Thlaspi

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Cruciferae, Birkhaeuser Verlag : 144

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/93786718-F2A1-1A76-025F-1764E020011D

treatment provided by

Donat

scientific name

Thlaspi
status

 

Thlaspi silvéstre Jordan

( Th. alpestre auct. non L., Th. Gaudinianum Jordan)

Wildes Täschelkraut

2-3 jährig (nach dem Blühen absterbend) oder ausdauernd, höchstens mit sehr kurzen unterirdischen Stengeln; 10-35 cm hoch. Stengelblätter 1½ -4mal so lang wie breit. Kelchblätter 1,5 bis 2,2 mm lang. Kronblätter 3-4 mm lang. Staubbeutel nach der Blüte meist dunkelviolett. Früchte 1½ -2mal so lang wie breit, vorn mit 0,8-1,8 mm breitem Rand, höchstens 1 mm tief eingeschnitten, 5-8samig. Griffel 0,6-2 mm lang. - Blüte: Frühling.

Zytologische Angaben. 2n = 14: Material aus botanischem Garten (Manton 1932), aus Skandinavien ( Löve und Löve 1944), aus Österreich (Favarger 1965, Polatschek 1966), aus den Niederlanden (Gadella und Kliphuis 1966).

Standort. Subalpin und alpin (bis etwa 3000 m), selten montan. Ziemlich feuchte, meist kalkarme, eher nährstoffreiche, lehmige Böden. Wiesen, Böschungen.

Verbreitung. Europäische Gebirgspflanze: Großbritannien, Südskandinavien (eingeschleppt), Südbelgien, nordspanische Gebirge, Pyrenäen, mittelfranzösische und mitteldeutsche Gebirge, Jura, Alpen, nördlicher und mittlerer Apennin, Karpaten, Kroatien. Verbreitungskarte von Meusel et al. (1965). - Im Gebiet: Vogesen, Schwarzwald (Feldberg bis Lenzkirch), Jura ( nordostwärts bis Solothurn), westliche Alpen ( ostwärts bis Hasliberg, Urserental, oberes Tessin, Avers, Maloja).

Bemerkungen. Pflanzen aus den Vogesen haben oft rosafarbene Kronblätter und werden als Th. vogesiacum Jord. bezeichnet. Im südlichen Jura und in den westlichen Alpen sind meist nur Übergangsformen zu Th. alpestre vorhanden, die den Namen Th. Lereschii Reuter tragen. Die in den Zentralalpen (Savoyen, Wallis, Aostatal, Urserental, oberes Tessin) wachsenden Sippen unterscheiden sich durch gedrungeneren Wuchs, oft etwas größere Blüten, längere Griffel und längere Lebensdauer und werden Th. virens Jord. ( Th. Muretii Gremli ) benannt. Aus dem Avers und dem Gebiet des Malojapasses sind Pflanzen bekannt, die gelbe Staubbeutel besitzen, sonst aber mit Th. virens übereinstimmen. K. H. Meyer (in Herb. ETH) bezeichnet sie als Th. eburatum. Diese Sippen müssen wohl als Reliktpopulationen des weit verbreiteten Th. silvestre in den Alpen angesehen werden, zum Teil sind Introgressionen von nahe verwandten, im Gebiet vorkommenden Arten anzunehmen ( Th. alpinum , Th. alpestre ). Nach Dvořáková (1968) muß die Art den älteren Namen Th. caerulescens J. et C. Presl tragen.

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