Beta vulgaris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 758

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/BE23D392-D6D7-63C3-D6B2-C63DC7EC966B

treatment provided by

Donat

scientific name

Beta vulgaris L.
status

 

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Runkelrübe, Mangold

1- oder 2 jährig. Wurzeln dünn und holzig oder Wurzeln und Hypokotyl dick und fleischig ( Rüben). Blattstiel wenigstens im obern Teil geflügelt. Perigonblätter ganzrandig, grünlich, freier Teil 1-2 mm lang. Frucht öffnet sich mit Deckel, im Durchmesser 4-5 mm. - Blüte: Früher Sommer bis Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 18: Die sehr zahlreichen Untersuchungen sind zusammengestellt von Löve und Löve (1961). Experimentell erzeugte Polyploidie hat große Bedeutung für die Züchtung (Knapp 1957).

Standort. Kollin. Kulturpflanze auf nährstoffreichen, tiefgründigen, humosen bis lehmigen Böden.

Verbreitung. Kulturpflanze in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft in den gemäβigten Zonen. Ursprüngliche, wildwachsende Sippen an den atlantischen Küsten von den Kanaren nordwärts bis England und Südnorwegen, an den Küsten des Mittelmeeres und ostwärts durch Mesopotamien, Iran bis Vorderindien (salzhaltige Böden). Verbreitungskarte (mit 5 andern Arten) von Meusel (1964). - Im Gebiet angepflanzt als: Mangold, Runkelrüben, rote Rüben und Zuckerrüben.

Bemerkungen. Beta vulgaris ist sehr vielgestaltig: Nach Form und Größe der Perigonblätter, nach der Anordnung der Hochblätter und nach der Form der Wurzeln werden mehrere Unterarten und Varietäten unterschieden. Als Stammpflanze unserer Kultursorten gilt die in den obenerwähnten Küstengebieten und in Südwestasien verbreitete B. maritima L. ( B. vulgaris ssp. maritima [L.] Arcang.).

Mangold (mit dünner Wurzel), heute in vielen Sorten im Handel (als spinatartiges Gemüse und Krautstiel), wurde von den Babyloniern und Chinesen schon im 8. Jahrhundert v. Chr. als Gemüse angepflanzt; später von den Griechen und Römern übernommen, wurde der Mangold auch nördlich der Alpen verbreitet.

Die wichtigsten Rüben kulturpflanzen (mit dicken, unterschiedlich geformten «Wurzeln») sind Zuckerrüben, Runkelrüben und rote Rüben (Randen), die zur Zuckerfabrikation, als Gemüse oder als Viehfutter verwendet werden.

Über die erste Kultur der Runkelrübe ist nichts bekannt; sie kam im 15. Jahrhundert vermutlich aus Spanien (wahrscheinlich durch die Araber dorthin gebracht) durch Frankreich nach Mitteleuropa.

Die erste Zuckerfabrik, die Zuckerrüben verarbeitete, entstand 1802 in Schlesien.

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