Sterrhopterix fusca (HAWORTH, 1809)
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5306971 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/039EEA39-B36C-C81C-F4FF-FCAD2CC4A672 |
treatment provided by |
Marcus |
scientific name |
Sterrhopterix fusca (HAWORTH, 1809) |
status |
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Sterrhopterix fusca (HAWORTH, 1809) View in CoL
Q u e l l e n f ü r O Ö: KUSDAS & REICHL (1974: 197-9): unter Sterrhopteryx hirsutella HBN. ; MACK (1985: 148): unter Sterrhopteryx fusca HAW. ; HAUSER (1989a: 19; 1989b: 118; 1994a: 235); ZOBODAT; LI (s. unten); HE (leg. & det. Hauser): viele Imagines und Säcke aus den 1980ern vom Wolfenerwald b. Steyr, 1 Männchen 5.6.1999 Staninger Leiten b. Steyr, mehrere rel. kleine Säcke 1986 Schwertberg a.d. Aist.
V e r b r e i t u n g i n O Ö:DieArtistinallendreiLandesteilen–v.a.imAlpenvorland und den Randgebieten zum Mühlviertel und den Voralpen – oftmals nachgewiesen worden, sie hat aber eine geringe Höhenverbreitung (unterhalb 650m). Am Traunstein sind auch höhere Vorkommen gemeldet worden, z.B. liegen in der ZOBODAT Daten von der Mairalm (800m, und darüber) zu S. fusca , aber auch zu S. standfussi vor. Diese Belege konnten in LI nicht aufgefunden werden und ihre Bestimmungen sind unklar. Überprüfte Angaben von S. fusca liegen vom Ibmer Moor vor (LI: leg. Hörleinsberger – 2 Exemplare vom 2.6.1971 mit 23 Fühlergliedern und 22mm Spannweite bzw. mit 21 Fg. und 21mm Spw., det. E. Hauser), weiters für die Welser Heide (LI: leg. Hörleinsberger – e.l. 2.6.1971 mit 18 Fg. und 20,5mm Spw. sowie e.l. 12.6.1971 mit 19 Fg. und 19mm Spw., det. E. Hauser). Ein mit 23,5mm Spw. relativ grosser Falter vom Offensee (650m) gehört aufgrund der Fg.-Anzahl von 21 auch zu S. fusca (LI: 5.7.1969, Hörleinsberger, war unter S. standfussi eingereiht).
D e t e r m i n a t i o n: Die Säcke der beiden Sterrhopterix -Arten sind wie bei Megalophanes und Phalacropterix mit quer zur Längsachse des Sackes angebrachten Halmen und Ästchen belegt, aber schlanker als diese, struppiger und weniger regelmässig. Meist finden zusätzlich Rindenteile und flächige Blattstückchen als Belagsmaterial Verwendung, was bei Megalophanes und Phalacropterix nicht der Fall ist. Die Säcke beider Arten sind nur in ihrer Durchschnittsgrösse verschieden, jene von S. fusca sind etwas kleiner. Weil sich die Sackgrössen beider Arten in einem weiten Bereich überschneiden, ist eine Bestimmung anhand der Säcke und ohne Männchen häufig unsicher. Die Männchen sind sehr ähnlich der S. standfussi und die Literaturangaben zu ihrer Unterscheidung mit Vorsicht zu gebrauchen. An reichem Material aus der eigenen Sammlung (HE) z.T. aus OÖ haben sich die Anzahl der Fühlerglieder als am zuverlässigsten erwiesen, wobei die Kammzahn-losen Basalglieder und das Endglied mitgezählt werden: Bei S. fusca sind es bis zu 23 Fühlerglieder, bei S. standfussi ab 24 ( HÄTTENSCHWILER 1997: 297, gibt ab 23 Glieder an). Die Form der basalen Fühlerglie- der sollen nach HÄTTENSCHWILER l.c. bei S. fusca kurz (etwas gleich lang wie der Durchmesser) sein, bei S. standfussi länglich (1,5-2x Durchmesser). Dies lässt sich tendenziell bestätigen, S. fusca hat basal häufiger gedrungene Glieder als S. standfussi . Die Spannweite (wobei der Vorderflügel-Innenrand etwa rechtwinkelig zum Körper präpariert sein muss und die Flügel annähernd flach ausgebreitet sind) überlappt im Bereich von 22-24mm, darunter S. fusca , darüber S. standfussi . Ein Falter vom Veichltal bei Windischgarsten (2002, leg. J. Wimmer, in coll. Hauser) hat nur 22mm Spannweite, aber 28 Fühlerglieder und ist damit S. standfussi . Die Vorderflügelspitze wird für S. fusca als überwiegend runder und weniger vorgezogen als bei S. standfussi angegeben, dies ist aber ein unsicheres Merkmal. Ziemlich unbrauchbar ist die Flügeltönung, auch wenn bei S. fusca manchmal dunkler getönte Falter vorkommen können und S. standfussi im Durchschnitt geringfügig heller ist. Die haarförmige Beschuppung des Abdomens der Falter soll auch charakteristisch für die beiden Arten sein: hell-gelblich bei S. standfussi , dunkler und mehr grau bei S. fusca . Dieses Merkmal variiert aber bei beiden Arten zu stark und ist daher für eine Bestimmung kaum verwendbar, z.B. gibt es diesbezüglich dunklere S. standfussi und vom Wolfenerwald bei Steyr auch S. fusca mit hell-gelblichem Abdomen. Auch im Flügelgeäder konnten keine brauchbaren Merkmale für die Unterscheidung festgestellt werden.
Selten sind einzelne Falter auch mit Hilfe der Anzahl der Fühlerglieder in Verbindung mit der Spannweite nicht sicher zu bestimmen. Möglicherweise ähneln Tiere mit ausnahmsweise zweijähriger statt der üblicherweise einjährigen Entwicklung von S. fusca in ihren Merkmalen der stets zweijährigen S. standfussi . Dies müsste in zukünftigen Zuchten von S. fusca geprüft werden. Ein Falter von Weissenbach-Attersee hat eine Spw. von 23,5mm und 23 Fg., (LI: 14.6.1975, Hörleinsberger, war unter S. standfussi eingereiht), er kann keinen der beiden Arten sicher zugeordnet werden. Von der Welser Heide ist ein grosses Männchen mit 25mm Spannweite bekannt, bei dem aber beide Fühlerspitzen abgebrochen sind (LI: e.l. 22.6.1968, Hörleinsberger, unter S. standfussi eingereiht, det. E. Hauser S. cf. fusca ). Die Welser Heide erscheint für ein Vorkommen von S. standfussi vom Lebensraum her kaum geeignet. Vom Ibmer Moor liegt ein Falter mit 24,5mm Spw. vor (beide Fühler nicht vollständig), der auch zu S. standfussi gehören könnte (LI: 14.7.1967, Hörleinsberger, unter S. standfussi eingereiht, det. E. Hauser Sterrhopterix sp. ). Sicher nachgewiesen ist vom Ibmer Moor jedenfalls nur S. fusca .
L e b e n s r a u m u n d - w e i s e Diese wärmeliebende Art ist besonders in sonnigen, kräuter- und gebüschreichen Waldschlägen zu finden, die nicht zu trocken sein dürfen (vgl. HAUSER 1989b: 118). Im Wolfenerwald (nördlich Steyr, =Umg. Enzengarn) kommt sie in älteren Schlägen des Fichtenforstes vor, die Säcke mit den Puppen sind dort ab Ende Mai oftmals häufig auf der stark besonnten Südseite der Fichtenstämme am Waldrand zu finden (vgl. HAUSER 1989b). KUSDAS & REICHL l.c. und MACK l.c. geben die Art auch von Mooren an, die Daten vom Ibmer Moor erwiesen sich jedenfalls als richtig.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.