Pelopidae

Beck, L. & Woas, S., 1991, Die Oribatiden-Arten (Acari) eines suedwestdeutschen Buchenwaldes I., carolinea 49, pp. 37-82 : 71

publication ID

ORI5378

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6281917

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/776FA201-4D42-7E22-3378-2AE3D8CEB39E

treatment provided by

Thomas

scientific name

Pelopidae
status

 

Pelopidae

Die Gattung Pelops stammt von C. L. Koch, der in seiner Arbeit von 1842 die Arten P. acromios , auritus , ureaceus , occultus , tardus , torulosus , hirsutus und phaenotus unter diesem Gattungsnamen aufführt. Eine Typus-Art hat Koch, soweit uns bekannt, nicht festgelegt. In der Arbeit von 1842 wird lediglich P. hirsutus als Abbildungsbeispiel den anderen Arten vorangestellt. Ewing (1917) erscheint daher berechtigt, bei der Neudefinition und Aufspaltung der Gattung Pelops Pelopsfür diese P. acromios (Hermann, 1804) als Typus-Art zu bestimmen. Er definiert die Gattung Pelops mit dem Merkmal "No true lamellae or translamellae present" und stellt die Arten mit dem Merkmal "Lamellae, and frequently translamellae present" in eine neue Gattung Euplops (gemeint wohl Eupelops ) mit P. uraceus (gemeint wohl ureaceus ) Koch als Typus-Art. Nun hat Grandjean (1936) für P. acromios ebenso eindeutige Lamellen nachgewiesen wie sie bisher bei allen Pelops-Arten gefunden wurden, so daß die Neudefinition der Gattung Pelops durch Ewing falsch ist. Pelops und Eupelops sind nach den von Ewing gewählten Typus-Arten identisch, so daß Eupelops als das jüngere Synonym entfallen müßte, wenn nicht der Name Pelops ein jüngeres Homonym einer Käfergattung wäre, wie Petrunkevitch (1955) festgestellt hat, der den Namen Pelops deswegen durch Phenopelops ersetzte. In einer "nomenclatorial note" in Terpstra (1964:558) weist van der Hammen aber darauf hin, daß Phenopelops P. ureaceus als Typus-Art hat, die gleiche, die auch Ewing (1917) für Eupelops gewählt hat. Damit entfällt Phenopelops als jüngeres Synonym von Eupelops . van der Hammen hält allerdings für möglich, daß auch der Name Phenopelops nach Revision aller in Frage kommenden Typus-Arten für einen Teil der Pelops-Arten Gültigkeit erhält.

Notabene: Als Familiennamen führen NORTON & BEHAN-PELLETIER (1986) den Namen Phenopelopidae ein aufgrund der Vorschriften des Art. 39 der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur. Mögen diese, buchstabengetreu angewendet, dieses Vorgehen rechtfertigen, so ist doch ein Familienname, der auf einem nicht existierenden Gattungsnamen beruht, zumindest unglücklich und wenig praktikabel. Da die Autoren selbst bemerken, daß "the most widely used family name for this taxon is Pelopidae Ewing 1917", halten wir es für geboten, Art. 39, Abs. a, ii anzuwenden, nach dem ein allgemein anerkannter Name, also Pelopidae , nicht umgestoßen zu werden braucht.

Sellnick (1931:696) stellt fest, daß ein Pelops zwar leicht zu erkennen ist, "sehr schwer ist es dagegen, Pelops-Arten zu unterscheiden". Grandjean (1936: 83) nennt den dafür wahrscheinlich wichtigsten Grund: "Les anciens auteurs ont décrit beaucoups, peut-etre plus qu'il y en a, et nous sommes encore aujourd'hui dans l'incertitude sur le vrai sens de la plupart des noms qu'ils leur ont donnés." Knülle (1954: 216) zieht daraus die ernüchternde Bilanz, zwar speziell auf Berlese bezogen, aber durchaus allgemeingültig: "Ganz unzulässig ist es ..., nur eine Namensangabe ohne Wiederbeschreibung zu liefern. Sie besitzen den Wert eines nomen nudum."

Wir orientieren uns insoweit an dieser Feststellung, als wir die von uns verwendeten Namen zumindest durch einige Skizzen zu belegen und in ihr taxonomisches Umfeld einzuordnen versuchen. Eine ausdrückliche Wiederbeschreibung muß einer Revision der gesamten Gattungsgruppe vorbehalten bleiben, da ohne eine solche jede Beschreibung buchstäblich in der Luft hinge. Die im folgenden erwähnten Artnamen sind also nicht endgültig auf etwaige Synonymität hin überprüft. Die von Weigmann & Kratz (1981) und darüber hinaus von Sellnick (1960) aufgeführten Eupelops- bzw. Pelops-Arten lassen sich eindeutig in zwei Gruppen trennen, die durch die Stellung der Notogasterhaare I2 und S3 zueinander gekennzeichnet sind. Diese stehen bei der einen Gruppe nahe beieinander, nur getrennt durch eine kleine Area porosa, bei der anderen Gruppe sind sie deutlich voneinander getrennt. Von den 3 Eupelops-Arten aus dem Moderbuchenwald des Stadtwaldes Ettlingen gehören E. torulosus zur ersten, E. hirtus und E. plicatus zur zweiten Gruppe.

Vorkommen: Von den zahlreichen, aus Mitteleuropa bekannten Arten dieser Familie kommen drei der häufigsten im Buchenwald des Stadtwaldes Ettlingen vor:

Eupelops torulosus (C. L. KOCH, 1840), regelmäßig in der Bodenstreu,

Eupelops hirtus BERLESE, 1916, sehr selten in Moos und Streu an Baumfuß,

Eupelops plicatus C. L. KOCH, 1836, regelmäßig in der Bodenstreu, häufigste Eupelops-Art am Standort.

Die beiden Arten aus der Bodenstreu gehören zu den wenigen Arten, die in der L- Schicht häufiger sind als in der H-Schicht, also eine deutliche Tendenz zur Besiedlung der Oberfläche zeigen. Trotzdem liegt ihr Verteilungsmaximum wie bei fast allen Arten der Bodenstreu in der F-Schicht.

GBIF Dataset (for parent article) Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF