Calopterygidae, Selys, 1815
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.3531601 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.5522351 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/2D6C87FC-FFC3-FF9D-BE90-73D18E0CF65F |
treatment provided by |
Jeremy |
scientific name |
Calopterygidae |
status |
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Burmeisters allgemeine Schilderung enthalt einiges Unrich- tige. So ist namentlich bei seinen 2 ersten Arten ein wirklicher Grnndstiel der Fliigel vorhanden, wahrend er denselben alien Calopterygien abspricht. Seine Beschreibung des Banes der Fiisse betrifft eigentlich nnr die Sect. II, die iibrigen Arten zei- gen merkbare Verschiedenheit. In der umstandlichen Schildernng des Flugelgeaders hat er die naturliche Bedeutung einiger Adern verkannt, und so die deutliche Analogie mit dem Geader der ubrigen Odonaten verwischt. (Siehe meine Abhandlung uber das Flugelgeader l. c.) Bei Rambur fehlt eine allgemeine Schilde rnng ganz. In Bezug auf das beschriebene Material liefert Ram- bur noch einmal so viel Arten, als Burmeister. — Selys hatte schon fruher (Monograph, p. 199) versucht, nach der verschie- denen Bildung des Flugeldreiecks die Gattung in drei: Calopte ryx, Euphaea, Libellago, zu spalten. Rambur dagegen theilt sie in 4 Gattnngen. Er scheidet znvorderst die nur 5—6 Antecubi- taladern zahlenden Micromerus und von den ubrigen die mit unregelmassigem oder fehlendem Pterostigma, die eigentlichen Ca- lopteryx, ab. Der Rest theilt sich, je nachdem das Epistoma auf- getrieben oder flach ist, in Rhinocypha und Euphaea. Die Gat- tangen Micromerus und Rhinocypha bilden Selys Libellago, die Gattung Euphaea entspricht nicht der gleichnamigen bei Selys. Burmeister theilt sammtliche Arten in zwei Sectionen, von denen die letzte mit breiteren Fliigeln den Calopteryx Rambur entspricht. Man kann die hierher gehorigen Arten leicht dadurch abscheiden, dass bei ihnen der Sector trigonuli inferior eine Gabel bildet, wahrend er bei alien ubrigen einfach bleibt.
Die Bestimmung der Calopteryx-Arten ist ausserst schwie- rig. Sammtliche Theile, von denen sonst positive Artnnterschiede genommen werden, zeigen eine ermudende Einformigkeit. Scron die Feststellung der europaischen Arten war mit unsuglichen Schwierigkeiten verknupft. Je nacb Alter, Klima, Vaterland un- scheiden sich diese Arten so bedeutend, dass man sich versucht fuhlt, 9 oder 10 Arten aufzustellen, bis eine genaue Untersuchung der zahlreichen Uebergange ihre Zahl auf 3 zuruckfuhrte. Die Gattung Calopteryx beschranke ich gegenwartig nur auf die Sect. A und B Rambur’s, welche der zweiten Section Burmeister’s genau entsprechen.
Von den beschriebenen Arten sind hochstens 14 stichhaltig, darunter die 3 Europaer C. virgo, C. splendens Harris (Loudo- viciana Ramb., Parthenius Burm.), C. haemorrhoidalis. Es ge- horen diese Arten niit den Exoten C. maculata, C. dimidiata, C. papilionacea, C. cognata (falls die beiden letzteren nicht synonym von C. dimidiata sind, von C. papilionacea ist es wenigstens mehr als wahrscheinlich), C. luteola, C. syriaca in die erste Section Rambur’s, als Arten mit zwei kleinen Hiickern am Hinterkopfe. Die iibrigen bilden die Sectio B Ramb. C. gracilis, C. dispari- lis, C. luctuosa (wozu ich C. formosa Ramb. und vielleicht auch C. auripennis Burm. als synonym ziehen mochte), C. holosericea, C. Chinensis. Es kann sich also die Anzahl der beschriebenen Arten leicht auf 11 reduciren.
Eine nah verwandte Gattung, durch ihr scharf begranztes Pterostigma (ahnlich dem der Libellen) gesondert, bilden einige Afrikanischc und Ostindische Arten. Meiner Ansicht sind diese unter Euphaea Selys gemeint. C. holosericea Burm. wird von Selys als Typns aufgesteUt. Obgleich ich die Art nicht kenne, kann sie nach Burmeister’s Beschreibung nicht mit den von Selys angefuhrten Kennzeichen zusammenpassen. Es wird also Selys die Art verkannt haben. Ich glaube dagegen nicht zu irren, wenn ich C. iridipennis Burm. Sect. 1b α hierher ziehe. Da der Name Euphaea mit der gleichnamigen Crustaceen-Gattung Rissos (1916) und einigen fast gleichlautenden collidirt, muss er sowohl fur Selys’ als fur Rambur’s Gattung durch neue Namen ersetzt werden.
Die der Section B a Burm. entsprechende Section C Rainb. hahe ich als eigene Gattung abgesondert. Von dieser bis jetzt Amerika eigenthumlichen und artenreichen Gattung 'finden wir bei beiden Schriftstellern hochstens 7 (vielleicht nur 5) Arten diirftig beschrieben. Die Anwesenheit des Pterostigmas ist hier kein be- stimmtes Kennzeichen, wenigstens kenne ich Individuen, bei wel- chen es nur auf zwei oder drei Flugeln fehlt. Ausser den alten Druryschen Arten Caja und Titia, and des americana Fabr., ge - horen hierher die zweifelhaft Brightwellii Kirby, apicalis und tricolor Burmeister. Die letzte Art ist vielleicbt mit C. cruentata Ramb. synonym. Die Beschreibungen aller sind durchaus unge- augend und ganzlich zu erneuern. Ich besitze fast die doppelte Anzahl unbeschriebener Arten.
Die nicht bei Burmeister vertretene Gattung Euphaea Ramb. umfasst 3 Ostindische Arten, denen Bambur E. picta und Paulina wohl mit Unrecht beigefugt hat. Es zeigen dieselben in der Form der Genitalien und in der Reticulation der Flugel sichere Differenzen. Ich kenne nur E. variegata Ramb.
Ein gleich gutes und sicheres Genus bilden die ebenfalls in Ostindien einheimischen Arten von Rhinocypha, Rambur be- schreibt 8 Arten, ist jedoch in Zweifel, ob die vier letzten nicht Synonyme enthalten mochten. Burmeister’s hierher gehorige C. fenestrata ist ohne Vergleichung des Typus nicht zu bestimmen.
Die gleichfalls Ostindische Gattung Micromerus (mit der einen Art M. lineatus) ist mir nicbt bekannt, scheint aber anf sichere Merktnale gegriindet.
Die Reibenfolge der Gattungen, wie sie Rambur giebt, scheint mir naturlich und brauchbar, nur wurde ich hinter Ca- lopteryx die Gattung Euphaea Selys, und hinter Euphaea Ramb. die Gattung Sect. B a Burm. und Epallage einschieben. Wir erhalten somit 7 Genera der Calopterygiden mit ungefahr 35 be- schriebenen Species.
Uebersehen wir nochmals die bekannten Arten, so stellt sich zwischen den Agrioniden und Calopterygiden ein Verbaltniss wie 2: 1 heraus. Bei den Europaischen Arten dagegen andert sich dies in 8: 1 um. Es sind also die Calopterygiden als eine exotische in Europa nur durch wenige Arten vertretene Familie zu betrachten. Von den ubrigen gebort ein Theil durchaus Asien (Euphaea Ramb., Rhinocypha, Micromerus), ein Theil durchaus Amerika (Sect. B a Burm.) an, wahrend der Rest (Calopteryx, Euphaea Selys, Epallage) mehren Welttheilen gemein bleibt. So weit jetzt die Kenntniss reicht, scheint die numerische Masse der einzelnen Arten die Mannigfaltigkeit an Species zu ersetzen.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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