 2n = 26: Alte, übereinstimmende Angaben, zusammengestellt in Löve und Löve (1961).

Standort. Kollin. Trockene, heiße Felshänge.

Verbreitung. Mediterran-südwestasiatische Pflanze: Ganzes Mediterrangebiet (eingeschlossen Nordafrika), nordwärts der atlantischen Küste entlang bis Nordfrankreich, sonst bis Alpensüdfuß, dalmatinische Küste, nördliches Griechenland, Bulgarien, Kleinasien, Kaukasus, ostwärts durch Persien bis Nordwestindien. Außerhalb dieses Gebiets finden sich große Feigenkulturen in Kalifornien, Mittel- und Südamerika, Südafrika, Ostasien, Australien und Neuseeland. - Im Gebiet verwildert auf der Alpensüdseite (in Oberitalien aus Pfahlbauten nachgewiesen), im Aostatal, Wallis und Vintschgau, sonst gelegentlich kultiviert.

Bemerkungen. Von besonderem Interesse sind bei F. Carica die blütenbiologischen Verhältnisse, die noch nicht vollständig abgeklärt sind: Es entwickeln sich während der Vegetationsperiode 3 verschiedene Blütenstandstypen (Feigen), die eng mit der Entwicklung einer Gallwespe ( Blastophaga psenes Grav. ) verbunden sind, welche die Bestäubung besorgt. Der erste Blütenstandstyp enthält neben ♂ Blüten ♀ Blüten, mit kurzen Griffeln und ohne Narben; diese «Gallenblüten " können nicht bestäubt werden. In die Fruchtknoten dieser Blüten legt die Gallwespe ihre Eier, und es entwickelt sich in diesen Fruchtknoten eine neue Gallwespengeneration. Im folgenden Blütenstandstyp sind nun neben ♂ Blüten auch normale ♀ Blüten vorhanden, die von den Gallwespen bestäubt werden. In diese Blüten werden keine Eier gelegt. Einzig aus diesem Blütenstandstyp mit den bestäubten ♀ Blüten entwickeln sich die eβbaren Feigen. Anschließend folgt wieder ein Blütenstandstyp mit nicht bestäubbaren ♀ Blüten, in die aber wieder Eier gelegt werden. Das Verhältnis zwischen ♂ und ♀ Blüten in den einzelnen Blütenstandstypen ist von der Sorte oder Sippe abhängig. Heute gibt es Feigensorten, die sich parthenokarpisch (ohne Bestäubung) entwickeln.

Kingdom

Animalia

Phylum

Mollusca

Class

Gastropoda

Order

Littorinimorpha

Family

Ficidae

Genus

Ficus

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