Platystethus burlei BRISOUT de BARNEVILLE 1862
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5276291 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03ABBB72-8C37-9568-A080-FC8FBF7AFB6B |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Platystethus burlei BRISOUT de BARNEVILLE 1862 |
status |
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Platystethus burlei BRISOUT de BARNEVILLE 1862 View in CoL
= Platystethus constrictus SCRIBA 1868 View in CoL
= Platystethus luzei BERNHAUER 1899 View in CoL , nov.syn.
U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l: Frankreich: Gall. mer., 1 Ex. ( NHMW) ; Italien: Toscana, Baudi, 1 Ex. ( NHMW) ; Österreich: Burgenland: Winden, Neusiedler See, zahlreiche weitere Exemplare ohne exakte Fundangaben, zum Teil aber mit dem Zusatz "Hu" [Hungaria, das Burgenland gehörte bis 1918 zu Ungarn], verschiedene Sammler, 56 Ex. ( NHMW, cSch) ; Spanien: Castilla La Mancha: Sierra de Segura , 15 km WSW Nerpio, 1450 m, 38°05’50’’N, 2°28’50’’W, 30.III.2007, leg. V. Assing, 2 Ex. (cAss, cSch) GoogleMaps ; Andalusien: Sierra de Segura , SW Santiago d.l.E., 1430 m, 38°03’11’N, 2°37’55’’W, 16.III.2008, leg. V. Assing, 1 Ex. (cAss) ; Murcia: Sierra de Espuña, Prado Mayor, Weide , 1140 m, 37°53’11’’N, 1°33’53’’W, 29.III.2007, leg. V. Assing, 1 Ex. (cSch) GoogleMaps ; Hispania, 3 Ex. ( NHMW, cSch) ; Granada, 1 Ex. ( NHMW) .
BERNHAUER (1899) beschrieb Platystethus luzei als geflügelte Variation von P. burlei . Erst SCHEERPELTZ (1929, 1955) erhob P. luzei in den Artrang , worin ihm die meisten späteren Autoren folgen. Er unterscheidet beide Arten anhand der auf dem Scheitel ausgebildeten Quer- und Längsfurchen (bei P. burlei kräftig, bei P. luzei nur schwach oder fehlend), des Fühlerbaus (vorletzte Glieder so lang wie breit bei P. burlei , deutlich quer bei P. luzei ) und der Mikroskulptur auf den Abdominaltergiten (kräftig bei P. burlei , fehlend oder nur sehr schwach bei P. luzei ). Eine Überprüfung der Merkmale ergibt folgendes Bild:
• Quer- und Längsfurchen auf dem Kopf sind sowohl bei westeuropäischen als auch bei österreichischen Exemplaren ausgesprochen variabel. Von einer tiefen Querfurche auf dem Scheitel bis zum völligen Fehlen einer Querfurche kommen alle Übergänge vor, besonders bei grossen 33 ist die Querfurche meist völlig reduziert. Eine Längsfurche ist nur im hinteren Teil des Kopfes, abgehend von der Querfurche ausgebildet. Sie ist oft nur als feine Linie ausgebildet, oft (besonders bei grossen 33) völlig fehlend.
• Mikroskulptur: Der von SCHEERPELTZ (1929, 1955) beschriebene Unterschied in der Mikroskulptur existiert nicht, alle vorliegenden Exemplare besitzen auf dem Abdomen eine deutliche, querwellige bis kurz quermaschige Mikroskulptur.
• Fühlerbau: Der von SCHEERPELTZ (1929, 1955) angegebene Unterschied existiert in dieser Form nicht. Es handelt sich vielmehr um einen auch bei anderen Arten der Gattung vorkommenden Sexualdimorphismus. Die Männchen besitzen deutlich gestrecktere Fühler mit längerem Basal- und Endglied sowie längeren vorletzten Gliedern, die meist fast so lang wie breit, beim Weibchen immer deutlich quer sind.
• Im Bau des 3-Sternits VIII (Abb. 1b) und des Aedoeagus (Abb. 1c) sind zwischen spanischen Exemplaren und solchen vom Neusiedler See keinerlei Unterschiede festzustellen. Das 3-Sternit VIII ist dem von Platystethus nitens sehr ähnlich, bei P. nitens scheint der Mittelteil des Sternits am Hinterrand oft nicht vollständig sklerotisiert zu sein, weshalb er oft kürzer als bei P. burlei wirkt oder in der Mitte des Hinterrandes eingeschnitten erscheint. Der Medianlobus des Aedoeagus ist wie bei P. nitens (Abb. 1d) zweilappig und apikal stark ventrad gebogen, jedoch in lateraler Ansicht schmaler und etwas hakenförmig zugespitzt.
Eine Trennung der west- und südeuropäischen Populationen von den am Neusiedler See gesammelten Tieren ist damit nicht möglich, Platystethus luzei wird deshalb als Synonym zu P. burlei gestellt.
Verbreitung: Platystethus burlei ist von Spanien ( SCRIBA 1868, FUENTE 1922, OUTERELO 1980, ASSING 2008b) über Südfrankreich ( BRISOUT DE BARNEVILLE 1862) und Italien inklusive Sizilien (SABELLA & ZANETTI 1991) zumindest bis ins südöstliche Mitteleuropa verbreitet. Das Vorkommen am Neusiedler See existiert nach Angabe von HORION (1963) heute nicht mehr, aus dem benachbarten Ungarn liegen aber weitere Meldungen der Art vor: Siofók ( SZÉKESSY 1939), Izsák: Kolon-tó, Orgovány, Dabas: Dabasi turjános (Makranczy in litt.). Inwieweit die Meldungen von KASTCHEEV (1995) für Kasachstan und den südlichen Teil des europäischen Russlands ( KASTCHEEV 2002) zutreffend sind, kann erst nach Überprüfung entsprechenden Materials geklärt werden. KASTCHEEV (2002) betrachtete, ohne seine Hypothese zu begründen oder untersuchtes Material zu nennen, P. luzei ebenfalls als Synonym von P. burlei . Diese in einer Bestimmungstabelle versteckte Synonymie wurde nicht in die aktuellen Kataloge übernommen ( HERMAN 2001b, SMETANA 2004). Beobachtungen zur Lebensweise der Art publizierte ASSING (2008b) nach aktuellen Funden in Spanien.
NHMW |
Naturhistorisches Museum, Wien |
V |
Royal British Columbia Museum - Herbarium |
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
Kingdom |
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Phylum |
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Class |
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Order |
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Family |
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Genus |
Platystethus burlei BRISOUT de BARNEVILLE 1862
Schülke, M. 2009 |
Platystethus luzei
BERNHAUER 1899 |
Platystethus constrictus
SCRIBA 1868 |