Brachychochthonius furcatus Weis-Fogh

Moritz, M., 1976, Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 2. Mixochthonius Niedbala, 1972, Neobrachychthonius nov. gen., Synchthonius v. d. Hammen, 1952, Poecilochthonius Balogh, 1943, Brachychthonius Berlese, 1910, Brachychochthonius Jacot, 1938, Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 52, pp. 227-319 : 285-287

publication ID

ORI10014

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6284324

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https://treatment.plazi.org/id/B52F2833-FA2C-937D-44BE-BD4E38396B8D

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Thomas

scientific name

Brachychochthonius furcatus Weis-Fogh
status

 

Brachychochthonius furcatus Weis-Fogh , 1948 (Abb. 18 ab)

Brachychochthonius furcatus Weis-Fogh , 1948: p. 270, Fig. 46 bis 49.

Brachychochthonius furcatus : Sellnick 1960, p. 82.

? Brachychthonius suecicus : Niedbala, 1968, p..3, Fig. 3.

? Brachychochthonius jugatus f. suecica : Niedbala 1974a, p. 478, Fig. 25.

Brachychthonius furcatus : Niedbala 1974b, p. 507.

Material: ZMK: 1 Ad., Holotypus, Coll. Weis-Fogh, mikroskop. Präparat, Dänemark, Strandkjär, Femmoeller, T. Weis-Fogh leg. 20. 7. 1942.

ZMB Nr. 421/IV : 17 Ad., DDR, Greifswald, Elisenhain   GoogleMaps , Buchen-Stieleichen-Hainbuchen- Altbestand, Humushorizont, M. Moritz leg. 1957 / 1958. - ZMB Nr. 421/B251 : 1 Ad., DDR, Berlin-Buch   GoogleMaps , Stieleichen-Buchen-Altbestand, starke Streuauflage und Zersetzungshorizont, M. Moritz leg. 1. 10. 1970. - ZMB Nr. 421/269 : 5 Ad., DDR, Feldberg, Kreis Templin, ostexponierter Rotbuchen-Weißbuchen-Erlen-Wald am Ufersteilhang des Schmalen Luzin   GoogleMaps , feuchte Streuauflage und Zersetzungshorizont, M. Moritz leg. 5. 9. 1974. - ZMB Nr. 421/U23 : 2 Ad., Ungarn, Csevharaszt, 45 km suedlich Budapest   GoogleMaps , Puszta, Stieleichen-Klimaxwald auf Flugsanddünen, Brachypodium-Bestand , Streuauflage und Humushorizont, M. Moritz leg. 1. 10. 1964.

Holotypus, Locus typicus: Der Holotypus befindet sich als mikroskopisches Prä- im Universitetets Zoologiske Museum Kobenhavn. Das Präparat trägt die Aufschrift: " Brachychthonius furcatus , St. I. Ps. 30, 20. 7. 42, Strandkjär, Femmoeller ". Das Exemplar ist farblos und etwas geschrumpft.

Der Locus typicus ist Dänemark, Mols Laboratorium Strandkjär südlich Femmoller. Die Untersuchungsfläche befindet sich 2 km landeinwärts vor der nordwestlichen Ecke der Ebeltoft Vig, auf einem nährstoffreichen, grundwassernahen Niederungsboden im Küstenbereich. Bodenbedeckung eine nicht geschlossene Kraut- und Grasvegetationsdecke.

Beschreibung: Farbe weißlich bis hellgrau. Schwach sklerotisiert. Die Dorsalfelder sind bei frisch getöteten Tieren im allgemeinen deutlich. Sie sind nicht punktiert. Ihre Rän- sind glatt. Die Dorsalborsten auf der Oberseite deutlich mit wenigen längeren Fiederboerstchen zweizeilig besetzt.

Das Prodorsum ist im Verhältnis zum Opisthosoma auffallend breit. Im Profil ist es dagegen sehr flach, so daß es sich vor den Lamellarhaaren kaum gegen das Rostrum absenkt (Abb. 18 b). Das Rostrum selbst ist sehr breit gerundet. Auf dem flachen Prodorsum ist in der Aufsicht im Gegensatz zu Br. cricoides keine trapezförmige Linie (Abb. 18 a) vorhanden. Die Prodorsumborsten sind auf der Dorsalseite zweizeilig mit wenigen länge- feinen aber starren Fiederborsten besetzt. Besonders sind diese auf den Lamellarbaaren ausgebildet.

Die Exobothridialhöcker sind klein. Sie sind vom Prodorsumrand weit entfernt. Die Sensilluskeule ist breit spindelförmig und im Unterschied zu Br. cricoides mit feineren Stachelspitzen, die fast Borstencharakter besitzen, besetzt. Das durchschnittliche Längen- zwischen Keule und Stiel beträgt 1,1.

Notogaster nur geringfügig caudad verschmälert. Seine Borsten sind dorsal wie die Prodorsumborsten gefiedert. Besonders ist diese zweizeilige Fiederung bei den c- und d-Borsten des Notogasterschildes Na ausgeprägt. Auf den hinteren 2 Notogasterabschnitten reduziert sich diese Fiederung stufenweise bis auf 1 bis 2 kleine Dorsalhäkchen (Abb. 18 h). Die Medianfelder des Notogaster sind alle vollständig separiert. Es sind nur die hinteren Rosettenfelder erkennbar. Der Kutikularring erscheint in der Aufsicht länglichoval und ist kaum auffallend.

Das Pygidium ist breit und im Profil gleichmäßig gerundet. Seine Borsten besitzen dorsal nur 1 bis 2 Häkchen und wirken gegenüber den Borsten des vorderen Notogasterschildes auffallend robust. Die ps1-Borsten sind von allen Dorsalborsten die längsten und kräftig-.

Systematische Stellung: Br. furcatus unterscheidet sich von dem gleichgroßen Br. cricoides auf den ersten Blick durch die charakteristische Dorsalfiederung der Prodorsum- und Notogasterborsten sowie durch den feinbeborsteten Sensillus und das flache und breite Prodorsum. Außerdem sind bei Br. furcatus die medianen Feldpaare des Notogaster niemals verschmolzen. - Die Art zeigt in Abhängigkeit vom Standort eine gewisse Variation im Grad der Borstenfiederung.

Die ökologischen Ansprüche beider Arten sind ähnlich. Br. furcatus bewohnt wie die Vergleichsart den Tiefenbereich zwischen Zersetzungshorizont und oberer Humusschicht. Er bevorzugt dabei Standorte mit hohem organischen Anteil und gleichbleibendem Feuchtigkeitsgehalt.

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