Die Oribatiden-Arten (Acari) eines suedwestdeutschen Buchenwaldes I.
Author
Beck, L.
Author
Woas, S.
text
carolinea
1991
49
37
82
http://unknown
journal article
ORI5378
Ophidiotrichus connexus (Berlese, 1904)
Bestimmung nach Sellnick (1928:10)
Laenge
240-270
ym
,
Laenge
:Breite 1,45-1,60 (7 Ex.).
Belegmaterial:
Stadtwald Ettlingen
, Moderbuchenwald, Bodenstreu, H-Schicht,
XII/1979
, 10 Ex.,
LNK A
0391
;
F-Schicht,
XI/1979
, 4 Ex.,
LNK A
0392
.
Diskussion
Unsere Tiere stimmen mit der Beschreibung von Sellnick (1928) sehr gut
ueberein
.
Zusaetzlich
ist darauf hinzuweisen,
dass
Unterrand der Pteromorphen vorne meist eine mehr oder weniger deutliche, runde Einkerbung besitzt, deren unteres Ende auch in eine kurze Spitze auslaufen kann, und
dass
die
Aussenspitze
der Cuspis sehr lang sein kann, fast wie bei
Oribatella
. Die Gattung
Ophidiotrichus
wurde von Grandjean (1953c) etabliert als Ersatz
fuer
den Gattungsnamen
Tectoribates
, der von mehreren Autoren in unterschiedlicher Definition gebraucht wurde. Er
waehlte
als Typusart
O. connexus
(Berlese, 1904) und stellte gleichzeitig
O. tecta
(Michael, 1884) und
O. borussicus
(Sellnick, 1908) in diese Gattung mit der Anmerkung "decrites (differentes ou non de
connexus
)" (1953c:472). Sellnick (1908) stellt bereits bei der Neubeschreibung von
O. borussicus
fest,
dass
sie
O. connexus
sehr
aehnlich
sei. Als differentialdiagnostische Merkmale
fuehrt
er lediglich auf das Fehlen der "Haare auf dem Rande des Abdomens" bei letzter Art und ihren zur "Spitze hin verdicktem, fast
keulenfoermig
zu nennenden" Sensillus,
waehrend
dieser sich bei
O. borussicus
gleichmaessig
zuspitzt.
Offenbar erachtet er dann 1928 diese Unterschiede als so gering,
dass
er
O. borussicus
nur noch als
Varietaet
von
O. connexus
auffuehrt
. Angesichts der von uns beobachteten
Variabilitaet
des Sensillus (ganz schlank bis schwach
spindelfoermig
) und der Wahrscheinlichkeit,
dass
Berlese die feinen Borsten im hinteren Notogasterbereich
uebersehen
hat, halten wir es
fuer
folgerichtig,
dass
Weigmann & Kratz (1981)
O. borussicus
als Synonym von
O. connexus
betrachten. Denn es bleibt
schliesslich
nur noch der
Groessenunterschied
,
O. connexus
240
ym
,
O. borussicus
300
ym
(in der Originalbeschreibung, 1928 nur noch 273
ym
!), der durch unsere Population mit 240-270
ym
schon fast
ueberbrueckt
wird. Bleibt die Frage nach der Abgrenzung von
O. tectus
(Michael, 1884). Alle in der Originalbeschreibung
aufgefuehrten
Merkmale lassen keine nennenswerten Unterschiede erkennen - wenn man unterstellt,
dass
die Lamellarhaare versehentlich als Interlamellarhaare bezeichnet werden -, mit Ausnahme der Dreikralligkeit, die auch nur auf der Zeichnung erkennbar, im Text aber nicht
erwaehnt
ist. Allerdings ist auch die
Groesse
mit 210
ym
geringer als bei
O. connexus
(bes. unter Einbeziehung von
O. borussicus
) und die Tiere sind bei einer angegebenen Breite von 110
ym
und damit einem
Verhaeltnis
Laenge
:Breite von 1,9 deutlich schlanker. Ob
tatsaechlich
ein kleiner, schlanker, dreikralliger
Ophidiotrichus
mit etwas
keulenfoermigerem
Sensillus existiert, der nicht in den
Variabilitaetsbereich
von
O. connexus
faellt
,
muss
offen bleiben und damit auch, ob nicht
O. connexus
moeglicherweise
als Synonym von
O. tectus
anzusehen
waere
.