Quercus Robur L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/251E4C39-2957-E23F-0F15-0FE97217A45A |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Quercus Robur L. |
status |
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Quercus Robur L. View in CoL View at ENA
Stiel-Eiche, Sommer-Eiche
Bis 50 m hoch. Sommergrün. Lange Pfahlwurzel. Rinde dunkelbraun, mit tiefen Rissen. Stammfortsetzung in der Krone hin und her gebogen. Äste knorrig, weit ausladend und ± horizontal abstehend; Krone locker. Blätter im Umriß oval, größte Breite im obersten Drittel, 6-16 cm lang, ungefähr 2mal so lang wie breit, am Grunde jederseits des Blattstiels mit einem Öhrchen, fiederteilig jederseits mit 5-7 meist stumpfen Abschnitten (Teilung oft bis auf ½ der Blatthälfte), mit spitzen oder stumpfen Buchten, in bezug auf den Mittelnerv meist deutlich asymmetrisch, beiderseits grün; Seitennerven verlaufen gegen die Buchten und in die Abschnitte; Blattunterseite nur mit vereinzelten einfachen Haaren oder kahl, nie mit Sternhaaren (100fache Vergrößerung!), deshalb grün. Blattstiel sehr kurz, meist weniger als 0,7 cm lang. Blüte beginnt im Alter von 40-80 Jahren. Fruchtstand auf bis 6 cm langem Stiel (viel länger gestielt als die Blätter), mit 1-5 Früchten; Fruchtbecher bis 1,2 cm hoch, Durchmesser bis 1,5 cm, mit anliegenden Schuppen. Frucht (Eichel) bis 2,5 cm lang und 1,5 cm dick. - Blüte: Frühling; Eicheln fallen vor dem Laubfall aus dem Fruchtbecher.
Zytologische Angaben. 2n = 24: Siehe unter Gattung.
Standort. Kollin, seltener montan. Die tieferen Lagen (bis etwa 500 m) des Gebiets nördlich der Alpen sind natürliches Wuchsgebiet des Eichen-Hagebuchenwaldes (Querco-Carpinetum Tx. 1937). Es sind dies ebene Lagen oder Hänge mit weniger als 30% Neigung im Gebiete des Ackerbaus, wo auch der Weinstock noch gedeihen würde. Auf den Molassehügeln tritt der Eichen-Hagebuchenwald gegenüber den Buchenwäldern zurück und bildet etwa noch Mantelgesellschaften an Waldrändern. Die Böden sind kalkhaltige, tiefgründige, nicht nährstoffarme, lehmige bis tonige, nicht austrocknende Braunerden über durchlässigem Schotter (nicht vernäßt); im Unterlauf der großen Flüsse ist Q. Robur Hauptbaum auf sandigen Alluvialflächen, die höher als der maximale Wasserstand liegen, jedoch zeitweise vom Grundwasser stark durchfeuchtet sind. An diesen Standorten ist Q. petraea (Nr. 2) selten; anderseits kommt Q. Robur selten an den unter Q. petraea beschriebenen Standorten vor. Über die Gliederung des Querco-Carpinetums in verschiedene Subassoziationen vgl. die Arbeiten von Etter (1943) und von Moor (1958).
Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Irland und Schottland, in Norwegen bis 62° NB, in Schweden und Finnland bis 61° NB, in Rußland bis ca. 59° NB, ostwärts wenig über den Ural hinaus, südwärts bis Portugal und Mittelspanien, Süditalien, Nordgriechenland, Karpaten, Südrußland, isoliert auf der Krim und im Kaukasus (?) (kommt in den südrussischen Steppen nicht vor). Verbreitungskarten von Meusel (1957 Verbreitungskarten von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet und häufig.
Bemerkungen. Q. Robur war ursprünglich (besonders seit dem Mittelalter) im schweizerischen Mittelland viel häufiger: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden mancherorts die Eichenwälder abgeholzt und durch Fichtenwälder, die wirtschaftlich günstiger schienen, ersetzt. Nach den biologisch und bodenkundlich schlechten Erfahrungen, die man nun mit den Fichtenwäldern im Mittelland gemacht hat, versucht man seit etwa 20 Jahren wieder Laubmischwälder in standortsgemäßer Artenauswahl aufzubringen.
Q. Robur liefert ein sehr wertvolles Nutzholz: Parkettböden, Eisenbahnschwellen, Wasserbauholz, Möbel.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.