Epipactis Zinn

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 611

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/DF5E730E-3054-CDFF-6BF7-1EEA3773DCCE

treatment provided by

Donat

scientific name

Epipactis Zinn
status

 

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Sumpfwurz

Rhizom lang, horizontal, verzweigt, fleischig, mit zahlreichen, am Grunde verdickten Wurzeln. Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, meist in der ganzen Länge beblättert, besonders im obern Teil oft deutlich flaumig behaart. Blätter oval bis lanzettlich, obere den Tragblättern ähnlich. Untere Tragblätter die Blüten meist überragend, obere die Fruchtknoten nicht überragend. Blütenstand eine meist einseitswendige, oft lockerblütige Traube, mit hängenden Blüten. Blüten: Äußere 3 Perigonblätter oval bis lanzettlich, abstehend oder zusammenneigend, rötlich, braun bis grünlich, innere 2 Perigonblätter den äußern ähnlich; Lippe nicht geteilt, durch einen tiefen Einschnitt oder durch eine kanalförmige Einschnürung deutlich in einen vordern und einen hintern Teil gegliedert; Vorderteil am Grunde mit glatten Schwielen oder runzelig-kraus, selten flach; Hinterteil schüsselförmig (Lippe nur bei dieser Gattung so!); kein Sporn.

Die Gattung Epipactis umfaßt etwa 20 Arten, davon sind 13 in Ostasien verbreitet, in Europa 6 Arten, 1 Art in Mexiko. Die Gattung Epipactis ist mit keiner andern Gattung nahe verwandt, steht wohl der Gattung Cephalanthera am nächsten. Die Gattung sollte zytogenetisch eingehend untersucht werden, da von Hagerup (1945 da von Hagerup (1947) Apomixis und andere Besonderheiten in der Fortpflanzung festgestellt worden sind (siehe unter E. latifolia ). Aus dem Norden von Europa sind 5 selbstbefruchtende Sippen bekannt geworden (davon 3 im Gebiet), die alle mit E. latifolia verwandt sind und gelegentlich als Varietäten dieser Art, oft auch als selbständige Arten aufgefaßt werden. Bei allen diesen Sippen ist das Schnäbelchen ( Rostellum ) rückgebildet, was zur Selbstbefruchtung führt. Alle Sippen unterscheiden sich meist durch schwächeren Wuchs, hellgrüne Blattfarbe und eine niedrigere Blütenzahl von der fremdbestäubenden E. latifolia . Durch die Selbstbestäubung haben sich zudem kleine Unterschiede in der Behaarung des Blütenstandes und in der Form, Farbe und Größe gewisser Blütenteile sowie in Standortansprüchen und in der Blütezeit entwickelt, die eine Unterscheidung von Sippen erlauben. Merkmale und Verbreitung der Sippen zusammengestellt von Young und Renz (1958); sie geben für das Gebiet 3 Sippen an, die sie als selbständige Arten auffassen (weiteres unter Bemerkungen bei E. latifolia ).

Das Vorkommen von B-Chromosomen wurde an mehreren Epipactis- Arten aus Schaffhausen untersucht: Zahl und Verhalten der B-Chromosomen in der Meiose und in den Zellen verschiedener Gewebe; Herkunft der B-Chromosomen diskutiert; kein Zusammenhang zwischen Zahl der B-Chromosomen und der äußeren Gestalt der Pflanze (Meili-Frei 1965).

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