Hebrus lacustris, Zettel, 2006
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5432718 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/394CDE48-3E2B-FF9C-FF59-FBA9A5928C19 |
treatment provided by |
Valdenar |
scientific name |
Hebrus lacustris |
status |
sp. nov. |
Hebrus lacustris View in CoL sp.n. ( Abb. 39-44 View Abb )
T y p e n m a t e r i a l: Holotypus (mikropteres Männchen ): " Philippinen: Camotes Is.,\ Pacijan Isl., San Francisco\ Northern Pobl., Lake Danao,\ 27.2.200 1, leg. Zettel (281)" ( UPLB) ; Paratypen: 733, 10♀♀ (mikropter) mit gleicher Etikettierung ( NHMW, UPLB, OÖLM, CZW) ; 1♀ (mikropter) " Philippinen: Luzon, Albay \ 40 km N Legaspi, 1 km W\ Malilipot, Busai Falls \ 23.2.199 8, leg. Zettel (143)" ( NHMW) ; 13 (mikropter) " PHILIPPINEN: Negros \ SE Bacolod, Mambucal \ Health Resort , 15.3.\ 900m, lg. Zettel 1994 (39b)" ( NHMW) ; 13, 1♀ (makropter) " PHILIPPINEN: Palawan Pr. \ Busuanga Is., 2 km W\ Coron , 23.2.1996 \ leg. H. Zettel (80b)" ( CZW) ; 733, 6♀♀ (makropter) " PHILIPPINEN: Palawan Pr. \ Busuanga Is., 13 rd. km WNW\ Coron, Balulu Falls , 24.2.\ 1996, leg. H. Zettel (81)" ( CZW, UPLB) ; 1♀ (makropter) " PHILIPPINEN: Palawan Pr. \ Busuanga Is., 5 km NW Coron \ Mabintangen Riv. , 25.-29.2.\ 1996, leg. H. Zettel (82)" ( CZW) ; 233, 9♀♀ (makropter) " Philippinen: Palawan Pr. \ Busuanga Isl., 13 rd. km\ WNW Coron , Balulu Falls \ 2.2.199 9, leg. Zettel (171)" ( CZW, UPLB, NHMW) .
B e s c h r e i b u n g d e r m i k r o p t e r e n M o r p h e: Körperlänge: 1,3- 1,4 mm (33; Holotypus: 1,4 mm), 1,4-1,6 mm (♀♀); Pronotumbreite 0,57-0,64 mm (33; Holotypus: 0,62 mm), 0,61-0,68 mm (♀♀); Gestalt sehr klein, aber sehr breit.
Färbung: überwiegend orangebraun, Oberseite und Seiten des Thorax sowie des 2. Sternits immer, aber unterschiedlich stark bräunlich verdunkelt; beim einzigen Exemplar von Negros auch der Kopf oberseits sehr dunkel braun; Hinterrand des Pronotum (seitlich) und der metanotalen Erhebung immer schmal schwarz; Tergite sehr variabel, in unterschiedlichem Ausmass und Intensität gebräunt; Kopfunterseite gelblich; Flügelschuppe lateral orangebraun, medial weisslich; Antennen und Beine gelb, höchstens schwach bräunlich.
Behaarung: Kopf ( Abb. 40 View Abb ), Pronotum, Mesoscutellum und metanotale Erhebung mit eher spärlichen, winzigen, weisslich grauen bis blaugrünen Schüppchen und mit kurzen, abstehenden, etwas nach hinten geneigten, braunen Haaren; letztere am Pronotum stärker geneigt und daher wenig auffällig; Flügelschuppe anliegend, lang, weisslich behaart; Unterseite des Abdomens ziemlich kurz, anliegend, weisslich behaart; Oberseite des Abdomens relativ lang, gelblich behaart, die Haare an den Seiten der Tergite zur Mitte hin gerichtet.
Strukturmerkmale: KL/KB = 1,2; AB = 50; AT/KB = 76; AI = 0,6; PB/KB = 1,6; PB/PL = 2,1; MM/PL = 0,52; AL/PL = 2,4; MT/PB = 80; Kopf kurz, Seiten vom Vorderrand der mässig grossen Augen zu den kurz, winkelig vorspringenden Antennaltuberkeln schwach divergierend, Praeokulartuberkel sehr klein ( Abb. 39 View Abb ); Ocellen winzig; Anteclypeus ohne Anschwellung; Buccula vorne niedrig, hinten hoch, mit zwei runden Eindrücken, Fortsatz relativ lang, dreieckig, caudad gerichtet und zugespitzt ( Abb. 40 View Abb ); relative Länge der Antennenglieder (2. Glied = 0,13 mm) wie 1,1: 1: 1,7: 2,7; Pronotum an den Seiten stumpfwinkelig eingebuchtet, ohne Mittelfurche, diese jedoch durch ein bis zwei tiefe Gruben angedeutet, ausserdem mit tiefen Gruben hinter dem Vorderrand und um die Humeri, sonst mit flachen Gruben; metanotale Erhebung kurz, gerade caudad gerichtet, hinten insgesamt breit abgerundet, zwischen zwei winzigen Zähnchen nur mit Andeutung einer Einbuchtung ( Abb. 41 View Abb ); mikropter, Flügelschuppe nach hinten den Hinterrand der metanotalen Erhebung kaum überragend; relative Längen der Beinglieder (Metatibia = 0,50 mm): Profemur 70, Protibia 75, Protarsus 30, Mesofemur 72, Mesotibia 74, Mesotarsus 30, Metafemur 93, Metatibia 100, Metatarsus 34; Beine kurz; Pro- und Mesotibia apikal mit dicht borstenbesetztem Feld; Femora des 3 etwas stärker als beim ♀ verdickt; Metatibia beider Geschlechter fast gerade; Abdomen in Dorsalansicht breit eiförmig; Hinterrand des 7. Tergits beider Geschlechter ganz schwach konvex.
Genitalia des Männchens: Pygophor ( Abb. 44 View Abb ) kurzoval, distal der Paramereneinlenkung etwas stärker nach hinten verschmälert, seitlich in der Längsmitte mit fächerartig angeordneten Borsten; Proctiger ( Abb. 44 View Abb ) sehr gestreckt, knapp vor dem Apex mit sehr langen, laterad gerichteten Borsten; Paramere ( Abb. 43 View Abb ) relativ kurz, hakenförmig, distal rundlich, mit deutlichem, dorsad gerichtetem Zahn, mit sehr langer, kräftiger, fächerartiger Behaarung. – Weibchen: ohne besondere Kennzeichen.
B e s c h r e i b u n g d e r m a k r o p t e r e n M o r p h e: Körperlänge: 1,5- 1,6 mm (33), 1,6-1,7 mm (♀♀); Pronotumbreite 0,70-0,75 mm (33), 0,74-0,80 mm (♀♀); Gestalt etwas grösser und ebenso breit wie die Mikropteren.
Färbung ähnlich wie bei den Mikropteren, aber Pronotum grossflächiger verdunkelt; Flügel braun, mit dunkelbraunen Adern; Endocorium mit Ausnahme des distalen Drittels weiss; Exocorium basal mit weissem Längswisch; Membran basal insgesamt weisslich, ausserdem mit drei ziemlich deutlichen weisslichen Flecken; Behaarung der Oberseite etwas kürzer als bei den Mikropteren, Corium nur anliegend behaart; Strukturmerkmale ähnlich. Masse eines willkürlich gewählten Männchens: PB/KB = 1,8; PB/PL = 2,0; MM/PL = 0,52, MT/PB = 0,73. Ocellen klein, wenig grösser als bei den Mikropteren; Pronotum breiter, seine Seiten ähnlich eingebuchtet wie bei den Mikropteren, mit deutli- cher Mittelfurche, mit Gruben entlang des Vorderrandes, in einer bogenförmigen Reihe innerhalb der Schulterbeule, diese verbunden mit der Reihe entlang des Hinterrandes, weitere Gruben hinten parallel zur Mittelfurche, aber auch über die übrige Oberfläche verteilt; metanotale Erhebung ( Abb. 42 View Abb ) etwas länger als bei den Mikropteren, der Apex zwischen zwei stumpfen Zähnchen ein wenig deutlicher eingebuchtet; Flügel den Hinterrand des Abdomens erreichend oder knapp kürzer, an den Seiten die lateralen Bereiche der Laterotergite nie abdeckend.
U n t e r s c h e i d u n g: Hebrus lacustris sp.n. ist eine sehr kleine, aber breite Art mit kurzer metanotaler Erhebung ( Abb. 41, 42 View Abb ), grossem, weissem Fleck am Endocorium und orangem 3.-7. Sternit. Das Männchen ist durch die charakteristischen Genitalstrukturen, besonders die Form und lange Behaarung der Paramere ( Abb. 43 View Abb ), den distal lang behaarten Proctiger sowie den seitlich in der Längsmitte fächerförmig behaarten Pygophor ( Abb. 44 View Abb ) sehr leicht identifizierbar. Alle Exemplare von Busuanga sind makropter, während jene von den anderen philippinischen Inseln mikropter sind. Dadurch ist es nicht klar, ob gewisse morphologischen Abweichungen (z.B. die Behaarung der Oberseite) mit dem Flügeldimorphismus zusammenhängen oder geographische Formen in unterschiedlichen Faunenregionen belegen. An der Konspezifität aller Populationen besteht aber wegen der identen, komplizierten Genitalstrukturen kein Zweifel.
E t y m o l o g i e: lacustris (Adjektiv, Latein) = See bewohnend.
V e r b r e i t u n g: Philippinen: Luzon, Negros, Pacijan, Busuanga. Es handelt sich um eine von wenigen Arten, die von beiden Seiten der Dickerson-Linie bekannt sind.
L e b e n s w e i s e: Der Locus typicus ist der See Danao auf Pacijan, wo die Tierchen im Verlandungsbereich zwischen überfluteten Gräsern und anderen Pflanzen auf der Wasseroberfläche gelaufen sind, nachdem die Vegetation mit dem Fangnetz untergetaucht worden ist. Auf Negros (# 39b) ist die Art bei einem kleinen Tümpel im Uferbereich eines Flusses gefangen worden. Auf Busuanga ist H. lacustris sp.n. in verschiedenen Habitaten gefunden worden: am häufigsten auf den felsigen Ufern eines sehr kleinen, austrocknenden und bereits unterbrochenen Baches (# 81, 171), aber auch an besonnten oder beschatteten Ufern kleinerer und grösserer, langsam fliessender Bäche (# 80b, 82).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.