Perilitus fagi, Haeselbarth, 2008

Haeselbarth, E., 2008, Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1013-1152 : 1069-1071

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5429994

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03F23953-FFAC-FFAB-00ED-E489FD3BFB2F

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Perilitus fagi
status

sp. nov.

Perilitus fagi nov.sp. ( Abb. 155-162 View Abb )

Microctonus sp. PRIORE, TREMBLAY & RACANE 1991, Boll. Lab. Ent. agr. Filippo Silvestri 48: 38,,.

: Vorderflügel 2,1-2,4 mm lang, Körper und Fühler von ähnlicher Länge. Antennen ( Abb. 155 View Abb ) mit 20 (5), 21 (8) oder 22 (2) Gliedern, deren Geissel zur Basis kaum, zur Spitze nur wenig verschmälert ist; die ersten beiden Geisselglieder sind von ungefähr gleicher Länge, knapp dreimal, die subapikalen Glieder gut eineinhalb mal so lang wie breit. – Kopf ( Abb. 156 View Abb ) hinter den Augen nicht sogleich verschmälert. Augen mässig gross, ihr kleiner Durchmesser etwa gleich der Schläfenbreite. Ocellen und Stemmaticum klein, OOL deutlich grösser als POL. Scheitel und Stirn glatt. Gesicht ( Abb. 157 View Abb ) quer, sehr dicht körnig gerunzelt, ziemlich flach. Clypeus quer, fast glatt, stark konvex, am Vorderrand nach glatter Querfurche schmal aufgebogen. Clypealgrübchen tief, mehr als doppelt so weit voneinander als von den Augen entfernt. Wangenfurche mehr als halb so lang wie die Breite der Mandibelbasis. Occipitalcarina in der Mitte unterbrochen, ihr Verlauf dort manchmal durch unregelmässige, sehr feine Runzeln angedeutet.

Auf dem Pronotum verläuft die krenulierte Querfurche seitlich in der allgemeinen Runzelung. Mesoscutum ( Abb. 158 View Abb ) auf dem mittleren Lobus und entlang der Notauli haarpunktiert, auf den Seitenloben ganz glatt und glänzend. Notauli krenuliert, scharf, aber schmal und nicht sehr tief eingerissen, hinten in einem langen, schmal dreieckigen, hinten spitzen Runzelfeld vereinigt, das meist von einem schwachen, medianen Längskielchen getrennt wird. Praescutellarfurche tief, mit Mittelkielchen. Scutellum glatt und glänzend, mit querem, oft wenig deutlichem Endgrübchen. Mesopleuren weitgehend glatt, die Sternauli als schräge Runzelfurchen ausgebildet, die den Hinterrand der Mesopleuren meist nicht erreichen. Sternalfurche mässig tief, krenuliert. Metapleuren mit deutlichem Coxalfortsatz, wie das Propodeum ziemlich weitläufig und unregelmässig wabig gerunzelt, manchmal fast an eine unregelmässige Felderung erinnernd; das Propodeum im Profil ziemlich lang, schwach abwärts geneigt, hinten nur relativ kurz senkrecht abfallend und ausgehöhlt. – Im Vorderflügel ( Abb. 159 View Abb *) ist das Pterostigma breit, der Radius entspringt ihm kaum hinter der Mitte, der erste Radius-Abschnitt ist kurz, der zweite gleichmässig gebogen. Der Metakarp ist etwa 2/3 mal so lang wie das Stigma. – Beine schlank, Hinterhüften fast glatt, die Hinterfemora ca. 5 mal so lang wie breit, die Längen von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine verhalten sich ungefähr wie 1: 1,33: 1,17.

Erstes Hinterleibstergit ( Abb. 160 View Abb ) ca. doppelt so lang wie maximal und ca. 5 mal so lang wie minimal breit, die Stigmen hinter der Mitte etwas hervortretend, die Seiten des Tergits davor stärker verbreitert; der Petiolus ziemlich flach, die Dorsalleistchen auf ihm genähert, so dass das Tergit dort oben schmäler als unten ist; die Oberfläche des Sklerits ist auf den hinteren zwei Dritteln (dem Postpetiolus) ziemlich grob längsstrichelig, mit relativ wenigen (ca. 5-7) Längsrippchen. Legebohrer nur wenig ventrad gebogen, allmählich zugespitzt, ohne deutliche subapikale Dorsalkerbe, seine Scheiden so lang wie die Hinterfemora oder etwas kürzer.

Grundfärbung hell, gelb- oder hellbraun; Fühler (ausgenommen ihre Basis) dunkelbraun, Stemmaticum schwarz, Mesosoma vom Mesoscutum bis zum Propodeum dorsal mehr oder weniger bräunlich verdunkelt. Am Metasoma ist das erste Tergit immer hell, vom zweiten Tergit an ist es oft nach hinten zu allmählich verdunkelt. Bohrerscheiden braun, Flügelgeäder hellbraun.

: Vorderflügel 2,0- 2,4 mm lang, der Körper knapp ebenso lang, die Antennen ( Abb. 161 View Abb ) etwas länger, mit 23 (8), 24 (5) oder 25 (2) Gliedern, zur Spitze ganz allmählich verschmälert. Das erste Geisselglied ist so lang wie das zweite (oder ein ganz klein wenig kürzer), das zweite ist 3 bis 4 mal so lang wie breit, die subapikalen Glieder sind nicht ganz doppelt so lang wie breit. Die Kopfform ( Abb. 162 View Abb ) ist recht variabel, der Kopf ist manchmal fast so lang wie beim, das Stemmaticum ist grösser als beim, POL nur wenig kürzer als OOL.

Grundfärbung schwarz, manchmal stellenweise zu dunklem Braun aufgehellt; Tegulae und Beine gelb (die Hüften manchmal verdunkelt), Gesicht nach unten zunehmend aufgehellt, das erste Tergit des Hinterleibs mindestens teilweise aufgehellt. Holotypus:, Deutschland, Schleswig-Holstein, Kiel , Projensdorfer Geh., ex Rhynchaenus fagi, Mai bis

Juni 1984, leg. U. Agricola (München). - Paratypen: 4, 4, wie Holotypus. (Hierzu kommt

noch ein Intersex: Ein mit ansonsten fast ausschliesslich weiblichen Körpermerkmalen, mit 20

Fühlergliedern) (München). -, Schweden, Skane, Önnemo, RN 1348/6172, 29.6.198 1, ex

Rhynchaenus fagi an Fagus sylvatica, leg. C. Hansson (Leiden). - 3, 2, I, Potenza, Linfoi,

ex adulti di Rhynchaenus fagi . (München). - 1, 1, Deutschland, Niedersachsen, Bovenden,

Lenglern, ex Rhynchaenus fagi , 8.6.65 (Čapek). - 1, 1, "NSR", 12.- 14.6.1965, ex Rhynchaenus

fagi, Dr. Schindler (Čapek) . -, Dänemark, E-Jylland, Palsgard skov N of Juelsminde, 7.7.83. T.

Munk leg. (München). -, Dänemark, E-Jylland, Stagsrode skov, 10.6.84, T. Munk (München). -

, Deutschland, Südbaden, Bechtaler Wald, 160m, leg. Hilpert/Kobus, 3.6.198 5 (München). -

6 bzw. 2, Deutschland, Hann. Münden, Buchendickung bzw. Buchenwald, 30.6.196 5, leg.

Haeselbarth (München). -, Deutschland, Hann. Münden, Blümerberg, an Buchenstrauch,

2.6.196 4 (München). -1, Rumänien, "Sebeshely" (= Sebesel), Biró. 1914 (Budapest). - 3,

Italien, Torino, Giaglione, 630m, leg. G. Bassi, 1, 27.5- 23.6.1987 - 1, VII.1987 - 1, 7.-

16.8.198 7 (München). Bei weiteren 35 aus Deutschland, Österreich und Italien ist die

Zugehörigkeit zu P. fagi nicht ganz sicher (keine Paratypen).

Nur unter leichtem Vorbehalt (nicht als Paratypen ausgewiesen) werden folgende Tiere hierher gestellt. Sie weichen morphologisch nur wenig von den "typischen" P. fagi ab (das gemeinsame Runzelfeld der Notauli ist hinten nicht so scharf zugespitzt, meist ganz schmal abgestutzt; die Radialzelle ist ein klein wenig länger und stärker zugespitzt; das erste Hinterleibstergit ist oft ein wenig regelmässiger gestrichelt; die Antennen sind ein klein wenig kürzer als die Vorderflügel; das Propodeum ist etwas engmaschiger gerunzelt als bei den "typischen" P fagi , aber die Runzelung ist nicht so intensiv wie bei den verwandten Arten, z. B. bei P. melanopus oder P. cerealium ). Die Antennen der haben 19 (1), 20 (4) oder 21 (6), die des 24 Glieder. - Aus Irland (Sammlung Stelfox, Washington, München) stammt das folgende Material: 2, 1, R. Canal, Co. Kildare, (1) 18.6.44 und (4)5.8.51. -, Gollierst'n, Co Dublin, (2) 25.7.45. -, Devils Glen, Co. Wicklow, (1) 24.7.40. -, Hodsons Bay, Co. Roscommon, (1) 30.5.60. -, Garden, Farrinsen, ev. 21.7.193 3. -, 1800 ft. Liffey Hd., Co. Wicklow, 12.6.33. -, Woodbrook, Queens County, (1) 26.6.38. -, Lawers, MP, (2) 20.6.62.

Eine andere Serie ähnelt weitgehend P. trifolii , doch ist das erste Hinterleibstergit schmal und fast noch gröber skulpturiert als bei P. fagi : England, Danton Downham, Norfolk, TL 818883, Malaise trap: heath with birch and pine. 1, 29.6.-9.7.84 - 1, 26.6.-6.7.85 - 2, 6.-20.7.85. (Edinburgh, München).

Perilitus fagi ist ein solitärer Imaginalparasit des Buchenspringrüsslers Rhynchaenus fagi L. Die Art wurde bereits von PRIORE ET AL.1991, als " Microctonus sp. " beschrieben und abgebildet. Sie ist P. aethiops NEES sehr ähnlich. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind: Am ersten Hinterleibstergit die Färbung, die heller ist als der Rest des Metasoma (es sei denn, dieses ist gänzlich hell gefärbt) und die gröbere Strichelung des Postpetiolus; Form und Skulptur des Propodeums; die Stellung des Radius im Vorderflügel; das Mesosoma ist, von der Seite gesehen, etwas weniger hoch als bei aethiops. Bei den

sind diese Unterschiede weniger deutlich ausgeprägt und eine Bestimmung gefangener Tiere ist oft schwierig.

All die oben angeführten Formen, zusammen mit Perilitus trifolii und eventuell auch mit P. melanopus , bilden eine ausserordentlich schwierige Gruppe. Es mag sich um verschiedene Biotypen einer Art handeln, ähnlich den Verhältnissen bei Perilitus aethiops , oder um eine Reihe überaus nahe verwandter Spezies. Eine befriedigende Klärung des Problems wird wahrscheinlich nur durch umfangreiche Zuchten der Wirte, d.h. der kleinen Rüsselkäfer möglich sein. Hier werden die beiden Formen, von denen der Wirt bekannt ist, Perilitus fagi und P. trifolii , als getrennte Spezies beschrieben, zumal die Frasspflanzen der Wirte (Buche und Klee) und damit wohl auch das Suchgebiet der Perilitus - Weibchen zur Eiablage, in verschiedenen Habitats liegen.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Braconidae

Genus

Perilitus

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