Lithobius leptopus, R. Latzel, 1880

R. Latzel, 1880, Die Myriopoden der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Wien: Hölder : 53-56

publication ID

Latzel-1880-Lithobius-leptopus

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6294172

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/7794ADE9-C00A-2B81-EEF1-68FD7F7535FC

treatment provided by

Teodor

scientific name

Lithobius leptopus
status

n. sp.

Lithobius leptopus n. sp.

(λεπτός, dünn, πούς, Fuss.)

Robustus, laevis; rufo-brunneus vel castaneus, obsolete fuscofasciatus, pedibus fusco-luteis, laminis ventralibus brunneis. Antennae dimidium corpus longitudine vix aequantes, 40-47- articulatae. Ocelli utrimque 13-23, in series 4-5 digesti. Coxae pedum max. Dentibus 16-20 brevissimus armatae. Lamina dorsalis 6. angulis posticis fere rectis vel curtis; laminae d. 7., 9., 11., 13. angulis posticis valde productis. Pori coxales numerosi, indistincte multiseriati, rotundi. Pedes anales longiores, valde graciles, ungue singulo, infra calcaribus 0, 1, 3, 3, 1 armati, articuli I. margine laterali inermi. Genitalium femin. unguis integer; calcarium duo paria. Long. 16-25 mm, lat. 2.5-3.4 mm.

Syn. 1876. Lithob. spec.? Latzel, Jahrb. d. nat. Landesmus. von Kärnt. p. 97.

Körper fast parallelrandig, im Allgemeinen glatt und sehr glänzend, oft nur an den Beinen deutlich behaart. Grundfarbe bald etwas heller, bald dunkler gelbbraun, rothbraun bis kastanienbraun. Beine bräunlichgelb oder bräunlich mit gelben Tarsen. Bauch stets braun. Kopffläche ein wenig hinter der Mitte durch einen schwarz-lichen Fleck gezeichnet; manchmal zeigt der Hinterkopf rechts und links eine derartige Zeichnung. Kopfspitze meist heller als der übrige Kopf, ins Röthlichgelbe geneigt. Auf der Mitte der Rücken-schilde verläuft ein seitlich verwaschenes, also undeutliches dunkles Längsband, das nur selten ganz fehlt. - Länge des Körpers 16 bis 25 mm, Breite 2.5-3.4 mm.

Kopf sehr glatt oder nur wenig uneben, ebenso lang als breit. Fühler behaart, ziemlich lang, 39-47gliedrig (Normalz. 42 oder 43). Ocellen 13-23, normal 16-21, in der Stellung: 1+4, 4, 3, 1-1 + 4,4,4,3-1 +5,4,4,3-1+4,4,5,3-1+5,5,4,3-1+4,5,4,3,1- 1+4,4,5,5-1+4,5,5,4,2-1+4,3,5,5,3-1+4,5,4,5,4. Das hinterste Aeugelchen der obersten Reihe ist gewöhnlich rund, seltener etwas oval und fast grösser als das querovale Einzelauge. Die Reihen verlaufen fast gerade.

Hüften des Kieferfusspaares mit breitem, geradem oder fast geradem Vorderrande, welcher in der Mitte sehr wenig oder gar nicht eingebuchtet und mit 8 + 8, 8 + 9, 9 + 9 oder gar 10 + 10 kurzen und stumpfen Zähnchen bewaffnet ist, deren äussere weiter auseinander gerückt sind, als die inneren. Hüftfläche mit deutlicher Längsfurche.

Der 6. Rückenschild entweder mit fast gerundeten Hinterrandsecken oder in recht kurze, stumpfe Zahnfortsätze ausgezogen; der 7., 9., 11. und 13. Rückenschild aber mit ziemlich kräftigen, manchmal spitzen, meist aber breiten und dann Weniger spitzen Zahnfortsätzen versehen. Die einzelnen Schilde sind fast eben, die hinteren ein wenig körnig rauh. Der letzte Rückenschild zeigt öfters vor dem Hinterrande zwei divergirende oder bogig gekrümmte Längseindrücke, die auch spurenweise auf dem vorangehenden Schilde auftreten können. - Bauchschilde schwach grubig uneben.

Die Beine sind spröde und gebrechlich, besonders die hintersten Paare (im Tode gewöhnlich bauchwärts eingekrümmt und schwer streckbar). Bedornung des 1. Beinpaares: 0,0,3,1,1/0,0,1-2,2,1-2 selten: 0,0,3,1,1/0,0,3,3,2. Die beiden letzten Beinpaare, wie die übrigen, sehr dünn und sehr lang, zumal die Analbeine, welche 10-13.5 mm messen. Bedornung des 14. Beinpaares: 0,0,3,1,1/0,1,3,3,2, selten 1,0,3,1,0/0,1,3,3,1. Die Hüfte der Analbeine ist an der Aussenseite niemals mit einem Dorne versehen. Klaue der Analbeine schmal, stets einfach, die der übrigen mit (1-)2 deutlichen Nebenklauen. Die Schiene der beiden letzten Beinpaare besitzt auf der Oberseite zwei linienförmige, schwache Längsfurchen, die manchmal undeutlich sind; auch kann (bei ♂) am Grunde desselben Gliedes oberseits eine ziemlich breite Längs-grube auftreten.

Die Hüften der vier letzten Beinpaare sind stark ausgehöhlt und nach hinten in eine Spitze ausgezogen. Poren zahlreich, ohne Ordnung durcheinander oder fast gereiht, rund. Hüfte des 12. Beinpaares mit 7-13 Poren, von denen 1-3, am Innenrande der Hüftfurche gelegene, grösser sind, als die übrigen. Hüfte des 15. Beinpaares mit 25-33 Poren, von denen 6-8 am Innenrande der Hüftfurche gereiht und grösser sind, als die anderen.

Genitalanhänge der Männchen denen von Lith. grossipes ähnlich, lang und dünn, stark behaart. Bauchplatte des weiblichen

Genitalsegmentes stark behaart und in der Mitte tief der Länge nach gefurcht. Die Genitalanhänge langborstig behaart, mit 2 + 2 oder 2 + 3 in seltenen Fällen mit 3 + 3 oder gar 4 + 2 ziemlich schlanken, rasch zugespitzten Sporen. Sind mehr als 2 Paare von Sporen vorhanden, so sind die inneren Viel dünner und kürzer als die äusseren. Die Klaue ist ungetheilt, stark gekrümmt und spitz.

Juvenis.

Körper 11-14.5 mm lang, 1.7-2.2 mm breit; Fühler mit 33-38 Gliedern, deren letztes sehr lang ist; Augen 9-16 in der Stellung: 1 + 4, 4, 4, 3 - 1 + 4,4,3,3 - 1 + 3,3,2. Hüftzähne sehr kurz, in der Zahl 7 + 7 oder 7 + 8 oder 8 + 8. Bedornung der beiden letzten Beinpaare sowie bei Erwachsenen. Hüftlöcher in mehreren unordentlichen Reihen: 5, 7, 7, 10. Die Klauen und Sporne der weiblichen Genitalanhänge sind noch dünn und sehr spitz, das innere Paar der Sporen fehlt oft noch, so dass dann nur ein Paar vorhanden ist.

Immaturus.

Körper 7-10 mm lang, 1-1.5 mm breit. Fühler mit 25,27 oder 33 Gliedern. Augen 4-9 in der Stellung: 1 + 3, 3, 2-1+3,2,2-1+3,2,1-1+3,2-1+2,1. Ueberall ist die hinterste Ocelle der oberen Reihe gross und rund. Hüftzähne 6+6, selten 7+6, auf fasst geradlinigem, in der Mitte nicht eingebuchtetem Rande. Bedornung des 14. Beinpaares: 0,0,3,1,1/0,1,3,3,1 seltener 0,0,3,1,1/0,1,3,3,2. Bedornung der Analbeine: 1,0,3,1,0/0,1,3,3,1 oder 1,0,3,0,0/0,1,3,2,1. Klaue stets einfach. Hüftlöcher 4, 4, 5, 6 oder 4, 4, 4, 5 oder 3, 3, 3, 3, überall je 3 in einer, die übrigen in einer zweiten Reihe oder ungereiht. Von den Genitalanhängen gewahrt man höchstens winzige Knöspchen. Die Thierchen sind braungelb, Rückenmitte und Seitenränder der Schilde, sowie die Kopffläche etwas dunkler. ( Fühler und Beine können opalisiren.)

Pullus.

Thierchen mit 10 fertigen und 2 sprossenden Beinpaaren, messen 4.5-4.8 mm in die Länge, 0.9 mm in die Breite, haben 17 oder 18 Fühlerglieder, worunter das Endglied lang und walzenförmig ist, besitzen jederseits 2-3 Ocellen, 4 + 4 sehr kleine Hüftzähnchen und sind gelbbräunlich gefärbt. Andere Entwicklungsstufen unbekannt.

Es wurden untersucht und verglichen: 80 erwachsene Individuen, 10 von der Form Juvenis, 5 von Immaturus und 3 von Pullus. Dieselben stammen aus Kärnten, Oberösterreich und Salzburg, Tirol, dem österr. Küstenlande, Dalmatien, Steiermark, Krain und Niederösterreich. Je südlicher, desto häufiger. Sie lieben sehr schattige, feuchte und zugleich wild verwachsene steinige Orte.

Anmerkung. Obwohl es nicht unmöglich ist, dass die vorliegende Species mit der von L. Koch unter dem Namen Lith. punctulatus C. Koch (Die Myr-Gatt. Lithob. p. 30) beschriebenen Art identisch ist, so konnte doch für diese Individuen der genannte Name nicht beibehalten werden, weil es fast sicher ist, dass C. Koch, der Urheber desselben, ganz andere Thiere darunter verstand (vgl. C. Koch, Syst. d. Myr. p. 147 und Die Myr. I. Bd. p. 68). Die Individuen L. Koch’s waren aus Dalmatien und Griechenland. - Von der nächstfolgenden Art, L. terreus Fedr. , unterscheidet sich Lith. leptopus , abgesehen von der ganz anderen Färbung durch grössere Anzahl der Hüftzähne und dadurch, dass seine Füsse, mit Ausnahme der einklauigen Analbeine, alle deutlich dreiklauig sind. Uebrigens ist die Beschreibung von Lith. terreus viel zu ungenau.

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