Matthiola vallesiaca (J. Gay) Boissier

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Cruciferae, Birkhaeuser Verlag : 246

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/435E77D4-9863-35AD-9DE0-988C471BF200

treatment provided by

Donat

scientific name

Matthiola vallesiaca (J. Gay) Boissier
status

 

Matthiola vallesiaca (J. Gay) Boissier

( M. fruticulosa [L.] Maire ssp. vallesiaca [J. Gay] P. W. Ball)

Walliser Levkoje

Ausdauernd, mit dickem, senkrechtem, oft mehrköpfigem Rhizom; 5-30 cm hoch. Stengel aufrecht, unverzweigt, mit zahlreichen kurzen Drüsenhaaren und zahlreichen anliegenden mehrstrahligen, sternförmigen Haaren. Grundständige Blätter schmal lanzettlich, bis 6 cm lang, 10-30mal so lang wie breit, ganzrandig (selten mit einzelnen Zähnen), am Rande oft eingerollt, von zahlrei- chen Sternhaaren grau, mit Drüsenhaaren. Keine Stengelblätter vorhanden. Blütenstand 5-20blutig. Kelchblätter 8-11 mm lang, mit Sternhaaren und meist mit Drüsenhaaren. Kronblätter 1,5-2,5cm lang, blauviolett oder rötlich, seltener braungrün mit violetten Adern. Staubbeutel etwa 2,5 mm lang. Früchte an 1-3 mm langen, aufrecht anliegenden, behaarten Stielen, 5-10 cm lang, 1-2 mm dick, gelegentlich etwas abgeflacht, behaart. Samen flach, im Umriß oval, schmal geflügelt, ca. 2 mm lang. - Blüte: Später Frühling.

Zytologische Angaben. 2n = 12: Material aus botanischem Garten und Samenhandlungen (Jaretzky 1929, Manton 1932).

Standort. Kollin, montan und subalpin. Lockere, steinige, kalkhaltige Böden in warmen Lagen. Felsspalten, steinige Hänge, Alluvionen.

Verbreitung. Mittel - und südeuropäische Gebirgspflanze ( südlich): Nordspanische Gebirge, Pyrenäen, südliche Alpen (Alpes Maritimes, Susatal, Maurienne, Aostatal, Wallis, Gardasee, Friaul), Gebirge der Balkanhalbinsel. - Im Gebiet: Maurienne (zwischen Modane und Lanslebourg verschiedene Fundstellen), Aostatal (hinteres Vallée de Cogne, Courmayeur), Wallis (Pfynwald, zwischen Brig und Simplon, Termen-Mörel, Binntal); selten.

Bemerkungen. M. vallesiaca gehört in die mediterrane Artengruppe der M. fruticulosa (L.) Maire ( M. tristis [L.] R. Br., M. varia DC. ), die von Conti (1897) in zahlreiche Serien, Varietäten und Subvarietäten unterteilt wurde. Die Pflanzen aus der Maurienne und dem Aostatal ( subvar. pedemontana Conti ) zeichnen sich durch bräunlichgrüne Blüten mit violetten Adern und gelegentliche Zähne an den Blättern aus; doch bedarf die Konstanz dieser Merkmale einer Überprüfung an umfangreichem Material. Die starke Aufsplitterung des Areals der Artengruppe hat offenbar zahlreiche lokale, morphologisch etwas verschiedene Gruppen und Populationen entstehen lassen, die sich indessen in ihrer Variationsbreite stark überschneiden.

Die Artengruppe muß zytogenetisch überarbeitet werden; nur vergleichende Kulturversuche können über Berechtigung und Umfang einer systematischen Gliederung entscheiden.

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