Gentiana campestris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Gentianaceae, Birkhaeuser Verlag : 34

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/25725962-DB26-B4FD-2A1A-9E558FD301DE

treatment provided by

Donat

scientific name

Gentiana campestris L.
status

 

Gentiana campestris L.

( Gentianella campestris [L.] Börner)

Feld-Enzian

3-25 cm hoch. Kelch bis fast zum Grunde 4teilig, mit 2 breit lanzettlichen, zugespitzten äußern und 2 schmal lanzettlichen innern Zipfeln; Zipfel bedeutend länger als die Kronzipfel, an den Rändern durch etwa 0,1 mm lange Papillen rauh (10fache Vergrößerung!), nicht nach außen gerollt. Krone violett (seltener weiß), mit 4 6 - 10 mm langen Zipfeln. Fruchtknoten und Frucht über dem Kelch kurz gestielt (Stiel 1-4 mm lang). - Blüte: Sommer und Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 36: Material aus dem Jura und dem Wallis (Favarger 1949c) und aus Island Löve und Löve 1956b).

Standort. Montan, subalpin, seltener alpin. Trockene, basische bis schwach saure, magere, lehmige Böden. Magere Weiden, Wegränder.

Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Island, Skandinavien (71° NB); südwärts bis Pyrenäen, Abruzzen, Ostalpen; ostwärts bis Sachsen und Karelien. - Im Gebiet: Alpen, Voralpen, Jura, deutsches Bodenseegebiet, Schwarzwald, Vogesen; verbreitet und ziemlich häufig.

Bemerkungen. Oft wird von G. campestris s. str. eine G. baltica Murbeck abgetrennt. G. baltica umfaßt 1 jährige Pflanzen, die zwischen Südskandinavien und den Alpen auftreten und G. campestris dort ersetzen. Sie sind erkennbar an den zur Blütezeit noch grünen Keimblättern, weisen keine abgestorbenen Blätter und keine alten Blattansatzstellen auf; die größte Breite der Blätter soll unterhalb der Mitte sein (bei G. campestris oberhalb der Mitte; dieses Merkmal ist allerdings äußerst unsicher!). Im Gebiet soll G. baltica einzig in einigen Mooren der Westschweiz auftreten. Da unter G. campestris in den Alpen auch 1 jährige Pflanzen auftreten können, scheint G. baltica nur eine spezialisierte Tieflandrasse von G. campestris zu sein, über deren definitiven Wert experimentelle Untersuchungen entscheiden müssen.

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