Minuartia verna (L.) Hiern

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 835

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/3CD7601E-C3A8-7EB1-57BE-24049BD128A7

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Donat

scientific name

Minuartia verna (L.) Hiern
status

 

Minuartia verna (L.) Hiern View in CoL

( Alsine verna [L.] Wahlenberg)

Frühlings-Miere

Unterscheidet sich von M. recurva (Nr. 10) durch folgende Merkmale: Stengel ± grün; nur wenige Blattbüschel; Blätter ± gerade, flach, bis 15 mm lang, kahl; Kelchblätter 2,8-3,8 mm lang, 3nervig; Samen 0,5-1 mm lang, fast glatt bis deutlich höckerig. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 24: Material aus den Alpen (Mattick in Tischler 1950, Favarger 1959, Favarger 1962a, Halliday in Löve und Löve 1961), aus Großbritannien (Blackburn und Morton 1957, Halliday in Löve und Löve 1961). Löve und Löve (1961) und Favarger (1962a) zitieren auch Sippen mit 2n = 48 aus Osteuropa und Nordafrika und eine Sippe aus Schleswig-Holstein (Rohweder 1939) mit 2n = 78.

Standort. Subalpin und alpin. Etwas feuchte, steinige, lockere, meist kalkhaltige Böden. Steinige Hänge, offene Rasen, Felsschutt, Alluvionen.

Verbreitung. Europäische Gebirgspflanze: Gebirge Europas (ohne Skandinavien); nahe verwandte Arten in Nordwestafrika; Kaukasus, Sibirien und Nordamerika. Verbreitungskarte der Artengruppe von Meusel (1964). - Im Gebiet: Alpen, Südjura ( nordostwärts bis zur Dole); ziemlich häufig.

Bemerkungen. M. verna gehört einer Artengruppe an, die von Hayek (1922) morphologisch gegliedert wurde. Eine zytogenetische Untersuchung der Gruppe ist notwendig. Eine Sippe ( ssp. collina [Turcz.] Halliday = ssp. montana [Fenzl] Hayek) zeichnet sich aus durch sterile Blattbüschel in den Blattachseln der blühenden Stengel, durch 6- bis vielblütige Blütenstände, durch Kronblätter, die etwa so lang sind wie die Kelchblätter (bei M. verna s. str. meist länger) und durch gelbe Staubbeutel (bei M. verna s. str. rötlich). Die Sippe wächst im östlichen Europa in tieferen Lagen, hat 2n = 48, dürfte aber im Gebiet kaum vorkommen (unwahrscheinliche Angaben aus dem Jura). Nach Janchen (1966) ist der Name M. verna für die Tieflandsippe ( ssp. collina ) zu verwenden und unsere Art müßte dann M. Gerardii (Willd.) Hayek heißen.

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