Andrena ebmerella, Scheuchl, 2011

Scheuchl, E., 2011, Andrena ebmerella, eine neue Sandbienen-Art von Samos (Hymenoptera: Apidae: Andreninae), Linzer biologische Beiträge 43 (2), pp. 1587-1593 : 1587-1590

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5327088

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03C987DA-FF8B-6110-42E2-FACFFDD627ED

treatment provided by

Carolina

scientific name

Andrena ebmerella
status

sp. nov.

Andrena View in CoL (subgen.?) ebmerella nov.sp.

B e s c h r e i b u n g:

K ö r p e r l ä n g e: Um 6,5 mm.

F ä r b u n g Cuticula schwarz; Fühlergeissel vollständig dunkel. Flügel schwach bräunlich getrübt, Geäder rostbraun, Stigma innen heller.

B e h a a r u n g:Foveae dunkelbraun mit rostbraunem Schimmer, fast 0,4 der Halbgesichtsbreite einnehmend, oben sehr unscharf begrenzt. Körperbehaarung weiss, Scheibe und Seitenränder des Mesonotums sowie Seiten- und Hinterrand des Scutellums mit schwarzen Haaren. Mandibeln relativ dicht mit langen, plumosen Haaren besetzt. Sammelfranse des Propodealkörbchens vollständig ausgebildet (auch am Vorderrand mit Haarfranse); Haare der Sammelfranse deutlich plumos, Haare auf dem Körbchenboden einfach. Vorder- und Hinterschenkel mit relativ dichter, langer, plumoser Haarfranse, auf den Mittelschenkeln kürzer. Flocculus dicht und lang, stark plumos. Tergite fast kahl, Tergit 1 seitlich kurz abstehend weiss behaart, Depressionen der Tergite 2-4 am Endrand mit sehr schmaler, dichter, weisser Haarbinde von etwa einem Drittel der Depressionsbreite, auf den Tergiten 2 und 3 mitten unterbrochen. Analfranse graubraun, von einzelnen weissen Haaren überdeckt. Scopa weiss, basal schwarzbraun.

S t r u k t u r Kopf auffallend breiter als lang ( Abb. 2a View Abb ). Glossa sehr kurz ( Abb. 2d View Abb ). Mandibeln basal breit, dann sich jäh verschmälernd. Clypeus sehr breit, mitten auffallend beulig erhöht, am Basal- und Seitenrand sehr fein chagriniert, seidig glänzend, mitten glatt, dicht mässig fein bis mittelkräftig punktiert, basal mit kurzer unpunktierter Mittellinie, vorne mitten zerstreut punktiert, Labrum siehe Abb. 2c View Abb . Geisselglied 2 etwas länger als 3, etwa so lang wie 4 ( Abb. 2e View Abb ). Abstand der Seitenocellen vom Scheitelrand 1,2-1,5 Ocellendurchmesser ( Abb. 2b View Abb ). Schläfen etwa so breit wie Augen. Mandibelfeld nicht ausgebildet. — Thorax: Mesonotum glatt, lediglich das vordere Drittel und eine sehr schmale Zone am Seiten- und Hinterrand fein chagriniert, Punktierung insgesamt dicht, mittelkräftig bis mässig fein (Punktabstände überwiegend um 1, beiderseits der Mitte und um die Notauli 2-3 Punktdurchmesser). Scutellum glatt, nur am Hinterrand schmal fein chagriniert, entlang der Mittellinie sehr dicht, sonst mässig dicht bis mässig zerstreut punktiert. Mesopleuren relativ fein und oberflächlich chagriniert, mässig dicht und mässig fein aufgeworfen punktiert. Mittelfeld mit längsriefiger Skulptur, angrenzende Flächen sehr rau chagriniert, Punktierung in der Skulptur kaum erkennbar. Cubitalader 1 etwa drei Aderbreiten vom Stigma entfernt in die Radialzelle mündend; Discoidalader 2 knapp vor Cubitalader 2 in die Cubitalzelle 2 mündend; Nervulus deutlich antefurcal. — Abdomen: Tergite oberflächlich chagriniert, fettig glänzend, Tergit 1 extrem fein, kaum sichtbar, mässig zerstreut, folgende Tergite deutlich, mässig fein, flach eingedrückt punktiert; Endrand von Tergit 1 nicht eingedrückt, Depressionen der folgenden Tergite deutlich oberflächlicher und feiner chagriniert als die übrige Tergitfläche, seitlich extrem fein punktiert, mitten punktlos. Pygidium flach.

B e s c h r e i b u n g:

K ö r p e r l ä n g e: Um 6,5 mm.

F ä r b u n g Cuticula schwarz; Fühlergeissel vollständig dunkel. Flügel schwach bräunlich getrübt, Geäder rostbraun, Stigma innen heller.

B e h a a r u n g Körperbehaarung weiss, Gesichtsseiten, Stirn und Propodeum mit schwarzen Haaren. Mandibeln relativ dicht mit langen, plumosen Haaren besetzt. Clypeus und Kopfunterseite dicht, mässig lang, abstehend, Thorax relativ spärlich mässig lang abstehend behaart. Vorder- und Hinterschenkel mit langer, relativ dichter, plumoser Haarfranse, auf den Mittelschenkeln kürzer. Tergite 1-2 kurz und sehr spärlich, folgende Tergite extrem kurz, nur im Profil sichtbar behaart; Depressionen mit spärlichen Cilien.

S t r u k t u r:Kopf auffallend breiter als lang ( Abb. 1f, 1g View Abb ). Glossa sehr kurz. Mandibeln basal breit ( Abb. 1h View Abb ), dann sich jäh verschmälernd, deshalb Mandibelbasis gezähnt wirkend (ähnlich wie bei vielen Arten der Untergattung Andrena s.str. und wie bei A. hyacinthina ). Clypeus sehr breit und kurz, im Vorderdrittel mitten auffallend beulig erhöht, am Basal- und Seitenrand deutlich, auf der beuligen Erhöhung oberflächlicher chagriniert, dicht bis mässig dicht und fein, in der Chagrinierung undeutlich erkennbar punktiert, Skulptur jedoch durch die dichte Behaarung verdeckt. Geisselglied 2 kürzer als 3 (ca. 0,6 mal so lang), 3 etwa so lang wie 4 ( Abb. 1i View Abb ). Abstand der Seitenocellen vom Scheitelrand 1,2-1,5 Ocellendurchmesser. Schläfen etwa so breit wie Augen. Mandibelfeld nicht ausgebildet. — Thorax: Mesonotum chagriniert, mitten oberflächlicher, in geringer Ausdehnung poliert, Punktierung zerstreut bis sehr zerstreut, fein bis mässig fein, in der Chagrinierung nur undeutlich erkennbar. Scutellum grösstenteils poliert, nur am Hinterrand schmal fein chagriniert, entlang der Mittellinie sehr dicht, sonst sehr zerstreut fein punktiert. Mesopleuren rau chagriniert, mässig dicht und mässig fein aufgeworfen punktiert. Mittelfeld mit längsriefiger Skulptur, angrenzende Flächen rau chagriniert, Punktierung in der Skulptur schlecht erkennbar. Cubitalader 1 etwa drei Aderbreiten vom Stigma entfernt in die Radialzelle mündend; Discoidalader 2 knapp vor Cubitalader 2 in die Cubitalzelle 2 mündend; Nervulus deutlich antefurcal. — Abdomen: Abdomen schlank, Tergite 1-3 oberflächlich chagriniert, fettig glänzend, Tergite 4–5 deutlicher chagriniert; Tergit 1 extrem fein, kaum sichtbar, folgende Tergite undeutlich, fein bis mässig fein, flach eingedrückt punktiert; Endrand von Tergit 1 nicht eingedrückt, Depressionen der folgenden Tergite fast glatt, ± unpunktiert. Endrand von Sternit 6 stark nach unten gekrümmt ( Abb. 1e View Abb ), mitten ausgebuchtet, daher deutliche Seitenecken bildend. Penisvalven apikal ungewöhnlich stark dreieckig verbreitert ( Abb. 1 View Abb a-c, Sternit 8 Abb. 1d View Abb ).

D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e A. ebmerella nov.sp. ist in ihrer Merkmalskombination so einzigartig, dass sie nicht mit einer nahverwandten Art verglichen werden kann. Die verwandtschaftliche Stellung ist unklar, da sie in keine der bisher aufgestellten Untergattungen der Gattung Andrena passt.

Das auffälligste Merkmal des Männchens, der Zahn an der Mandibelbasis (nicht zu verwechseln mit dem dornartigen Fortsatz vor der Mandibelbasis bei manchen Arten der Untergattung Hoplandrena), tritt zumindest bei den paläarktischen Andrena -Arten nur bei den meisten Vertretern der Untergattung Andrena FABRICIUS, 1775 s. str. auf sowie bei Andrena (Margandrena) hyacinthina MAVROMOUSTAKIS, 1958 . Bei diesen ist jedoch der Hinterrand der Schläfen am Ventralrand eckig ausgezogen und etwas aufgewölbt bzw. bei A. hyacinthina scharfleistig aufgebogen, ausserdem ist das Pronotum deutlich gekielt, während bei A. ebmerella die Schläfen normal gebildet sind und das Pronotum keinen Kiel besitzt. Der extrem breite Kopf und der kurze Clypeus erinnern sehr an A. (Cryptandrena) aruana WARNCKE 1967 und A. (Cryptandrena) monacha WARNCKE 1965 , die sich jedoch durch die sehr schmale und spitze Glossa sofort unterscheiden. Auch etliche Arten der Untergattungen Larandrena LABERGE 1964, Carandrena WARNCKE 1968 und Notandrena PÉREZ 1890 weisen im männlichen Geschlecht eine ähnliche Merkmalskombination auf, aber auch hier unterscheidet sich A. ebmerella von fast allen Arten durch die normal gebildeten Schläfen. Was die tuberkelartige Aufwölbung auf dem Clypeus angeht, ähnelt A. ebmerella am meisten der japanischen A. (Calomelissa) amamiensis HIRASHIMA 1960 , bei dieser ist jedoch der Clypeus gelb gefärbt und der Scheitel ist hoch aufgewölbt. Alle bisher angeführten Arten unterscheiden sich auch sofort durch die Form der Penisvalven, die bei A. ebmerella apikal auffallend stark dreieckig verbreitert sind; eine ähnliche dreieckige Valvenspitze findet sich zwar zuweilen auch bei einigen anderen Andrena -Arten, etwa in den Untergattungen Nobandrena WARNCKE, 1968 und Ulandrena WARNCKE, 1968 sowie bei Andrena seminuda FRIESE, 1896 , keine dieser Arten besitzt jedoch einen basalen Mandibelzahn.

Auch bei den Weibchen erinnert der extrem breite Kopf auf den ersten Blick an Vertreter der Untergattungen Carandrena WARNCKE 1968 oder Notandrena PÉREZ 1890, im Gegensatz zu diesen besitzt A. ebmerella jedoch einen aus dichtstehenden, langen, gefiederten Haaren gebildeten Flocculus, ein Merkmal, das bei den beiden angeführten Untergattungen nur bei A. (Notandrena) azerbaidshanica LEBEDEV 1932 und A. (Notandrena) urdula WARNCKE 1965 auftritt, und ein vollständig ausgebildetes Propodealkörbchen, d.h. das Körbchen ist am Ober- und Vorderrand durch gefiederte Haarfransen begrenzt, während alle Carandrena - und Notandrena -Arten derartige Haarfransen nur am Oberrand des Propodealkörbchens aufweisen. Ein vollständig ausgebildetes Propodealkörbchen findet sich nur bei den Untergattungen Andrena FABRICIUS 1775 s.str., Cnemidandrena HEDICKE 1933, Larandrena LABERGE 1964, Tarsandrena OSYTSHNJUK 1984, Simandrena PÉREZ 1890, Rufandrena WARNCKE 1968, einigen Arten von Leucandrena HEDICKE 1933 und bei A. (Ptilandrena) vetula LEPELETIER 1841 . Durch die haarlose Körbchenfläche können die Vertreter der Untergattungen Simandrena, Rufandrena sowie A. vetula nicht mit A. ebmerella verwechselt werden, bei der die Körbchenfläche mit einzeln stehenden Haaren besetzt ist. Bei allen Arten der verbliebenen Untergattungen, also Andrena s.str., Cnemidandrena, Larandrena, Tarsandrena und Leucandrena, ist der Kopf so breit wie lang oder allenfalls nur geringfügig breiter als lang, und das Geisselglied 2 ist in der Regel so lang oder länger als die beiden folgenden Glieder zusammen, immer jedoch deutlich länger als Geisselglied 3 oder 4, während bei A. ebmerella der Kopf auffallend breiter als lang ist und das Geisselglied 2 so lang wie 4 ist, und nur geringfügig länger als 3, insgesamt deutlich kürzer als 3 und 4 zusammen.

M a t e r i a l: Holotypus:, »GR, Samos , Piste Manolates / Stavrinides, 300-350m, 21.04.199 9, N37.47 E26.49, leg A.W. Ebmer « GoogleMaps ; vorläufig in coll. Scheuchl, wird deponiert im Oberösterreichischen Landesmuseum Linz (Biologiezentrum). Paratypen: 2, selbe Daten wie Holotypus; je ein in coll. Ebmer und coll. Scheuchl.

B l ü t e n b e s u c h: Nach Auskunft von Ebmer wurden alle drei Tiere auf Salix - Blüten gefangen.

D e r i v a t i o n o m i n i s: Die Art ist ihrem Entdecker gewidmet, dem schon zu Lebzeiten legendären "eiligen Vater" Andreas Werner Ebmer, mit den allerbesten Wünschen zum 70. Geburtstag.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Andrenidae

Genus

Andrena

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