Nomada rostrata, HERRICH-SCHAFFER, 1839

S, Victor, Hopfenmüller, Sebastian, Schoder, Sabine, Wallner, Walter, Zettel, Herbert, Wiesbauer, Heinz, Meyer, Philipp & Pachinger, Bärbel, 2023, Hylaeus euryscapus FÖRSTER, 1871 (Hymenoptera, Apiformes) neu für Österreich und weitere Wildbienen-Neufunde für das Burgenland, Linzer biologische Beiträge 54 (2), pp. 647-661 : 653

Nomada rostrata HERRICH- SCHÄFFER, 1839, Schnauzen-Wespenbiene

N a c h w e i s e: Bgl., Bez. Neusiedl am See , Gemeinde Neusiedl am See, N47°56', E16°51', 135 m SH, am Rande des Naturschutzgebiets Kalvarienberg, 29.V.2017, 1♁, 19.V.2018, 1♁, leg., det. & coll. H. Wiesbauer ; Bgl., Bez. Neusiedl am See , Jois, Jungerberg, N 47°57,7', E 16°46,8', 13.V.2022, 1♁ leg., det. & coll. S. Hopfenmüller.

Nomada rostrata ist ein Brutparasit der Sandbiene Andrena nasuta GIRAUD, 1863 bei der eine sehr enge Bindung vorliegt, da keine weiteren Wirte der Wespenbiene bekannt sind ( WIESBAUER 2023). Die Schnauzen-Wespenbiene ist eine wärmeliebende Art, die in Österreich bislang aus Wien, Niederösterreich und Kärnten gemeldet wurde ( GUSENLEITNER et al. 2012). In Niederösterreich ist die Biene nur aus Gebieten bekannt, in denen es grosse Populationen des Wirtes gibt u.a. im Lössgebiet zwischen Krems und Hadersdorf und in den Sandgebieten des Marchfeldes (unpubliziert, HW).

Wichtigste Voraussetzung für das Vorkommen des Wirtes ist ein reiches Pollenangebot der Ochsenzunge (Anchusa), einer Ruderalpflanze, deren Entwicklung wiederum durch die akkurate und frühe Wegrand- und Böschungsmahd stark eingeschränkt wird ( WIESBAUER 2023). Zudem braucht die Pflanze ein gewisses Mass an Störungen, um überhaupt keimen zu können (PAROLLY & ROHWER 2016). Solche Voraussetzungen sind auf einer ehemaligen Ackerfläche im Nahbereich des Naturschutzgebiets Kalvarienberg seit etwa zehn Jahren grossflächig gegeben. Eine Folge der günstigen Entwicklung war ein rasches Anwachsen der Populationen der Sandbiene und ihrer seltenen Kuckucksbiene.