Perilitus thyellae, Haeselbarth, 2008

Haeselbarth, E., 2008, Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1013-1152 : 1100-1101

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5429994

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03F23953-FFC3-FFC9-00ED-E5EFFBDCFACF

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Perilitus thyellae
status

sp. nov.

Perilitus thyellae nov.sp. (Abb. 293-297)

: Vorderflügel 2,1-2,7 mm lang, Körper und Fühler von ähnlicher Länge. Antennen (Abb. 293) mit 19 (1), 20 (4), 21 (9) oder 22 (1) Gliedern; ihre Geissel ist zur Basis wenig, zur Spitze nur sehr allmählich verschmälert, das erste Glied etwas länger als das zweite (8:7, am besten von unten zu sehen), ca. 2,8 mal so lang wie breit, das zweite Glied 2,2 mal und das drittletzte 1,5mal. – Schläfen (Abb. 294) nicht sogleich hinter den Augen verschmälert, die Augen nicht sehr gross, ihr kleiner Durchmesser nicht viel grösser als die Schläfenbreite. Ocellen sehr klein wie auch das Stemmaticum; POL viel kleiner als OOL. Scheitel und Stirn glatt, die letztere nur ganz unten leicht aufgerauht. Gesicht (Abb. 295) quer, mässig konvex, durch eine sehr dichte und feine körnige Runzelung matt. Clypeus nicht sehr breit, konvex, glatter als das Gesicht, manchmal schwach körnig gerunzelt, sein Vorderrand – in der Mitte fast gerade – schmal aufgebogen. Clypealgrübchen einander etwas genähert, nur ca. doppelt so weit voneinander entfernt wie von den Augen. Wangenfurche etwas kürzer als die Breite der Mandibelbasis, etwas länger als der Abstand der Clypealgrübchen von den Augen. Palpen kurz, die Labialpalpen 3-gliederig. Occipitalcarina in der Mitte unterbrochen.

Pronotum wabig gerunzelt, an den Seiten oben glatt, die krenulierte Querfurche dort in der Runzelung integriert. Mittellobus des Mesoscutum ziemlich dicht haarpunktiert, die Seitenloben weitgehend glatt, die Notauli krenuliert, ihr gemeinsames Runzelfeld hinten schmal abgestutzt. Praescutellarfurche mit schwachem Mittelkielchen, das Scutellum glatt, konvex, sein Endgrübchen meist klein. Sternauli als flache, dicht körnig-runzlige, in der Mitte verbreiterte Furchen ausgebildet, die Mesopleuren darüber weitgehend glatt und glänzend. Sternalfurche tief, krenuliert. Metapleuren und Propodeum relativ grob wabig gerunzelt mit unregelmässigen Leistchen, das Propodeum im Profil ziemlich klobig, hinten ausgehöhlt. – Im Vorderflügel ist die Radialzelle relativ kurz, stumpf zugespitzt, der Metakarp nur wenig mehr als halb so lang wie das Stigma. Der Radius tritt etwas hinter der Mitte aus dem Stigma aus. – Beine schlank. Hinterhüften leicht chagriniert, fast glatt. Hinterfemora 5-6 mal so lang wie breit, die Längen von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine verhalten sich ungefähr wie 1: 1,4: 1,2.

Erstes Hinterleibstergit (Abb. 296) schlank, mehr als doppelt so lang wie maximal, und ca. siebenmal so lang wie minimal breit, seine wenig vortretenden Stigmen kurz hinter der Mitte, auf der Oberfläche relativ grob und zum Teil unregelmässig längsgestrichelt, seine oberen Seitenleistchen vorn einander genähert – sie bilden dadurch seitlich kleine flache Glymmen. Legebohrer nur ganz schwach gebogen, fast gerade, allmählich zugespitzt, eine subapikale Dorsalkerbe kaum erkennbar. Bohrerscheiden meist etwas kürzer als die Hinterfemora.

Die Färbung ist recht variabel. Generell ist der mittlere Körper (etwa vom Mesothorax bis zu den basalen Hinterleibsgliedern) dunkel, wie auch die Fühlergeissel und das Stemmaticum. Kopf und Abdomenende sind meist wie die Beine hellgefärbt, doch sind die Grenzen zwischen Hell und Dunkel bei den einzelnen Exemplaren etwas verschoben.

: Vorderflügel 2 mm lang, der Körper knapp ebensolang, die Antennen (Abb. 297) etwas länger, mit 24 Gliedern, zur Spitze allmählich, doch stark verschmälert; ansonsten dem sehr ähnlich, doch fast durchwegs braun gefärbt, nur die Beine und die Tegulae gelbbraun.

Holotypus:, Deutschland, Mark Brandenburg, Eberswalde, leg. E. Dieckmann ; Käfer gesiebt 11.02.197 4, Larve geschlüpft 17.02.197 4, Imago geschlüpft 28.02.197 4. Mit Wirtskäfer ( Bagous tempestivus ) und Parasitenkokon. (Müncheberg). - Paratypen: 1, wie Holotypus (Müncheberg). - 1, Schottland, Beinn Eighe, NNR, W. Ross, NH 0064., Mal. Tr., Native pine, 7.198 9, I. MacGowan, NMSZ 1992.143 " (Edinburgh). - 1, wie vor., nur "7.1988" (München). - 2, England, Wiltshire, Savernake Forest, SU 214671, Mal. Tr., 31.5.-13.6.und 13.6.- 4.7.1990 (Edinburgh). - 1, England, Norfolk, Santon Downham, TL 818883, Mal. tr., heath with birch and pine. 6.- 20.7.1985, J. Field (Edinburgh). - 1, Albanien-Expedition des DEI, Lurja östl. Kurbneshi, 19.- 24.7.196 1, Kunora e Lures, 1400-2000m (Müncheberg). - 1, Bulgarien, Rodopi, Nikolovo, 13.6.197 6, A. Zaykov (Leiden). - 3, Bulgarien, Rodopi, schwer leserlich, A. Zaykov, 27.4.197 7, 15.5.197 8 und 15.6.198 5 (Leiden, München). - 1, Bulgarien, Rodopi, h. Izgrev, 14.7.197 7 A. Zaykov, (Leiden). - 1, Bulgarien, Rodopi, Avren, 18.5.197 8, A, Zaykov (Leiden). - 1, Bulgarien, Kostrabrod, 22.5.198 0, A. Zaykov (Leiden). - 2, Moldawien, 1996, Lobodenko (Minsk, München). - 1, Weissrussland, Minsk, Mikhanovitchy, Alnetum, Y. Lobodenko leg. 7.7.199 4 (Minsk). - 1, Weissrussland, Khojniky, Chernobyl zone M.t., A. Tereshkin leg. 25.5.199 3 (Minsk).

Perilitus thyellae ist ein solitärer Imaginalparasit des Rüsselkäfers Bagous tempestivus HERBST. Die Art steht P. cerealium ausserordentlich nahe. Die sehr subtilen Unterschiede von P. thyellae gegenüber P. cerealium , die oft ein sorgfältiges Studium erfordern, sind u.a.: Die etwas schlankeren basalen Glieder der Fühlergeissel, wobei deren erstes Glied ein wenig länger als das zweite ist, die etwas kürzeren Antennen und die geringere Zahl ihrer Glieder (19-22 gegenüber 22-23), die geringere Breite des ein wenig kräftiger gerunzelten Gesichts und vor allem des Clypeus, die kleinen Ocellen, die in nicht so flachem Dreieck stehen wie bei P. cerealium , und die zwar ebenfalls glänzenden, aber ganz fein chagrinierten Hinterhüften. Grosse Ähnlichkeit besteht auch zwischen dieser Art und Perilitus rutilus , ein Zeichen, dass Microctonus als von Perilitus getrennte Gattung nicht haltbar ist.

Zum Namen: "Thyella" ist der Name einer Harpyie in der altgriechischen Mythologie.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Braconidae

Genus

Perilitus

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