Lilium Martagon L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 552

Lilium Martagon L.

Türkenbund-Lilie

30-100 cm hoch. Blätter schmal oval, 5-15 cm lang und 2-4 cm breit, etwa in der Mitte am breitesten, sitzend, im untern und obern Stengelteil deutlich wechselständig, im mittleren Stengelteil zu 4-8 quirlartig zusammengedrängt. Blütenstand eine 3-10 blütige Traube. Blüten an schief aufwärts gerichteten Stielen hängend. Perigonblätter schmal oval, gestreckt bis 7 cm lang, ungefähr von der Mitte an zurückgebogen, hellpurpurn, mit dunklen Flecken. - Blüte: Früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 24: Zahlreiche übereinstimmende Zählungen aus dem weiten Verbreitungsgebiet der Art, zusammengestellt von Löve und Löve (1961), Sorsa (1963). Einzig Fernandes (1950) fand an Material aus Portugal 1-3 zusätzliche Chromosomen. Heimans (1928) untersuchte die Embryosackentwicklung und die Befruchtungsvorgänge.

Standort. Kollin, montan, subalpin und selten alpin (bis 2650 m). Frische bis wasserzügige, meist kalkhaltige Lehmböden mit guter Durchlüftung. Laubmischwälder, Buchenwälder, Schluchtwälder, Zwergstrauchgesell-schaften, Bergwiesen.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Mittel- und nordspanische und portugiesische Gebirge, Pyrenäen, zentral-französische Gebirge, mitteleuropäische Gebirge ( nordwärts bis zur norddeutschen Tiefebene), südwärts bis in den Apennin und Gebirge der Balkanhalbinsel; in England und Schottland nicht ursprünglich; Kaukasus; in Asien hauptsächlich zwischen 40 und 60° NB, ostwärts bis ins Baikalseegebiet. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet, stellenweise selten, weil ausgerottet.