Hornmilben (Oribatida) [pages 261 to 322] Author Weigmann, G. Author Miko, L. text 2006 Goecke & Evers Keltern Hornmilben (Oribatida) [Dahl, Tierwelt Deutschlands, Teil 76] 261 322 http://www.goeckeevers.de/verlag/dahl.html book chapter Weigmann2006pp261to322 Oppiella Jacot, 1937 Typ: Eremaeus novus Oudemans, 1902. Die Taxonomie der Gattung ist nicht allgemein Konsens, es gibt bisher zwei unterschiedliche Konzeptionen. Die eine folgt dem pragmatischen Ansatz von Balogh (1983), Subias & Balogh (1989) und Balogh & Balogh (1992), die zu einer Aufspaltung der klassischen Taxa in etliche kleine Gattungen fuehrt , die jedoch teils nur auf verschiedenen Kombinationen typologischer Merkmale beruhen (vgl. Subias & Arillo 2001). Bei der offensichtlichen morphologischen Variabilitaet mehrerer Merkmale bei Arten innerhalb der Gattung " Oppiella sensu lato" fuehrt dieses Verfahren zur Errichtung jeweils einer neuen Gattung fuer jede neue Merkmalskombination. Eine andere Konzeption ist vergleichsweise sehr konservativ und betrachtet fast alle europaeischen Gattungen dieses Komplexes als Angehoerige einer einzigen Gattung Oppiella (Seniczak 1975; Woas 1986). Der hier vorgelegte Ansatz liegt zwischen diesen beiden anderen Konzeptionen und laesst sich aus einem sorgfaeltigen Studium der Variabilitaeten spezieller Arten innerhalb einzelner Populationen und zwischen unterschiedlichen Populationen herleiten. Es scheint so zu sein, dass die Artengruppe noch relativ jung ist, teils noch in der Arten-Entwicklung begriffen. Manche Merkmale sind deshalb noch nicht stabil ausgepraegt , und Trends der Merkmalsauspraegung ("Typ des Merkmals") erscheinen als bedeutsamer als jeweils die spezielle Auspraegung . Weiterhin haben etliche beschriebene Arten intermediaere Positionen im Verhaeltnis zu vorhandenen Gattungen und wurden vorlaeufig in eine der eng definierten neueren Gattungen gestellt, wo sie jedoch als Sonderfaelle angesehen werden muessen wenn nicht gar als "Ubergangsformen"; manche Gattungsdefinitionen ueberlappen sich partiell. Innerhalb von Oppiella sensu lato finden wir hingegen deutliche Gruppen aehnlicher Arten, die nun vielfach in getrennten Gattungen gefuehrt werden. Jedoch erscheint uns die Verwandschaftsbeziehung zwischen einigen Klein-Gattungen als recht eng, und es gibt immer wieder Arten mit intermediaeren Merkmalskombinationen. Deshalb wird hier das Konzept mit einer einzigen Gattung Oppiella vertreten, in der sich drei unterschiedliche Untergattungen umschreiben lassen, die moeglichst streng begrenzte Artengruppen darstellen sollten, in denen moeglichst keine Ausnahmen von der Definition vorkommen. Andere Artengruppen mit hinreichend guten Alternativmerkmalen (oder alternativen Merkmalsauspraegungen ), die als gesicherte Apomorphien angesehen werden koennen , werden als distinkte Gattungen aufgefasst (wie Berniniella , Dissorhina , Neotrichoppid); die restlichen Arten werden nur auf dem Niveau von Untergattungen oder Artengruppen zusammengestellt. Wir sind davon ueberzeugt , dass dieses Konzept am besten geeignet ist, phylogenetische Beziehungen innerhalb der Gruppe von Oppiella sensu lato darzustellen. Diagnose: Oppioide Hornmilben kleiner bis mittlerer Groesse , hellbraun, gelb oder roetlich gefaerbt . RO kann durch zwei Kerben in drei Zaehne geteilt sein; der mittlere Zahn ist meist etwas groesser , die seitlichen sind dann oftmals schwach entwickelt oder reduziert; PD mit Chitinstrukturen, die in unterschiedlichem Grad reduziert sein koennen ; Cos sind vorhanden, die proximal den Bot genaehert sind, mit einem distalen Teil, der von vor den in bis zu den le reicht; beide Teile koennen partiell oder vollkommen reduziert sein; Interbothtidial-Sclerite (als Wuelste oder Tuberkel) auf dem PD zwischen den Bot sind typisch fuer die Gattung; diese Sclerite sind variabel in Form und Groesse und sind nur selten reduziert; Postbothtidial-Tuberkel koennen auch vorkommen, teils mit den Bot verwachsen als "Postbothridial-Tappen"; ss sind variabel in Groesse und Form, sehr oft spindel-, keulen- oder lanzettfoermig , haeufig mit kurzen Dornen, Borsteln oder langen kammartigen Rami besetzt. Der NG-Vorderrand des "Oppiella-Typs" ist gerade oder bogenfoermig , immer mit einem NG-Kiel, der jedoch sehr klein sein kann und dann nur in Seitenansicht erkennbar ist; NG meist rundlich bis oval; 10 ng vorhanden (auch c), meist borstenfoermig , kurz bis mittellang, selten laenger . Zahl der g variiert von 4 bis 6 Paar, ist jedoch innerhalb der Untergattungen konstant; 1 ag, 2 an, 3 ad. Die Arten im Untersuchungsgebiet lassen sich drei Untergattungen zuordnen: Oppiella (Oppiella) Jacot, 1937 Typ: Eremaeus novus Oudemans, 1902. Diagnose: 5 Paar g. Cos meist gut entwickelt, Distalteil immer vorhanden, manchmal mit Costula-Blaettchen ; Prodorsalgruben meist vorhanden. NG-Vorderrand meist mit Humeralapophysen, NG-Kiele meist deutlich ausgebildet, gerade oder mit S-foermigem Seitenast, der vorn auf dem NG eine typische Bogenstruktur bildet; ss unterschiedlich geformt, oft spindelfoermig und ein- oder zweiseitig beborstelt. Oppiella (Moritzoppia) Subias & Rodriguez, 1988 Typ: Oppia keilbachi Moritz, 1969. - Syn. Moritziella Balogh, 1983; Tetroppia Gordeeva, 1999. Diagnose: Mit 4 Paar g (Ausnahme: O. translamellata mit 5 Borstenpunkten auf G). Epilc auf Ventralseite des PtcI. Borsten auf TrI und II glatt oder schwach beborstelt. NG-Vorderrand meist abgeflacht gebogen, Humeralapophysen manchmal vorhanden; ss kugelig bis schlank spindelfoermig , mit kurzen Borsten in einer oder mehreren Reihen. Oppiella (Rhinoppia) Balogh, 1983 Typ: Oppia nasuta Moritz, 1965. - Syn.: Medioppia Subias & Minguez, 1985(a); Kunoppia Mahunka, 1987; Lauroppia Subias & Minguez, 1986; Ctenoppiella Gordeeva & Karppinen, 1988: alle syn. nov. Diagnose: 6 Paar g. Cos distal mehr oder weniger reduziert: kurz oder mit Interbothridialwuelsten verbunden, oder ganz fehlend; Interlamellarwuelste ausgebildet als laengliche Kiele, mit Verbreiterung oder Apophyse im hinteren Bereich, oder nur als Tuberkel, selten ganz fehlend; Prodorsalgrube schwach oder fehlend; ss meist kammfoermig . NG-Vorderrand gewoehnlich ohne Humeralapophysen; NG-Kiele meist schwach ausgebildet. Abb . 145: a) Oppiella nova : dorsal; b) Prodorsum, links latero-dorsal, vergroessert : mit Lamellarcomplex und Notogaster-Kiel; c) Epimeralregion, ventral; d) Sensillus. - e) O. uliginosa : dorsal; f-g) Variabilitaet des Sensillus. - h) O. propinqua : dorsal; i) Prodorsum, links, vergroessert : mit Lamellarcomplex und Notogaster-Kiel; k) Sensillus. Abb. 146: a) Oppiella besucheti : dorsal; b) "Area porosa " auf Notogaster zwischen Borsten la und lm; c) Kerben am Rostrum-Vorderrand; d) Genitaldeckel; e) Borste am reduzierten Trochanter II - f) O. (Moritzoppia) translamellata : dorsal; g) Pedotectum, ventral, mit Borste am reduzierten Trochanter II; h) Genitaldeckel; i) Lamellarkomplex mit Sensillus. - k) O. (M.) neerlandica : dorsal; l-m) Variabilitaet des Sensillus; n) Interlamellarborste; o) Genitaldeckel. Schluessel fuer alle Oppiella-Arten: 1. Sensillus kammfoermig : mit borsten- lanzett- oder keulenfoermigem Kopf und 3-11 Rami, die deutlich laenger sind, als der Kopf breit ist.................................................2 - Sensillus nicht kammfoermig , mit lanzett-, keulen- oder kugelfoermigem Kopf; darauf mit Borsteln ( hoechstens so lang wie Kopf breit oder kuerzer ), oder mit kleinen Dornen oder kahl .................................................................3 2. (1) Rostrum deutlich eingekerbt, mit spitzem Mittelzahn und kleineren Lateral - Zaehnen . (+) Interbothridial-Sklerite ohrfoermig gebogen; Notogaster-Vorderrand gerade; Notogasterborsten recht kurz, meist kuerzer als ihr Abstand zueinander .................................................................. 15 - Rostrum ganzrandig ohne Kerben, breit gerundet oder mit stumpfer Spitze (+) 6 Paar Genitalborsten (Untergattung Rhinoppia , z.T.) .................................................... 21 3. (1) Lamellarcostulae fehlend oder auf den proximalen Teil bei den Bothridien reduziert und nur bis vor Interlamellarborsten reichend, nie mit distalem Teil zu den Lamellarborsten. 6 Paar Genitalborsten (Untergattung Rhinoppia , z.T.) ...................................................................... 20 - Lamellarcostulae vorhanden, distal bis an oder nahe Lamellarborsten reichend (wenn reduziert, dann wenigstens im hinteren Bereich des distalen Teils vor Interlamellarborsten erkennbar, und der proximale Teil bei den Bothridien kann undeutlich sein oder fehlen). 4 oder 5 Paar Genitalborsten ..........................................................................4 4. (3) Sensillus distal beidseitig beborstelt, mit 4-5 Borsteln jederseits am Kopf. (+) Lamellarcostulae reduziert, proximaler Teil bei den Bothridien fehlt, distaler Teil als kurzer Wulst zwischen Interlamellarborsten und Lamellarborsten entwickelt; Rostrum eingekerbt, mit unregelmaessig geformtem, dornartigem Mittelzahn und kleineren, stumpfen Seitenzaehnen . 5 Paar Genitalborsten (selten eine 6. nur als Borstenpunkt); Koerperlaenge 250-270 µm. [147e-g] ................................................................... Oppiella (Oppiella) beskidyensis (Niemi & Skubala, 1993) - Sensillus einseitig beborstelt oder mit Dornen, oder kahl und nahezu kugelfoermig ...................................................................... 5 5. (4) Notogasterborsten lm wenigstens etwas weiter vorn als la [wie 148i]. Notogaster laenglich eifoermig , Vorderrand in der Mitte bogenfoermig , Notogasterkiel in dorsaler Ansicht kaum erkennbar, Humeraltuberkel fehlen. (+) Sensillus meist keulenfoermig , mit Borsteln oder Dornen oder nahezu kahl und kurz. Rostrum meist ganzrandig, selten eingekerbt. 4 oder 5 Paar Genitalborsten ....................................................... 16 - Notogasterborsten lm deutlich weiter hinten als la [wie 146a,f]. Notogaster breit oval, Vorderrand in der Mitte mehr oder weniger gerade, Notogasterkiel meist kraeftig und gut erkennbar, Humeraltuberkel oft vorhanden. (+) Sensillus meist laenglich mit spindel- oder keulenfoermigem Kopf. Rostrum oft eigekerbt. 5 Paar Genitalborsten ......................................................................6 6. (5) Humeraltuberkel vorhanden; Postbothridialtuberkel fehlen ..............................7 - Humeraltuberkel fehlen; Postbothridialtuberkel meist vorhanden ........................ 12 7. (6) Notogaster-Kiele lang nach hinten reichend (oder 2 Paar Kiele), bis weit hinter Ansatz der Notogasterborsten c2, und auf dem vorderen Notogaster-Teil eine typische hufeisenfoermige Struktur bildend. Epimeralborsten 1c nicht auf ventralem Teil des Pedotectums I inseriert............................................................8 Abb . 147: a) Oppiella falcata : dorsal; b) Sensillus; c-d) Variabilitaet der Kerben am Rostrum-Vorderrand. - e) O. beskidyensis : dorsal; f) Kerben am Rostrum-Vorderrand; g) Sensillus. - h) O. maritima : dorsal; i) Kerben am Rostrum-Vorderrand; k) Sensillus. - l) O. marginedentata : dorsal; m) Einbuchtungen am Rostrum-Vorderrand; n) Sensillus. - o) O. acuminata : dorsal; p) Einbuchtungen am Rostrum-Vorderrand; q) Sensillus. - Notogaster-Kiele wenig nach hinten reichend, kaum bis hinter Ansatz der Notogasterborsten c2. Epimeralborsten 1c auf ventralem Teil des Pedotectums I inseriert. (+) Sensillus sehr lang, schwach spindelfoermig , distal mit wenigen Borsteln oder Dornen (Untergattung Moritzoppia , z.T.) ............................................................ 11 8. (7) Rostrum eingekerbt, mit 3 kleinen Zaehnen ; Interlamellarborsten sehr lang, deutlich beborstelt. (+) Sensillus sehr lang, distal mit spindelfoermigem , einseitig beborsteltem Kopf; Koerperlaenge 250-295 µm. [146a-e] .......................................................................... Oppiella (Oppiella) besucheti Mahunka & Mahunka-Papp, 2000 - Rostrum nicht eingekerbt, nasenartig geformt; Interlamellarborsten glatt oder schwach beborstelt.........................................................9 9. (8) Sensillus spindelfoermig verdickt, distal einseitig mit 5-6 kurzen Borsteln. (+) Humeral-Tuberkel gut entwickelt, etwa so weit nach vorn ragend wie Notogaster-Vorderrand; Koerperlaenge 275-320 µm. [145e-g] ................................................................ Oppiella (Oppiella) uliginosa (Willmann, 1919) - Sensillus lang, sehr schlank spindelfoermig , einseitig beborstelt ............................................................ 10 10. (9) Auf distalem Teil der Lamellarcostulae mit deutlichen Knoetchen , solche gelegentlich auch auf den Interbothridialskleriten; Humeral-Tuberkel kraeftig entwickelt, weiter nach vorn ragend als Notogaster-Vorderrand. (+) Koerperlaenge 265-315 µm. [145h-k] ................................................................ Oppiella (Oppiella) propinqua Mahunka & Mahunka-Papp, 2000 - Auf distalem Teil der Lamellarcostulae ohne Knoetchen ; Humeral-Tuberkel schwach entwickelt, weniger nach vorn ragend als Notogaster-Vorderrand. (+) Koerperlaenge 220- 320 µm. [145a-d] ................................................................ Oppiella (Oppiella) nova (Oudemans, 1902) 11. (7) Mit 5 Paar Genitalborsten (wenigstens als Borstenpunkte). (+) Koerperlaenge 280- 310 µm. [146f-i] ................................................................... Oppiella (Moritzoppia) translamellata (Willmann, 1923) - Mit 4 Paar Genitalborsten. (+) Koerperlaenge 260-350 µm. [146k-o] ................................................................... Oppiella (Moritzoppia) neerlandica (Oudemans, 1900) 12. (6) Notogaster-Kiele lang nach hinten reichend (oder 2 Paar Kiele), bis weit hinter Ansatz der Notogasterborsten c2; Rostrum nicht eingekerbt, nasenartig geformt; Sensillus lang, schwach spindelfoermig , einseitig beborstelt; Postbothridial-Tuberkel fehlend (vgl. O. nova )................................................................ 10 - Notogaster-Kiele kurz, nicht deutlich sklerotisiert; Rostrum eingekerbt, manchmal ist nur der Mittelzahn gut ausgebildet; Sensillus keulen- oder spindelfoermig , einseitig beborstelt; Postbothridial-Tuberkel vorhanden ................................................................. 13 13. (12) Seitenzaehne vorn am Rostrum deutlich, spitz .............................................. 14 - Seitenzaehne vorn am Rostrum reduziert, meist fehlend, Mittelzahn spitz vorragend; (+) Koerperlaenge 225-245 µm. [147o-q] .............................................................. Oppiella (Oppiella) acuminata (Strenzke, 1951) 14. (13) Sensillus lang, spindelfoermig , sehr kurz beborstelt; Lamellarcostulae erreichen vorn nicht die Lamellarborsten. (+) Koerperlaenge 280-305 µm ................................................................ Oppiella (Oppiella) obscura (Mahunka & Mahunka-Papp, 2000) - Sensillus keulenfoermig , mit laengeren Borsteln (etwa so lang wie Kopf breit); Lamellarcostulae erreichen vorn meist die Lamellarborsten. (+) Koerperlaenge 245-270 µm. [147h-k] ............................................................... Oppiella (Oppiella) maritima (Willmann, 1929) 15. (2) Notogaster mit Humeral-Tuberkel. Seitenzaehne vorn am Rostrum klein und stumpf, Mittelzahn vorragend. (+) Koerperlaenge 210-240 µm. [147l-n] ................................................................ Oppiella (Oppiella) marginedentata (Strenzke, 1951) - Notogaster ohne Humeral-Tuberkel. Seitenzaehne vorn am Rostrum spitz, etwa so lang wie Mittelzahn. (+) Koerperlaenge 230-250 µm. [147a-d] ................................................................. Oppiella (Oppiella) falcata (Paoli, 1908) 16. (5) Koerperlaenge etwa 200 µm oder kleiner. Interbothridial-Sklerite sind kleine Tuberkel zwischen den Bothridien und hinter den Interlamellarborsten, nicht verbunden mit den Lamellarcostulae. (+) Rostrum mit zwei deutlichen Kerben und 3 dreieckigen Zaehnen ; Sensillus keulenfoermig bis fast kugelig, kahl, ohne Borsteln oder Dornen. [143k] .................................................................. Oppiella (Oppiella) tridentata (Forsslund, 1942) - Koerperlaenge ueber 200 µm. Interbothridial-Sklerite laengliche , gerade, gebogene oder ohrfoermige Wuelste , die mit den Lamellarcostulae verbunden sind. (+) Rostrum ganzrandig oder (aus Dorsalansicht) undeutlichen Kerben; Sensillus meist keulenfoermig , mit Borsteln oder wenigstens einigen Dornen...................................................... 17 Abb . 148: a) Oppiella (Moritzoppia) unicarinata : dorsal; b) Epimeralregion, ventral; c) Genitaldeckel; d) Sensillus und Bothridialkomplex, latetal; e) Interlamellarborste; f) Lamellarborste. - g) O. (M.) keilbachi : dorsal; h) Sensillus. - i) O. (M.) escotata : dorsal; k) Sensillus; l) Rostrumspitze, lateral. - m) O. splendens : dorsal; n) Genitaldeckel. - d, e, f: gleiche Vergroesserung ; k, l: gleiche Vergroesserung . Abb. 149: a) Oppiella (Rhinoppia) nasuta : dorsal; b) Rostrumspitze; c) Genitaldeckel; d) Sensillus; e) Lamellarborste; f) Epimeralregion, ventral. - g) O. (R) bygrophila: dorsal; h) linker Bothridialkomplex, dorsal; i) Exobothridialborste; k) Sensillus; l) Interlamellarborste; m) Lamellarborste; n) Genitaldeckel, ventral; o) dto, lateral. - p) O. subpectinata : Interlamellarborste; q) Exobothtidialborste; r-t) Sensillus, Variationen. - Vergroesserung in d = e; in i - m gleich; in p - t gleich. 17 . (16) Im Interbothridial-Bereich mit mehreren laengsgerichteten Skleriten beiderseits der Interlamellarborsten; weitere solcher Sklerite hinter den Bothridien; Prodorsal-Gruben nahe Pedotectum I und vor den Bothridien mit zwei kleinen, undeutlichen, sich gegenueber liegenden Tuberkeln (prodorsale Enantiophyse). Epimeralborsten 1c nicht auf ventraler Seite des Pedotectum I inseriert. (+) Sensillus ± keulenfoermig , distal stumpf oder mit Spitze, mit wenigen kleinen Dornen; 5 Paar Genitalborsten; Koerperlaenge um 320 µm. [148m-n] ............................................................... Oppiella (Oppiella) splendens (C.L. Koch, 1841) - Interbothridial-Sklerite ohrfoermig oder geschlaengelt , Interlamellarborsten an ihrer Aussenseite eingelenkt; hinter Bothridien meist nur ein Postbothridial-Tuberkel); Prodorsale Enantiophyse fehlt: Die Tuberkel in den Prodorsal-Gruben ± verbunden und manchmal eine blattfoermige Struktur bildend ( aehnlich Lamellen). Epimeralborsten 1c auf ventraler Seite des Pedotectum I inseriert. (+) Exobothridialborsten zwei- oder dreiteilig(manchmal schlecht zu sehen, wenn die Aeste verklebt sind). 4 Paar Genitalborsten. (Untergattung Moritzoppia , z.T.) ......................................................................... 18 18. (17) Rostrum nach vorn ausgezogen (Lateralansicht!), mit 2 schmalen Einschnitten, Mittelzahn kuerzer als seitliche. (+) Sensillus keulen- bis spindelfoermig , stumpf oder zugespitzt, meist ohne Dornen; Koerperlaenge 290-310 µm. [148i-l] ................................................................. Oppiella (Moritzoppia) escotata (Subias & Rodriguez, 1986) Rostrum ohne Einschnitte ................................................................................... 19 19 (18) Sensillus mit zwei Reihen laengerer Borsteln; Notogaster-Vorderrand kann in der Mitte undeutlich sein. Femur I und Tarsus II mit je einem Solenidion. (+) Koerperlaenge 225-255 µm. [148g,h] ............................................................... Oppiella (Moritzoppia) keilbachi (Moritz, 1969) - Sensillus mit einer Reihe kurzer Dornen (manchmal unregelmaessig angeordnet); Notogaster-Vorderrand deutlich, oft mit einigen unregelmaessigen hellen Laengslinien . Femur I and Tarsus II mit je 2 Solenidien. (+) Koerperlaenge 270-320 µm. [148a-f] .... .................................................. Oppiella (Moritzoppia) unicarinata (Paoli, 1908) 20 (3) Sensillus spindelfoermig , distal mit einigen mittellangen Rami; Lamellarcostulae voellig reduziert; Rostrum eingekerbt, eckiger Mittelzahn nasenfoermig vorragend. (+) Notogaster nahezu rund, mit geradem Vorderrand und deutlichen Notogaster-Kielen; Koerperlaenge 285-300 µm. [149a-f] ................................................................. Oppiella (Rhinoppia) nasuta (Moritz, 1965) - Sensillus spindel- oder schwach keulenfoermig , distal mit einigen kurzen Borsteln; Lamellarcostulae reduziert, aber proximaler Teil bei den Bothridien wenigstens teilweise erhalten. (+) Notogaster-Kiele kaum erkennbar (in Dorsalansicht!); Koerperlaenge 315-355 µm. [149g-o] ................................................................. Oppiella (Rhinoppia) hygrophila (Mahunka, 1987) 21 (2) Lamellarborsten in normaler Position, Abstand Rostral- zu Lamellarborsten etwa doppelt so lang wie Abstand Lamellar- zu Interlamellarborsten ( Verhaeltnis 1:1,7 bis 1: 2,3) ................................................................. 22 - Lamellarborsten nach hinten verschoben, manchmal sehr nahe an Interlamellarborsten: Abstand Rostral- zu Lamellarborsten wenigstens etwa dreimal so lang wie Abstand Lamellar-zu Interlamellarborsten ( Verhaeltnis 1:2,7 bis 1:5,3) ................................................................... 25 Abb . 150: a) Oppiella (Rhinoppia) loksai : dorsal; b) Linker Interlamellar-Bothridial-Komplex, vergroessert , dorsal; c) Sensillus; d) Prodorsum lateral, mit Interlamellar- und Lamellarborste. - e) O. (R.) obsoleta : dorsal; f) Prodorsum lateral, mit Interlamellar- und Lamellarborste. - g) O. (R.) epilata n. sp. : dorsal; h) Sensillus; i) Prodorsum lateral, mit Interlamellar- und Lamellarborste; k,l) Rostrum, Variationen, dorsal. Abb. 151: a) Oppiella (Rhinoppia) fallax : dorsal; b) Topotypisches Exemplar (aus Michael-Sammlung): dorsal; c) Sensillus; d) Rostrum-Vorderrand, dorsal; e) Epimeren, ventral, mit Trochanterborsten von TrI und II. - f) O. (R.) similifallax : dorsal; g) Rostrum-Vorderrand, dorsal. - h) O. (R.) hauseri : dorsal; i) Sensillus; k) Prodorsum lateral, mit Interlamellar- und Lamellarborste; 1-n) Lamellar-Interlamellar-Komplex, Variationen, dorsal. 22 (21) Lamellarcostulae fast voellig reduziert; nur eine ganz kurze Linie kann proximal an den Bothridien vorhanden sein. Interbothridial-Sklerite vorhanden, als deutliche Tuberkel zwischen und hinter den Interlamellarborsten entwickelt .................................................................. 23 - Lamellarcostulae wenigstens teilweise distal zwischen Lamellarborsten und Interlamellarborsten ausgebildet. Interbothridial-Sklerite unterschiedlich geformt ( laengliche Kiele, Knoten, wurmfoermig usw.) ....................................................................24 23 (22) Interlamellarborsten winzig bis vestigiell; Pedotectum I reduziert; Postbothridial-Tuberkel vorhanden, nicht mit Bothridien verbunden; Rostrum vor den Rostralborsten schwach eingebuchtet. (+) Notogaster oval, mit kurzen, auch in Dorsalansicht gut sichtbaren Notogaster-Kielen, Vorderrand gerade; Koerperlaenge um 300 µm. [150g-l] ............................................................... Oppiella (Rhinoppia) epilata Miko, nov. spec. - Interlamellarborsten recht lang, laenger als Lamellarborsten; Pedotectum I vorhanden, dreieckig; Postbothridial-Tuberkel fehlen; Rostrum nicht eingebuchtet, gerundet. (+) Notogaster nahezu rund oder breit oval, vorn leicht gebogen, Notogaster-Kiele in Dorsalansicht nicht gut sichtbar; Koerperlaenge 315-350 µm. [149p-t] .................................................................. Oppiella (Rhinoppia) subpectinata (Oudemans, 1900) 24 (22) Rostrum eingekerbt, mit breit-gerundetem Mittelzahn und kleineren, spitzen Seitenzaehnen ; Notogaster mit Humeral-Tuberkeln gegenueber den Bothridien und mit deutlichem Notogaster-Kiel, Vorderrand vorn dachartig und teilweise die DorsosejugalFurche ueberdeckend ; Rami am Sensillus recht lang. (+) Koerperlaenge 230-265 µm. [151f,g] .................................................................... Oppiella (Rhinoppia) similifallax (Subias & Minguez, 1986) - Rostrum nicht eingekerbt; Notogaster ohne Humeral-Tuberkel, vorn schmal, Notogaster-Kiel weniger kraeftig ; Rami am Sensillus kuerzer . (+) Koerperlaenge 290-320 µm. [151a-e] ............................................................... Oppiella (Rhinoppia) fallax (Paoli, 1908) 25 (21) Lamellarborsten vergleichsweise lang, deutlich laenger als halbe Laenge der Interlamellarborsten, oft wenig oder nicht kuerzer als Interlamellarborsten (in Lateralansicht pruefen !); Interlamellarborsten vorn innerhalb des kurzen Wulstes, der von den InterbothridialTuberkeln nach vorn zieht und der nicht bis zum Niveau der Lamellarborsten reicht. (+) Koerperlaenge 325-350 µm. [150e,f] .................................................................... Oppiella (Rhinoppia) obsoleta (Paoli, 1908) - Lamellarborsten recht kurz, hoechstens halb so lang wie Interlamellarborsten; Interlamellarborsten auf dem Wulst stehend, der von den Interbothridial-Tuberkeln nach vorn zieht und der annaehernd bis zum Niveau der Lamellarborsten reicht (entspricht moeglicherweise dem distalen Teil der Lamellar-Costulae); proximaler Teil der Lamellar-Costulae bei den Bothridien oft teilweise erkennbar......................................................... 26 26 (25) Der Komplex der Interlamellar-Tuberkel mit distalem Teil der Lamellar-Costulae bildet einfache, meist linear-parallele Strukturen, darauf stehen die Interlamellarborsten. (+) Koerperlaenge 315-385 µm. [150a-d] .................................................................. Oppiella (Rhinoppia) loksai (Schalk, 1966) - Der Interlamellar-Komplex bildet komplizierte Strukturen, Interlamellarborsten inserieren oft zwischen den kleinen Wuelsten ; ein Translamellar-Wulst ist teils auch ausgebildet; der proximale Teil der Lamellar-Costulae ist oft wenigstens teilweise vorhanden. (+) Koerperlaenge 370-445 µm. [151 h-n]......................................................... Oppiella (Rhinoppia) hauseri (Mahunka & Mahunka-Papp, 2000)