Poa laxa Haenke

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 335

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/88EDEDA0-710F-FBFA-80D2-693D2A5AACBF

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Donat

scientific name

Poa laxa Haenke
status

 

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Schlaffes Rispengras

Unterscheidet sich von P. minor (Nr. 10) durch folgende Merkmale: Oberster Stengelknoten von einer Blattscheide umgeben; Rispenäste (getrocknet) 0,2-0,3 mm dick, kantig und mit deutlichen Längsfurchen. Rispe oft zusammengezogen. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 21: Material aus dem Gotthardgebiet; Pollenmeiose vollständig gestört; keine normalen Pollenkörner und keine Samenbildung während der 3 Jahre der Kultur (Nygren 1956). 2n = 28: Material von Furka, Grimsel und Bernina; Pollenmeiose vollständig normal, 90-95% guter Pollen; Sippe sexuell (Nygren 1956). Wegen der Chromosomenzahl 2n = 21 und der Sterilität dieser Pflanzen ist mit Sicherheit anzunehmen, daß im Gebiet auch diploide (2n = 14) Sippen vorkommen. An Material von 12 Fundorten aus der Hohen Tatra zählten Skalinska et al. (1957) ebenfalls 2n = 28.

Standort. Alpin, selten subalpin (Felsspalten in Nordexposition). Pionier auf Gletschermoränen aus kalkfreiem Gestein, das ständig durchfeuchtet ist (keine stagnierende Nässe) und bei dem die Humusbildung erst eingesetzt hat; Schneebedeckung 9-10 Monate: Oxyrietum digynae ( Lüdi) Br.-Bl. 1926. Bei fortgeschrittener Bodenbildung im Androsacetum alpinae Br.-Bl. 1918 (Bodenbedeckung durch Pflanzen ca. 50%).

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze: Sierra Nevada, Pyrenäen, Alpen ( ostwärts bis Rotten-manner Tauern, Steiner Alpen), Karpaten, Korsika, Apennin, vereinzelt in den Gebirgen der Balkanhalbinsel. Nahe verwandte Sippen in Skandinavien, Schottland, Grönland und im atlantischen Nordamerika. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet: Alpen (besonders Zentral- und Südalpen), ziemlich häufig; die Angabe aus dem Schwarzwald (Belchen) ist unrichtig (Verwechslung mit ausdauernder Sippe von P. annua ).

Bemerkungen. P. laxa und P. minor gehören in eine Artengruppe mit europäisch-nordamerikanischer Verbreitung, die 5 Arten umfaβt; neben unsern beiden Arten: P. Nyaradyana Nannf. in den siebenbürgischen Gebirgen, P. flexuosa Sm. in Nordeuropa , Grönland und an der Ostküste Nordamerikas, P. Fernaldiana Nannf. weiter südlich an der Ostküste Nordamerikas und im Felsengebirge. P. flexuosa und P. Fernaldiana haben beide 2n = 42 Chromosomen ( P. flexuosa 2n = 40-45) und im Pollen gestörte Meiosen; 50-60% der Pollenkörner sind normal; beide Arten sind aber sexuell. Die Arten mit niedrigerer Chromosomenzahl sind in südlicheren Gebirgen (Nygren 1950Nygren 1950a 1956).

Man achte im Gebiet auf P. laxa mit auffallend kleinen Ährchen (bei Nygren 1956 keine Maßangabe); diese sind nach Nygren (1956) entweder diploid (noch nicht gefunden) oder triploid (aus dem Gotthardgebiet nachgewiesen).

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Poales

Family

Poaceae

Genus

Poa

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