Bradycellus (Bradycellus) alticola BRITTON 1948

Jaeger, B., 2008, Die westpaläarktischen Arten der Bradycellus-Untergattung Bradycellus ERICHSON 1837 unter besonderer Berücksichtigung des Mittelmeerraumes (Coleoptera, Carabidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1509-1577 : 1515-1517

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5431524

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https://treatment.plazi.org/id/03C887F3-FFD5-C56B-FF52-FB00FD8BFD8D

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Valdenar

scientific name

Bradycellus (Bradycellus) alticola BRITTON 1948
status

 

Bradycellus (Bradycellus) alticola BRITTON 1948 View in CoL (Abb. 8, 34-36, 75-77)

Bradycellus alticola BRITTON 1948: 110-111 View in CoL (loc.typ.: Jemen: "Jebel Sumara, 9200 ft ").

U n t e r s u c h t e s T y p e n m a t e r i a l:

H o l o t y p u s: ( BMNH) mit den Etiketten " Type " (rund und rot gerandet), " YEMEN, Jebel Sumara, ca. 9,200 ft., 2.I.1938 " (gedruckt), " B.M.Exp. to S. W. Arabia. H. Scott & E.B. Britton. B.M. 1938-246" (gedruckt), " HOLOTYPE, Bradycellus alticolus [sic!] sp.n., E.B. Britton det. 1946" (" E. B. Britton det. 194" gedruckt, sonst script. Britton). P a r a t y p e n: 2, 2 ( BMNH) mit den Funddaten des Holotypus und den Etiketten: "Para-type" (rund und gelb gerandet), " PARATYPE, Bradycellus alticolus [sic!] sp.n., E.B. Britton det. 1946". 1 ( MRAC) mit den gleichen Etiketten, aber zusätzlich mit " PARATYPUS " [rot] ; "COLL. MUS. CONGO, Col. P. Basilewsky " und "Exchange, Ex B.M.(N.H)". Alle Typen ausserdem mit meinem Etikett: " Bradycellus (s.str.) alticola Britton, 1948 , det. B. Jaeger 2002" .

A n m e r k u n g: Aus dem British Museum, London erhielt ich 5 Typenexemplare (siehe oben) der ursprünglich 8 Exemplare umfassenden Typenserie (vergl. BRITTON 1948: 111). Einen Paratypus, der sich heute im MRAC befindet, hatte der Autor P. Basilewsky überlassen (vergl. BASILEWSKY 1951: 225). Unklar ist der Verbleib der restlichen zwei Paratypen. Nach BRITTON (1948: 111) soll der Holotypus ein sein. Das hier untersuchte, als Holotypus etikettierte Exemplar ist jedoch ein. Demgegenüber war ein Paratypus, offensichtlich von Britton selbst, genitalpräpariert. Wahrscheinlich ist dem Autor oder einem späteren Bearbeiter bei der Etikettierung ein Fehler unterlaufen, so dass fälschlicherweise das genannte als Paratypus und ein als Holotypus bezettelt wurde.

E r f o r s c h u n g s g e s c h i c h t e:

BRITTON (1948: 110-111) beschrieb nach acht Exemplaren vom Jebel Sumara im Jemen Bradycellus alticola , welcher dem in Zentral- und Südeuropa sowie in der mediterranen Region verbreiteten B. harpalinus (AUDINET- SERVILLE) nahe verwandt sei. Als wichtige Differentialmerkmale nannte BRITTON den nicht um die Hinterecken reichenden Seitenrand der Halsschildes, die im Bereich der Halsschildhinterwinkel abgeflachte oder schwach konkave Oberseite, die in der basalen Hälfte gerade verengten Halsschildseiten, die sparsame, aber deutliche Punktierung im apikalen Viertel des Halsschildes, die helle rötlich-gelbe Färbung und die nur rudimentär ausgebildeten Flügel.

BASILEWSKY (1951: 224-225) untersuchte wenige Jahre später einen Paratypus der Art und kam hinsichtlich der Beziehungen zu afrikanischen Bradycellina zu dem Schluss, dass es sich bei B. alticola um einen echten Bradycellus und nicht um einen Vertreter der in Ostafrika verbreiteten Gattung Kenyacus handelt. Sieht man von der Erwähnung in Checklisten und Katalogen ab ( LORENZ 1998: 335, 2005: 356, JAEGER & KATAEV 2003: 400) ab, wurden seit BASILEWSKY keine neuen Erkenntnisse zur Systematik oder Verbreitung der Art bekannt.

D i a g n o s e:

Mit 4,5-4,9 mm (nach BRITTON 4,3-4,8 mm, Holotypus 4,9 mm) eine mittelgrosse Art (Abb. 8) der Untergattung. Ober- und Unterseite gelbbraun oder hell rotbraun gefärbt. Kopf im Verhältnis zum Halsschild von mittlerer Grösse (KB/HB: 0,74-0,77). Augen mässig gewölbt. Halsschild ( Abb. 34-36 View Abb ) 1,29-1,35 breiter als lang und 1,29-1,35 breiter als der Kopf. Seiten zu den Vorderwinkeln konvex gerundet verengt, zu den Hinterwinkeln deutlich, annähernd gerade oder schwach gerundet verengt. Apikalrand gerade bis schwach konvex, die Vorderwinkel nicht oder nur leicht vorstehend. Basis in der Mitte schwach konvex, an den Seiten schräg vorgezogen. Hinterecken breit abgerundet. Seitenrand schmal, in oder vor den Hinterwinkeln erlöschend. Basalgruben mässig vertieft und punktiert. Basis auch ausserhalb der Eindrücke mit deutlicher Punktur, die an den Seiten mehr oder weniger weitläufig nach vorn ausdehnt ist. Apikales Halsschilddrittel vor den Eindrücken meist ebenfalls locker punktiert. Medianlinie mässig eingeschnitten, den Apikalrand nicht ganz erreichend, punktiert. Flügeldecken langoval, 1,55- 1,63 länger als breit, 1,40-1,48 breiter und 2,94-3,08 länger als der Halsschild. Skutellarstreifen beidseitig ausgebildet. Porenpunkt in der apikalen Hälfte des 3. Intervalls vorhanden. Brachypter, Metepisternen an der Innennaht 1,1-1,2 länger als an der Basis breit. 6. Sternit in beiden Geschlechtern am Apikalrand mit 4 längeren Seten. Medianlobus des Aedoeagus ( Abb. 75-77 View Abb ) mit charakteristischer Form und spezifischen Feinstrukturen des Internalsacks.

Innerhalb des Subgenus ähnelt die Art den weiter nördlich verbreiteten Taxa B. harpalinus (AUDINET- SERVILLE) und B. brevitarsis NORMAND. Von beiden Arten ist B. alticola durch ausgedehnte Punktur der Halsschildes ( Abb. 34-36 View Abb ), konstant reduzierte

Flügel, kurze Metepisternen und differierenden Bau des Medianlobus ( Abb. 75-77 View Abb ) zu trennen. Von B. harpalinus weicht die Art auch durch ihre insgesamt hellere, rotbraune Grundfärbung mit hellem Abdomen, schwächer vertiefte Basalgruben und den in den Hinterecken erlöschenden Seitenrand des Halsschildes sowie schwächer vorgewölbte Augen ab. B. brevitarsis zeichnet sich ausserdem durch andere Halsschildform ( Abb. 40- 42 View Abb ) aus und ist gewöhnlich heller und mehr gelbbraun gefärbt, wobei die Flügeldecken in der apikalen Hälfte eine ± deutliche, makelartige Verdunklung aufweisen (Abb. 10).

V e r b r e i t u n g:

B. alticola ist bisher nur aus hohen Lagen (ca. 9200 ft.) des Jebel Sumara [ca. 14°10’N / 44°16’O] im südwestlichen Jemen bekannt. BRITTON bezeichnete die flugunfähige, am Jebel Sumara gemeinsam mit Harpalus tenebrosus vorkommende Art als paläarktisches Relikt, vergleichbar mit den in Abessinien und Kenia vorkommenden Vertretern der Gattungen Trechus und Calathus.

MRAC

Musée Royal de l’Afrique Centrale

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Carabidae

Genus

Bradycellus

Loc

Bradycellus (Bradycellus) alticola BRITTON 1948

Jaeger, B. 2008
2008
Loc

Bradycellus alticola

BRITTON E 1948: 111
1948
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