Sterrhopterix standfussi (WOCKE, 1851)
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5306971 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/039EEA39-B36E-C812-F4FF-FF5F2D62A2E3 |
treatment provided by |
Marcus |
scientific name |
Sterrhopterix standfussi (WOCKE, 1851) |
status |
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Sterrhopterix standfussi (WOCKE, 1851) View in CoL
Q u e l l e n f ü r O Ö: KUSDAS & REICHL (1974: 198-200) und MACK (1985: 148): unter Sterrhopteryx standfussi WOCKE ; FOLTIN & MITTERNDORFER (1972: 394); MITTERNDORFER (1976: 79); HAUSER (1995a: 247); Zobodat; LI und HE (s. unten).
V e r b r e i t u n g i n O Ö:Inder böhmischen Masse in Hochmooren, hauptsächlich in den höheren Lagen lokal verbreitet. Überprüfte und bestätigte Belege aus LI (vor 1950): Liebenau /Tannermoor, Liebenau /Neustift, beide leg. Dr. L. Müller; Bayrische Au bei 900m, leg. H. Hörleinsberger und H. Foltin. Aus der bayrischen Au liegen ausserdem jüngere Belege von H. Pröll in der Sammlung HE vor. Vom Sauwald (böhmische Masse südlich der Donau) wird S. standfussi anhand von Säcken vom Fornach-Moor (520m) angegeben. Nach dem Lebensraumtyp und den grösseren Säcken erscheint ein Vorkommen dieser Art dort durchaus möglich zu sein, besonders da in den Sauwaldmooren auch andere Arten vorkommen, die in höheren Lagen der böhmischen Masse sehr lokal verbreitet sind (z.B. Xestia sincera, Noctuidae , vgl. HAUSER 2009: 203-4). Weitere Meldungen aus dem Sauwald liegen vom Hochmoor bei Hötzenedt (700m) vor: 8.7.1971 und 8.7.1972, det. H. Foltin und R. Pinker ( MITTERNDORFER 1976; WIMMER & MITTERNDORFER 1986). Die Daten von diesem Fundort fehlen in der ZOBODAT, es konnten keine Belege eingesehen werden. Nach Auskunft von J. Wimmer 2014 wurden die grossen Falter von Rudolf Pinker, Wien, bestimmt, der Verbleib des Materials ist unbekannt. Vom Lebensraum her erscheint ein Vorkommen von S. standfussi als glaubhaft. Ein Einzelfund am östlichen Rand des Sauwaldes in Kopl-Steinwänd (Aschach-Tal bei Koppl, ca. 300m) passt sowohl von der Verbreitung als auch vom Lebensraum zu S. standfussi . Kopl-Steinwänd ist zwar überwiegend ein trockenwarmer Lebensraum, aber im Talgrund fliesst die Aschach und es gibt auch feuchte Stellen und Gräben (FOLTIN & MITTERNDORFER 1971: 351). Für Kop(p)l werden bei FOLTIN & MITTERNDORFER (1972: 394, unter S. hirsutella ) nur Sackfunde von S. fusca angegeben. In der Sammlung LI existiert hingegen ein Falter von H. Hörleinsberger aus "Koppel", e.l. 4.6.1968 mit einer Spannweite von 27mm und einer Fühlerglieder-Anzahl von 25 ( S. standfussi , det. E. Hauser).
Funde von S. standfussi aus dem Alpenvorland (Ibmer Moor und Welser Heide) sind mit Ausnahme des Sauwaldes unsicher und beziehen sich wahrscheinlich auf S. fusca (siehe
dort bei "Verbreitung in OÖ" und "Determination"). In der montanen und subalpinen Stufe der Alpen wird S. standfussi in OÖ lokal bis
1750m angegeben (Südgrat Sarstein, MACK l.c. [Beleg nicht überprüft, vom Lebensraumtyp aussergewöhnlich]; Gjaidplateau – der Talboden bei der Gjaidalm liegt ebenfalls um 1750m, KUSDAS & REICHL l.c. [nicht überprüft]; Foltin in MACK l.c. bzw. KUSDAS & REICHL l.c.: 2 Säcke "am Weg zur Adamekhütte" – diese liegt etwa auf 2200m, der Fundort liegt vermutlich deutlich darunter oder es handelt sich um eine Verwechslung mit L. hirsutella ). Vom Alpengebiet gibt es überprüfte alte Belege in LI (vor 1950): Kl. Pyhrgas /Gowil-Alm, leg. J. Häuslmayr und E. Kranzl; Vorderer Gosausee, leg. H. Foltin. Das Männchen vom Sengsengebirge /Herzerlsee ( HAUSER 1995a: 247) und jenes vom Veichltal (vgl. bei S. fusca, Determination ) befinden sich in der Sammlung HE. Das Veichltal ist einerseits durch Xerothermstandorte gekennzeichnet (mit Vorkommen von Rebelia t. thomanni), andererseits durch den im Talgrund verlaufenden Bach mit Feuchtwiesen (auf ca. 620m). Der bei KUSDAS & REICHL l.c. angegebene Sackfund vom Ostufer des Traunsees (leg. Mack) ist zu überprüfen, die Grössen der Säcke überschnei- den sich bei beiden Sterrhopterix -Arten und können ohne Falter meist nur mit Vorbehalt zugeordnet werden.
D e t e r m i n a t i o n:Siehebei S. fusca und L. hirsutella .
L e b e n s r a u m: Knapp oberhalb des Herzerlsees im Sengsengebirge ist der Lebensraum ein subalpiner, sehr aufgelockerter Lärchenbestand mit feuchter bis frischer Hochstaudenflur (Habitat Nr. 102b, vgl. HAUSER 1995a: 247, 254). Zum Lebensraum im Veichltal und in Koppl siehe oben im Absatz "Verbreitung in OÖ". Ein am 11.6.1998 gemeinsam mit H. Pröll besuchter Fundort in der Bayrischen Au bei Aigen (650-700m, böhmische Masse) war ein kleines, im Fichtenforst gelegenes Hochmoor mit reichen Beständen an Rausch- und randlich Heidelbeere. Als weitere Pflanzenarten wurden Moosbeere, Scheidiges Wollgras und einzelne Spirken beobachtet. Bei dieser Exkursion konnten zwei juvenile Raupen gefunden werden, eine auf der Unterseite eines Blattes der Rauschbeere fressend, die zweite – ähnlich situiert und ebenfalls fressend – an Heidelbeere. Nach Pröll hat diese Art eine zweijährige Entwicklung und kommt an diesem Fundort zusammen mit Colias palaeno (Pieridae) und Lithophane lamda (Noctuidae) vor.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.