Polydesmus wardaranus, K. W. Verhoeff, 1937

K. W. Verhoeff, 1937, Chilopoden und Diplopoden aus Jugoslavischen Höhlen, Mitteilungen über Höhlen-und Karstforschung 1937, pp. 95-103 : 95-96

publication ID

Verhoeff-1937a-Polydesmus-wardaranus

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6287406

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/3C992EF7-C59E-6420-245C-1BB9BF4E83C3

treatment provided by

Teodor

scientific name

Polydesmus wardaranus
status

n. sp.

Polydesmus wardaranus View in CoL n. sp.

12 1/2-13 mm lg., mit 20 Rumpfringen. Einfarbig, graugelblich, Rükken gänzend. Ränder der Seitenflügel sehr schwach gekerbt (Abb. 1), daher fast als glatt zu bezeichnen. Eine deutlichere Beborstung zeigt sich für Lupe nur an den 3 letzten Ringen, aber auch mikroskopisch bemerkt man an den meisten Ringen nur sehr kurze Sliftchen. Hinterecken der Seitenflügel an den vorderen Rumpfringen stumpfwinkelig oder abgerundet. Weiter nach hinten werden sie zunächst rechtwinkelig und dann in der Hinterhälfte spitzwinkelig. Aber erst vom 14. Ring an treten die Hinterecken mehr und mehlr als Fortsätze nach hinten vor.

Collum nur vor dem Hinterrande mit zwei Feldchen. Die meisten Ringe mit tiefer Querfurche zwischen der 1. und 2. Felderreihe, während die 1. Felderreihe verwischt ist. In der 2. und 3. Reihe Je 4. Felder deutlich abgesetzt. Auf den Seitenflügeln wenigstens der hinteren Rumpfhälfte ist hinten ein größerer innerer gegen einen kleineren äußeren Wulst abgesetzt.

Hinsichtlich der Polydesmus - Untergattungen verweise ich auf meinen 121. Diplopoden - Aufsatz, Zool. Jahrbücher 1931, 61. Bd. 4. H. Die Gonopoden (Abb. 2 und 3) erinnern am meisten an die des mediterraneus Daday , von welcher der Autor allerdings nur recht dürftige Abbildungen gegeben hat. ATTEMS lieferte 1903 in den Zool. Jahrbüchern 18. Bd. 1. H. Taf. 8 zwei viel bessere Darstellungen, allerdings unter der Bezeichnung " montenegrinus Attems ". Aber 1926 in seinen „paläarktischen Diplopoden" Archiv f. Nat., 92. J., Abt.A, 1. u. 2. H., S.78 hat er selbst seinen montenegrinus als Synonym des mediterraneus Dad. ausdrücklich erklärt. Auf die Gonopoden-Abbildungen von ATTEMS 1903 bezogen, sind diejenigen von wardaranus unschwer zu unterscheiden und zwar vor allem durch die Gestalt des Tibiotarsus, welcher hier in drei Abschnitte deutlich abgesetzt ist, von welcher der basale und mittlere bedeutend dicker sind als der ain Ende hakig umgebogene terminale. Am Ende des mittleren Abschnittes ragen nach innen zwei kleine Wülste vor (a, b, Abb. 3). Diese drei Abschnitte sind bei mediterraneus nicht abgesetzt. Das Solänomerit des wardaranus ist bedeutend schlanker gebaut, viel spitzer ausgezogen und besitzt keinen Nebenzahn. Bei wardaranus erstreckt sich eine kräftige Leiste (k, Abb. 2) an der Außenseite von dem beborsteten Präfemurabschnitt schräg nach endwärts fast bis zur Basis des Tibiotarsus. Diese Leiste scheint bei mediterraneus ganz zu fehlen.

Mit dieser Art stimmt übrigens der wardaranus in der glatten, "nicht eigentlich gezähnten“ Beschaffenheit der Ränder der Seitenflügel überein (Abb. 1).

Vorkommen: Ein Dutzend Individuen beiderlei Gesehlechtes fand Dr. KARAMAN in einem Brunnen bei Skoplje. Daß Brunnen von Diplopoden gern besucht werden und zwar trotz der Gefahr, welche für sie die direkte Berührung des Wassers bedeutet, habe ich kürzlich auch von anderer Seite erfahren. Es liegt auf der Hand, daß die Diplopoden in den Brunnen, deren Kühle und Feuchtigkeit ihnen erwünscht ist, sich an Steinen und in Spalten aufhalten und ins Wasser hauptsächlich dann geraten, wenn bei menschlichen Hantierungen die Brunnenwände abgestoßen werden. Brunnen sind zwar ökologisch nicht mit Höhlen gleichzusetzen, aber sie stellen doch einen ähnlichen Lebensraum vor und daher ist damit zu rechnen, daß in einem höhlenreiehen Gelände, wie es die meisten Gebiete ven Jugoslavien sind, und hier insbesondere Südserbien, die in Brunnen lebenden Diplopoden auch in Höhlen vorkommen.

Nicht unerwähnt lassen will ich auch die Erscheinung, daß in dem Brunnen bei Skoplje zwei andere Diplnpoden noch häufiger als der Polydesmus wardaranus auftreten, nämlich Microbrachyiulus lusitanus , calcivagus VERH. und noch zahlreicher der Nopoiulus armatus NEM.

Hinsichtlich des Nopoiulus armatus NEM. , bekanntlich in Mitteleuropa weit verbreitet und vielfach synanthrop, will ich noch erwähnen, daß er von Dr. KARAMAN zahlreich in Kellern von Skoplje gesammelt wurde, ein einzelnes ♀ aber auch am 28. 7. 30 in der Rasce-Höhle bei Skoplje. Ob dieses Tier, welches schwarze Ocellen besitzt und sonst ganz weiß ist, nur ein pigmentloses Individuum des armatus vorstellt oder nicht, kann erst dann sichergestellt werden, wenn ein ♂ von dort untersucht worden ist.

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