Luzula glabrata (Hoppe) Desv.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 516

Luzula glabrata (Hoppe) Desv.

Kahle Hainsimse

30-60 cm hoch, lockere Horste mit kurzen, unterirdischen Ausläufern bildend. Die meisten Blätter über 5 mm breit, kahl oder nur an den Scheidemündungen mit einzelnen Haaren (bei den andern Arten der Gattung außer L. Desvauxii, Nr. 11, sind Spreiten und Blattscheidemündungen ± zerstreut und abstehend behaart); keine aufgesetzte Spitze vorhanden. Hochblatt viel kürzer als der Blütenstand. Blütenstand locker, vielblütig, nickend. Blüten einzeln auf langen Stielen, vereinzelt zu 2 beisammen. Perigonblätter alle gleich lang oder die innern wenig länger, 2,5-3,5 mm lang, fein zugespitzt, dunkelbraun, mit oder ohne häutigen Rand. Reife Frucht etwa so lang wie die Perigonblätter, spitz, schwarzbraun. Samen klein, 1,2-1,8 mm lang, mit Anhängsel. - Blüte: Früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 12: Material aus den Bayerischen Alpen und aus Steiermark ( Nordenskiöld 1951).

Standort. Subalpin. Kalkhaltige bis schwach saure, feuchte, humose Böden. Geröll, Weiden, Gebüsch; nach Oberdorfer (1962) vor allem in Rostseggenrasen (Caricion ferrugineae Br.-Bl. 1931).

Verbreitung. Ostalpenpflanze: Von Vorarlberg und den Bergamasker Alpen ostwärts bis zum Wiener Schneeberg; vereinzelt in Balkangebirgen (Rila, Rhodopen). - Im Gebiet: Krähkogel bei Nauders, Bergamasker Alpen; nach Murr (1923) nicht in Vorarlberg.

Bemerkungen. Die Angaben vom Großen St. Bernhard und von der Grimsel bedürfen der Bestätigung (Becherer 1940a). Siehe auch Bemerkungen unter L. Desvauxii (Nr. 11).