Hymenopterologische Studien. 1. Formicariae.
Author
Förster, A.
text
1850
Unknown Publisher
Aachen
http://antbase.org/ants/publications/8138/8138.pdf
book
8138
.
Form. polyctena
n. sp.
Operaria: Rufo-ferrnginea, nuda, cinereo-micans, fronte cum occipite et abdomine castaneo-fuscis, clypci, pro- et mesonoti dorso mcdio, palpis, antennis pedibusque fuscescentibus; metathoracis parte dorsali longitudincm partis declivis aequante; squama sursum latiori rotundata vel subtruncata.
Long. 2 1/2-3 lin.
Femina: Bufo-ferruginea, nuda, fronte cum occipite, nictanoto cum scutello et abdomine (praeter basin et apicem) nigris; clypei medio, antennis, palpis, meso3tcrno, tibiis tarsisque fuscescentibus; mandibulis apicem versus subrugosis, evidenter punetatis; foveolis clypei lateralibus laevibus; area frontali nitida, subpunetulata; squama lata subrhomboidali, marginc supero inaequali vel subemarginata; alis fuscescentibus, apice subhyalinis, nervis fusco-testaeeis, stigmate fuscescente. Lg. 4 lin.
Mas: Fusco-niger, sparst suhtiliter pubescens, pedibus aut rufo-ferrugineis, coxis et femorum basi tantum aut totis fuscescentibus; mandibulis unidentatis; area frontali opaca; squama crassa, apicc late tenuitcr emarginata; alis ctiain obscurioribus. Lg. 4 lin.
Diese Art steht der
Formica rufa
, welche aber in
Nadelholzwaeldern
lebt und deren
weitlaeufigere
Karakteristik von Nylander wohl sehr
zuverlaessig
dargestellt worden ist, sehr nahe und
koennte
leicht damit verwechselt werden. Die Bildung des Metathorax
duersste
vielleicht allein das sicherste unterscheidende Merkmal
naechst
der Lebensweise abgeben. Der Kopf des Arbeiters ist roth, Stirn, Scheitel und Hinterhaupt, letzteres theilweise, sammt den
Fuehlern
und Tastern braun. Der Clypeus und die Mandibeln rotii, der erstre in der Mitte ziemlich scharf gekielt, der Kiel bricht aber ganz nahe vor dem Stirnfeld ab; ein schmaler,
braeunlicher
Streissen
durchzieht von unten bis oben den ganzen Clypeus in der Mitte. In gleicher Richtung ist derselbe fein nadelrissig und
ssein
, aber etwas zertreut punktirt,
bloss
der ganze obere Rand bis zu den tiefen Seitengruben hin, so wie diese selbst glatt. Die Mandibeln rolh, deutlich der
Laenge
nach runzlig und stark punktirt, 8-
zaehnig
.
Seitwaerts
am Kopfe ist die rothe Farbe sehr ausgedehnt, so
dass
beinahe das ganze Netzauge damit
eingefasst
erscheint. Das Stirnfeld erscheint ganz glatt, ohne Spur von Punkten, eine feine,
eingedrueckte
Linie zieht sich von der Spitze desselben bis zu dem vorderen Nebenauge hinauf. Die Nebenaugen sind zwar nicht
gross
, aber leicht bemerkbar. Die Sculptur des Kopfes
aeusserst
fein und dicht ledorartig-runzlig, dabei eben so fein punktirt und behaart, die
Haerchen
dicht anliegend, kurz und nicht so deutlich wahrzunehmen wie auf dem Hinterleib. Uebrigens hat der Mittel- und Hinterleib mit dem Kopfe genau dieselbe Sculptur gemein. Die
Fuehler
braun, die Taster genau wie bei der
Form. truncicola
Nyl. Der Mittelleib rolh, auf dem
Vorderbrustruecken
steht ein kleiner, runder Flecken ein wenig vor dem Hinterrande und ein noch viel kleinerer, leicht zu
uebersehender
Querfleck an der Basis des
Mittelbrustrueckens
. Der Metathorax zeichnet diese Art besonders von der
Form. rufa
*) aus, denn die
abschuessige
Stelle ist genau von derselben
Laenge
wie der
Rueckentheil
,
waehrend
bei
F. rufa
, der
Rueckentheil
um das Doppelte
kuerzer
sein soll als die
abschuessige
Stelle, Die Beine braun, die
Hueften
, die Schenkelringe so wie die
aeusserste
Basis und Spitze der Schenkel roth, erstre aber an der vorderen Seite und bisweilen fast ganz braun. Die Schenkel nackt, aber die Schienen auf der innern Seite mit zerstreuten Borstenhaaren nicht dicht besetzt. Das lte Segment des Hinterleibs roth, die Schuppe ziemlich hoch, nach oben breit, beinahe pentagona), jedoch mit sehr stumpfen Ecken, daher mehr zugerundet und oben in der Mitte fast grade abgestutzt. Der Hinterleib, mit
Auschluss
des lten Segments, erscheint fast kugelig, dunkelbraun, mit einem schwachen, grauen Seidenglanz, das 2te Segment an der Basis und das Aftersegment roth; der Hinterrand der
uebrigen
sehr schmal, und
haeufig
rothgelb durchscheinend. Die ganze Oberseite ist mit kurzen, zerstreuten, gelblichen Borstenhaaren besetzt, an dem Aftersegment und an der Bauchseite sind diese Haare viel
laenger
. An Kopf und Thorax so wie auch an der Schuppe fehlen die Borstenhaare
gaenzlich
und durch Mangel derselben
laesst
sich diese Art leicht von
congerens
und
truncicola Nyl.
unterscheiden.
Das Weibchen ist roth, die Stirn mit dem Hinterhaupt, der
Mittelbrustruecken
mit dem Schildchen und der Hinterleib (mit Ausnahme des Stiels sammt der Schuppe, der Basis des 2ten Segments und mehr oder weniger auch der Hinterleibsspitze selbst), dunkel schwarzbraun oder dunkel kastanienbraun. Die Sculptur
aeusserst
fein lederartig runzlig, am Kopf und Mittelleib jedoch noch deutlicher als auf dem Hinterleib. Die Punktirung an jenen Theilen auch dichter und deutlicher als an diesem. Aufrecht stehende Haare fehlen selbst auf der Bauchseite und nur an der Spitze des Hinterleibs sieht man einige zerstreute Borsten. Die niederliegenden
Haerchen
sind
aeusserst
fein, sehr klein und nur schwierig zu erkennen. Am Kopf sind die Mandibeln 8-
zaehnig
, an der Spitze
laengsrunzlig
, aber nicht dicht, ebendaselbst stark und deutlich punktirt. Der Clypeus ist fein und dicht
laengsrunzlig
, fein punktirt mit glatten Seitengruben, in der Mitte der ganzen
Laenge
nach breit schwarzbraun, auch der Mundrand fein braun
gesaeumt
, eben nicht weit unter dem Stirnfeld
querueber
leicht und mehr oder weniger deutlich
eingedrueckt
und der
Laenge
nach gekielt. Das Stirnfeld deutlich abgesetzt, roth, glatt, stark
glaenzend
, mit wenigen feinen
Puenktchen
am obern Seitenrande. Die Stirn mit einer feinen
eingedrueckten
Mittellinie, welche bis zu dem mittlem Nebenauge ununterbrochen hinaufreicht. Die Netzaugen nackt. Die Taster und
Fuehler
braun, der Schaft mehr oder weniger roth. Der
Vorderbrustruecken
am Hinterrande in der Mitte braun, der
Mittelbrustruecken
mit den
gewoehnlichen
3 vertieften
Laengslinien
. Das Schildchen nicht
glaenzender
als jener. Die Beine rolh, Tibien und Tarsen
braeunlich
. Die
Fluegel
rauch-grau, die Spitze heller, die Adern
braeunlich
gelb, das Randmal
braeunlich
, die
Fluegelwurzel
sammt dem
Schueppchen
roth, letzteres mit
braeunlicher
Spitze. Die 1. Diskoidalzelle trapezoidisch, oben ungefaehr % so breit wie unten. Die Schuppe breit, fast rhomboidalisch, der Rand oben in der Mitte etwas ungleich, entweder etwas
eingedrueckt
oder sehr schwach ausgerandet, der Rand ohne Wimperhaare. Die
uebrigen
Segmente zusammengenommen fast
kugelig-eifoermig
, etwas
glaen-
zender als der Mittelleib, die Punktirung nach der Spitze des Hinterleibs hin
allmaehlig
zerstreuter. Das 1te Segment an der Basis und das Aftersegment so wie mitunter einige Flecken auf der Bauchseite roth. Haarborsten sieht man nur wenige zerstreute an dem letzten Segment.
*) Von der
Formica rufa
sagt Nylander: Metathoracis longitudo dorsalis duplo brerior est quam longitudo apicis declivis. - Vid. Adnot. in Monogr. Fonn. boreal. Eur. pag. 404.
Das
Maennchen
ist
tiesschwarz
, glanzlos, dicht runzlig, etwas zerstreut punktirt, dicht mit anliegenden aber viel
laengeren
Haaren bedeckt und mit abstehenden, ziemlich kurzen Borstenhaaren versehen. Die Mandibeln
einzaehnig
, die Taster und
Fuehler
braun; der Clypeus runzlig, auch die Seitengruben, schwach gekielt, oben etwas unter dem Stirnfeld mit einem tieferen Quereindruck wie bei dem Weibchen, unmittelbar unter dem Stirnfeld in der Mitte mit einem runden, glatten,
glaenzenden
Gruebchen
. Das Stirnfeld durch dichte Punktirung. fast matt, ziemlich deutlich abgegrenzt, unmittelbar an der Spitze desselben die Stirn etwas
erhoeht
, hierdurch, so wie durch die ziemlich eng
zusammengedraengten
, kurzen, etwas hervortretenden Stirnlamellen werden zwischen der
Fuehlerwurzel
zwei nicht undeutliche Gruben gebildet. Die Augen sparsam behaart. Das Mesonotum hat die 3
gewoehnlichen
, vertieften Linien. Der
Hinterbrustruecken
glaenzend
, auch die Schuppe; der Hinterleib, und an diesem vorzugsweise ein schmaler Saum an der Basis der Segmente und dann der Bauch haben denselben Glanz. Die Beine entweder roth mit braunen
Hueften
und brauner Basis der Schenkel, oder vorherrschend braun, so
dass
nur die Basis der Miltetechienen und die hintersten Schienen bis zur Mitte, so wie auch an den hintersten
Fuessen
das lte Glied
ungefaehr
bis zur Mitte roth erscheint. Die
Fluegel
rauchgrau, nur die Spitze heller, das
Geaeder
wie bei dem Weibchen, die erste Diskoidalzelle zeigt dasselbe
Breitenverhaltniss
unten und oben wie bei jenem. Die Schuppe dick, an der Spitze breit aber nur leicht ausgerandet. Der Hinterleib durch die ziemlich dichte, anliegende Behaarung etwas matt, aber mit stark
glaenzender
Basis der einzelnen Segmente, besonders in deren Mitte, wo der
glaenzende
Theil am breitesten ist. Der Bauch ebenfalls stark
glaenzend
. Die Genitalien roth.
Diese Art findet sich bei Stollberg in der Nahe von Aachen, und zwar an einem
Abhaenge
unter Laubholz, wo sie an der Erde eine Menge nicht weit auseinander liegender Haufen bildet. Sie sind aus kleinen
Stueckchen
duenner
Zweige, untermischt mit vertrockneten Laubknospen von Fagus silvatica, construiri, flach, aber sehr breit, so
dass
die
groessten
wohl bis 6
Fuss
im Durchmesser haben.