Sepedophilus furvus SCHÜLKE, 2013
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.10274939 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/9A3A8786-281A-C635-3ECC-FC78C258F921 |
treatment provided by |
Marcus |
scientific name |
Sepedophilus furvus SCHÜLKE |
status |
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Sepedophilus furvus SCHÜLKE View in CoL nov.sp.
T y p e n m a t e r i a l Holotypus-: " Turkey, Kozan, 80 km N Adana, 37 31 86 N; 35 64 72 E Eskimantaú, W-trap 2 Hollow Quercus 2009-10-10 Tolga Gürkan /Erol Atay / H O L O T Y P U S Sepedophilus furvus n.sp. det. M. Schülke 2012 [rot]", 1 (MNB, gegenwärtig in cSch). Paratypus-: " Turkey, Kozan, 80 km N Adana, 37 31 86 N; 35 64 72 E Eskimantaú, W-trap 7 Hollow Quercus 2009-10-10 Tolga Gürkan /Erol Atay / P A R A T Y P U S Sepedophilus furvus n.sp. det. M. Schülke 2012 [rot]", 1 (cTez).
M e s s w e r t e d e s H o l o t y p u s (in mm): Augenlänge: 0,22; Schläfenlänge: 0,22; Kopfbreite: 0,78; Pronotumbreite (maximal): 1,68; Pronotumlänge (Mittellinie): 1,22; Nahtlänge der Elytren: 1,22; Schulterlänge der Elytren: 1,49; Elytrenbreite: 1,71; Vorderkörperlänge (Kopf bis Hinterrand der Elytren): 2,93; Aedoeaguslänge: 0,99; Länge des Medianlobus: 0,83. Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI: 12:9:10:9:10:9:8, 5:8,5:8,5:8,5:18, Länge/Breite der Fühlerglieder I-XI: 2,18:2,25:2,86:2,25:2, 00:1,50:1,21:1,13:1,10:1,06:2,25.
B e s c h r e i b u n g:Schwarz,HinterranddesPronotums sehr undeutlich, die Hinterränder der Abdominalsegmente deutlich aufgehellt. Beine braun mit etwas helleren Tarsen, Fühler mit gelbbrauner Basis und gelbem Endglied, Glieder III-X zur Spitze zunehmend gebräunt. Taster gelbbraun.
Kopf quer, Augen mässig gross, etwa so lang wie die hinter den Augen breit abgerundeten Schläfen. Schläfen ungerandet, hinter den Augen mit deutlicher quermaschiger Mikroskulptur. Oberfläche des Kopfes gleichmässig sehr fein punktiert und mit heller Pubeszenz von 50-70 μm Länge versehen. Mikroskulptur sehr fein, aus feinen Querlinien von etwa 4-5 μm Abstand bestehend. Fühler gestreckt und abgeplattet. Glieder I-V gestreckt und mindestens doppelt so lang wie breit, Glieder ab VI etwas kürzer, stark abgeplattet und apikal verbreitert, bis Glied X jedoch deutlich länger als breit, Endglied gestreckt, mehr als doppelt so lang wie breit. Glied I nur innen mit Tastborsten und kurzer Pubeszenz, Glied II und III auch aussen mit sehr undeutlicher Pubeszenz, ab Glied IV neben den am Apex der Fühlerglieder befindlichen Tastborsten mit dichter feiner Pubeszenz.
Pronotum nur leicht quer (Breite/Länge 1,38), kräftig gewölbt. Die nach unten umgebogenen Vorderwinkel sind rechtwinklig und kurz abgerundet, der Hinterrand des Pronotums ist zu den Hinterwinkeln kurz ausgeschweift, die Hinterwinkel selbst breit abgerundet. Oberfläche des Pronotums wie der Kopf fein punktiert und mit heller Pubeszenz versehen. Mikroskulptur querlinig, Maschenweite etwa 4-5 μm.
Elytren kurz und breit, ihre Nahtlänge etwa so gross wie die Länge des Pronotums, zusammen deutlich breiter als an den Schultern lang (Breite/Schulterlänge 1,15). Oberfläche der Elytren so dicht wie das Pronotum aber etwas kräftiger als dieses punktiert und in gleicher Weise mit Pubeszenz versehen. Mikroskulptur wenig deutlich, weitläufiger als auf dem Pronotum, aus queren Maschen von etwa 10 μm Maschenweite bestehend. Hautflügel voll ausgebildet.
Abdomen teleskopartig, nach hinten schnell schmaler werdend, im Querschnitt fast drehrund, Paratergite nur am Segment III als schmaler Streifen ausgebildet, nicht bis zum Hinterrand des Segmentes reichend. Sternit III an der Basis kurz gekielt, Sternite III-VI in den Hinterwinkeln mit 2-3 Paar langen, schwarzen Tastborsten (ca. 300-350 μm lang), Hinterrand bei Sternit III und IV mit einem Paar kürzerer, bei Sternit V und VI mit zwei Paar langer Tastborsten. Tergit III ohne, Tergite IV-VI mit einem Paar langer Tastborsten in den Hinterwinkeln. Tergit VII am Hinterrand mit deutlichem Hautsaum. Mikroskulptur auf dem Abdomen fein und etwas enger als auf den Elytren (Maschenweite 5-8 μm).
Beine kurz. Protibien mit kurzen, schwarzen Kammborsten auf der Aussenseite, Kammborsten der Meso- und Metatibien auf den Apex beschränkt.
: Glieder I-III des Protarsus erweitert, von abnehmender Breite und auf der Unterseite dicht mit Haftborsten besetzt. Sternit VII (Abb. 1) am Hinterrand nicht ausgerandet, Sternit VIII (Abb. 2) am Hinterrand breit dreieckig ausgerandet, die Ausrandung am Grunde nur kurz abgerundet. Tergit VIII (Abb. 3) am Hinterrand breit abgerundet erweitert. Segment IX (Abb. 4) kräftig beborstet, Tergit X (Abb. 5) apikal mit einem Paar langer und einem Paar kurzer Tastborsten. Aedoeagus (Abb. 6) breit und abgeplattet, Parameren schlank, apikal nicht deutlich erweitert, den Medianlobus deutlich überragend. Medianlobus apikal abgerundet, Innenstrukturen (Abb. 7) umfangreich, aus Skleriten und häutigen Strukturen bestehend.
: Glieder I-III des Protarsus ebenfalls etwas erweitert und auf der Unterseite dicht mit Haftborsten besetzt. Sternit VIII (Abb. 8) am Hinterrand abgerundet und in der Mitte mit etwa 7 hellen Randborsten besetzt. Tergit VIII (Abb. 9) vierlappig, die vier Lappen durch etwa gleich breite und tiefe Einschnitte getrennt. Aussenlappen apikal mit einer grossen und einer kleineren Tastborste, Mittellappen mit je einer hellen Apikalborste. Segmente IX-X (Abb. 10) wenig kräftig sklerotisiert, Proximal-Gonocoxite und Styli schlank, Styli mit einer Apikalborste.
Abb. 1-7: Sepedophilus furvus sp.n., Holotypus (1) -Sternit-VII; (2) -Sternit-VIII; (3) -Tergit VIII; (4) -Segment IX; (5) -Tergit X; (6) Aedoeagus; (7) Aedoeagus-Innenstrukturen. Alle Massstäbe 0,2 mm.
D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e Sepedophilus furvus steht unter den bekannten ostpaläarktischen Vertretern der S. crassus -Gruppe S. fimbriatus (SHARP) am nächsten. Beide Arten sind in Körpergrösse, Färbung, Punktur und Mikroskulptur sehr ähnlich. Sepedophilus furvus unterscheidet sich von S. fimbriatus durch etwas kürzere Fühler mit breiteren Endgliedern (Glied XI bei S. fimbriatus 2,65x so lang wie breit), etwas dichtere Punktur auf Pronotum und Elytren, sowie den Aedoeagus, dessen Parameren den Medianlobus weiter überragen und dessen Medianlobus andere Innenstrukturen besitzt. Bei Sepedophilus tibialis und S. amurensis besitzt der Medianlobus einen deutlich zugespitzten Apex.
D e r i v a t i o n o m i n i s: DerArtname furvus (lat. adj. = dunkel) bezieht sich auf die einfarbig dunkle Körperfärbung der Art.
V e r b r e i t u n g:BishernurausdertürkischenProvinzAdana bekannt, wo die Art in Fensterfallen an hohlen Eichen (Quercus infectoria (OLIVIER)) gefangen wurde (Abb. 11).
Abb. 8-10: Sepedophilus furvus sp.n., Paratypus (8) -Sternit-VIII; (9) -Tergit VIII; (10) - Segment IX-X. Alle Massstäbe 0,2 mm.
Abb. 11: Eine der untersuchten Alteichen in der Umgebung von Kozan, Provinz Adana, Türkei. Abb. 12: Typuslokalität von Sepedophilus furvus nov.sp. in der Türkei.
Danksagung
Für die Möglichkeit das vorliegende Material zu bearbeiten, danken wir Prof. Dr. Serdar Tezcan (Izmir) und Benedikt Feldmann (Münster).
Zusammenfassung
Während des Jahres 2009 wurden xylobionte Käfer mit Fensterfallen an hohlen Alteichen (Quercus spp.) in der türkischen Provinz Adana gesammelt. Dabei wurden auch zwei Exemplare einer neuen Art der Gattung Sepedophilus GISTEL 1856 , Sepedophilus furvus SCHÜLKE nov.sp. aufgefunden. Die neue Art, bei der es sich um den ersten westpaläarktischen Vertreter der Sepedophilus crassus - Gruppe handelt, wird beschrieben und abgebildet.
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Anschriften der Verfasser: Michael SCHÜLKE
Blankenfelder Strasse 99, D-13127 Berlin, Germany.
E-Mail: mschuelke.berlin@t-online.de
Nicklas JANSSON
IFM, Division of Ecology, Linköping University, Linköping, Sweden. E-Mail: nicja@ifm.liu.se
Erol ATAY
Mustafa Kemal Üniversitesi, Fen Edebiyat Fakültesi, Biyoloji Bölümü, Antakya, Hatay, Türkiye.
E-Mail: eatay@mku.edu.tr
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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