Veronica aphylla L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Scrophulariaceae, Birkhaeuser Verlag : 189

Veronica aphylla L.

Blattloser Ehrenpreis

Ausdauernd; mit kriechendem, Ausläufer treibendem, dünnem Rhizom; 2-6 cm hoch. Stengel sehr kurz, niederliegend und aufsteigend, kurz behaart (Haare mehrzellig), beblättert (rosettenartig). Blätter kurz gestielt, breit oval, bis 1,5 cm lang, 1-2mal so lang wie breit, vorn meist fein gezähnt ( Zähne nach vorn gerichtet), zerstreut behaart. Blüten in meist nur 1 kurzen, aufrechten, 2 - 4 blütigen, lang gestielten, nur scheinbar endständigen, aus der obersten Blattachsel entspringenden Traube. Kelch 4teilig, wie die 5 - 10 mm langen Blütenstiele drüsig behaart. Krone im Durchmesser 6-8 mm, lila (selten rosa), dunkler geadert. Frucht im Umriß breit oval bis rundlich, abgeflacht, bei der Griffelansatzstelle ausgeiandet, 6-8 mm lang und 5-7 mm breit, zerstreut behaart. Griffel ½-1¼ mal so lang wie die Frucht. Samen scheibenförmig, 1,5 mm im Durchmesser. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 18: Material aus dem Wallis und aus Graubünden (Brandt 1952), aus der Tatra (Skalinska et al. 1964).

Standort. Alpin, seltener subalpin oder montan. Ziemlich feuchte, lockere, humose, kalkreiche Schüttböden. Wiesen und Weiden mit nicht geschlossener Pflanzendecke, Felsschutt und Felsspalten, Schneetälchen. Besonders Seslerion -Gesellschaften.

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze: Nordspanische Gebirge, Pyrenäen, Alpen, Jura, Apennin, Karpaten, Gebirge der Balkanhalbinsel. - Im Gebiet: Alpen, Jura ( nordostwärts bis Dent de Vaulion); ziemlich häufig.