Sarracenia leucophylla

Stöhr, O., Pilsl, P., Essl, F., Hohla, M. & Schröck, C., 2007, Beiträge zur Flora von Österreich, II, Linzer biologische Beiträge 39 (1), pp. 155-292 : 245-246

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5407540

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03A687C0-FFB5-FF9D-C2EE-FCB2FC11FD82

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Sarracenia leucophylla
status

 

Sarracenia leucophylla View in CoL × cf. rubra (S. cf. ‘ farnhamii’)

Oberösterreich: Innviertel, Geretsberg, Oberer Weilhartforst, Übergangsmoor W Weissplatz, ca. 460m, 7943/1, 28.07.2006, leg. MH, det. B.A. Rice, Herbarium MH/LI.

Neu für Österreich. Die Gattung Sarracenia umfasst acht Arten immergrüner, laubwerfender, "fleischfressender" Stauden, die von Kanada bis Florida auf sauren nährstoffarmen Böden in Sümpfen vorkommen ( BARTHLOTT 2000). Zusätzlich haben amerikanische Botaniker eine Reihe von Unterarten und Varietäten beschrieben. Daneben gibt es noch einige natürliche Hybriden sowie ein grosse Zahl von künstlichen Hybriden und Sorten im Handel ( CULLEN et al. 1995).

Verwilderungen von Schlauchpflanzen sind aus einigen europäischen Ländern bekannt, wie ADLASSNIG et al. (s.d.) berichten. Eine Art, Sarracenia purpurea , konnte sich sogar in verschiedenen Mooren einbürgern (z.B. in Irland, Grossbritannien, Schweiz, Frankreich, Deutschland). Sarracenia purpurea könnte laut einigen Autoren sogar invasives Potential besitzen. Als zweite adventive Art tritt – allerdings viel seltener – Sarracenia flava auf. Von WALTER et al. (2002) werden keine Verwilderungen von Schlauchpflanzen in Österreich genannt. Nach ADLASSNIG et al. (s.d.) sind diese selten, aber es gibt sie: So wurde von diesen Autoren eine einzelne Pflanze von S. flava im Ibmer Moos gefunden. Bei einer Exkursion im Zuge des 10. südböhmisch-oberösterreichischen Botanikertreffens wurde 1999 in diesem Moor ebenfalls eine Sarracenia entdeckt. B.A. RICE (schriftl. Mitt.) bestimmte diese auf Grund eines ihm übermittelten Fotos als S. alata , wobei in diesem Fall seiner Meinung auch die Hybride S. alata × rubra vorliegen könnte. Eine weitere Pflanze von S. purpurea wurde nach ADLASSNIG et al. (s.d.) 1980 im Kleckermoos in Niederösterreich ausgepflanzt. Diese ist noch am Leben, breitet sich aber nicht aus. Ein drittes Vorkommen wurde 1980 vom Hochschwab ("Grüner See") in der Steiermark genannt. In allen Fällen gibt es keine Anzeichen einer Ausbreitung. Ausser S. purpurea und S. flava schafften bislang keine anderen Arten oder Hybriden die Einbürgerung in Europa, so die Autoren dieser Studie, die auch wissenschaftliche Auspflanzungsversuche und Auswertungen der Insekten-Fangergebnisse umfasste. (Auch der o.a. Herbarbeleg aus Geretsberg besitzt Fangblätter mit einer gefangenen Fliege als Inhalt.) Bei den verschiedenen adventiven Vorkommen in den heimischen Mooren handelt es sich ziemlich sicher um nicht gutzuheissende Auspflanzungen von "Carnivoren- Liebhabern".

Dass in den verschiedenen Publikationen über Pflanzen dieser taxonomisch schwierigen Gattung nur über reine Arten, nicht jedoch über Hybriden berichtet wird, ist erstaunlich, gibt es doch im Handel eine Unzahl davon. Bei den Schlauchpflanzen in dem Übergangsmoor bei Geretsberg ( Abb. 14 View Abb ) handelt es sich jedenfalls um eine Hybride, die von einem Fachmann wie B.A. Rice nur als "confer" bestimmt werden konnte.

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