Onosma L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Boraginaceae, Birkhaeuser Verlag : 64

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/99778EA8-6450-7592-5AAB-19A42CC0E23B

treatment provided by

Donat

scientific name

Onosma L.
status

 

Onosma L.

Lotwurz

2 jährige bis ausdauernde Kräuter oder Sträucher. Ganze Pflanze dicht am Grunde knotig oder mit scheibenförmig verdickten Borstenhaaren bedeckt. Blätter lanzettlich, bandförmig oder schmal oval, meist ganzrandig, mit unterseits vorstehendem Mittelnerv, nach dem Grunde allmählich verschmälert, sitzend. Blütenstände vielblütig, meist verzweigt. Blüten in den Achseln von Hochblättern. Kelch zylindrisch, tief 5teilig. Krone gelb, selten weiß oder rot, am Grunde zylindrisch, weiter oben erweitert und wieder verengt, mit 3eckigen, kleinen, nach außen zurückgebogenen Zipfeln; keine Schlundschuppen und keine Behaarung in der Kronröhre. Staubblätter 5, ungefähr in der Mitte der Kronröhre angewachsen, gelegentlich wenig aus der Krone herausragend; Staubfäden nach unten verbreitert; Konnektiv mit 2 Spitzen. Griffel weit aus der Krone herausragend. Teilfrüchte glatt und glänzend (bei unsern Arten).

Die Gattung Onosma umfaßt ca. 100 Arten; sie ist durch das Mediterrangebiet und Zentralasien bis Westchina verbreitet (am meisten Arten im östlichen Mediterrangebiet und in Zentralasien). Zusammenstellung der Taxa der Gattung (keine Schlüssel und Diagnosen) und Verbreitungsangaben von Stroh (1939). Bisher sind aus der Gattung Onosma die Chromosomenzahlen 2n = 12, 14, 18, 20, 22, 26, 28 bekannt (Grau 1968a 1971, Teppner 1971). Für das Gebiet unserer Flora wurden bisher 5 Unterarten angegeben, die 4 verschiedenen Arten angehören sollen. Nach dem Merkmal der Behaarung (s. Schlüssel) lassen sich die beiden Arten O. taurica und O. arenaria unterscheiden. Die andern Arten, O. echioides L. und O. pseudoarenaria Schur verhalten sich in bezug auf das Merkmal der Behaarung intermediär zwischen O. taurica und O. arenaria , d. h. nur einzelne Basalscheiben der langen Borstenhaare besitzen kurze Borstenhaare und diese sind in variabler Zahl und Größe vorhanden. Da O. echioides und O. pseudoarenaria im gemeinsamen Verbreitungsgebiet von O. taurica und O. arenaria vorkommen, muß auf Genintrogressionen geschlossen werden; wir betrachten deshalb O. echioides (im Gebiet ssp. vaudensis [Gremli] Br.-Bl. im Wallis) und O. pseudoarenaria (im Gebiet ssp. tridentina Wettst. im Vintschgau) nicht als selbständige systematische Einheiten. Das gleiche gilt für die unter den beiden Arten erwähnten Unterarten. Zu den Merkmalen, nach denen die Arten gekennzeichnet wurden, ist folgendes zu sagen: Größe der Pflanze, Verzweigung, Länge der Seitentriebe und der umgerollte Blattrand sind vom Entwicklungsstand und vom Standort der Pflanze abhängig. Mit den Längenangaben von Kelch, Krone, Staubfaden und Staubbeutel lassen sich kaum Unterarten charakterisieren, da keine Variationsbreiten bekannt sind. Die europäischen Vertreter der Gattung Onosma sollten zytotaxonomisch untersucht werden. Mit dieser Arbeit hat Teppner (1971) begonnen (s. unter den zytologischen Angaben). Für unser Gebiet übernimmt Teppner die Sippennamen wie sie an den entsprechenden Fundorten bisher in der Literatur verwendet wurden und erhebt sie in den Rang von Unterarten; gleichzeitig weist er aber darauf hin, daß diese Taxa morphologisch kaum faßbar sind. Anstelle des Namens O. taurica verwendet Teppner den Namen O. helveticum Boiss. em. Teppner (Teppner hat sich für das Neutrum des Gattungsnamens entschieden). Aus morphologischen, pflanzengeographischen und zytologischen Gründen wählen wir den Namen O. taurica . Teppner (1971) nennt die Chromosomenzahlen von 19 Onosma arten, die meist von mehreren Fundorten stammen. Gelegentlich wird auch auf Morphologie, Verbreitung und Verwandtschaft der Arten hingewiesen.

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