Sanguisorba officinalis L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/2EE49E23-F3BC-1364-2E91-31B65AED250A |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Sanguisorba officinalis L. |
status |
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( S. major Gilib. , Poterium officinale [L.] A. Gray)
Echter Wiesenknopf
Pflanze 30-100 cm hoch, meist ganz kahl. Grundständige Blätter eine Rosette bildend; Zahl der Fiederpaare je Blatt 7-15; Teilblätter auf 0,5-1,5 cm langem Stiel, oval, 1,5-5 cm lang, etwa 2mal so lang wie breit, am Grunde herzförmig, am Rande jederseits mit 10-15 groben und spitzen Zähnen, oberseits dunkelgrün, unterseits blaugrün. Stengelblätter wie die grundständigen Blätter, jedoch mit weniger Fiederpaaren. Blütenstände 1-5, auf aufrechten Stielen, kurz, 1 - 3 cm lang, kugelig bis ellipsoidisch. Blüten meist zwitterig. Kelchblätter oval, 3-4 mm lang, dunkelrot. Staubblätter 4, etwa so lang wie die Kelchblätter. Kelchbecher zur Fruchtzeit 4kantig, mit glatten Flächen. Narbe auf dem Griffel ein warziges Köpfchen bildend. - Blüte: Später Frühling, Sommer und früher Herbst.
Zytologische Angaben. 2n = 14: Material aus Nordrußland (Zhukova 1965 aus Ornduff 1967). 2n = 28: Material aus Schweden (Nordborg 1959), aus Nordrußland (Sokolovskaya und Strelkova 1960), aus Deutschland, Holland, Frankreich, England, Schweden, Estland, Tschechoslowakei, Sowjetunion (Halbinsel Kola und Wladiwostok) (Nordborg 1963, Sokolovskaya 1968), aus Alaska (Johnson und Packer 1968). 2n = 42: Material aus Ungarn (Polya 1950), aus Island ( Löve und Löve 1956b). 2n = 56: Material aus Island, Norwegen, Schweden, Österreich, Italien, Polen, Ungarn, China (Nordborg 1958Nordborg 1963, Skalinska et al. 1969). Keine Tendenz zu apomiktischer Fortpflanzung (Nordborg 1963). 2n ca. 70: Material aus Kamtschatka (Sokolovskaya 1963).
Standort. Kollin, montan und subalpin, selten alpin. Sickernasse und staunasse, humose, kalkhaltige bis schwach saure, sandige bis lehmige Böden. Feuchte Fettmatten, Flachmoore, Pfeifengraswiesen.
Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: Nordgrenze durch Island, Schottland, Südnorwegen (61° NB), Gotland, Baltikum, Nordrußland (70° NB), im Gebiet des Ob bis 61° NB, im Gebiet der Lena bis 71° NB; ostwärts bis Kamtschatka; Südgrenze durch Mittelspanien, Kalabrien, Gebirge der Balkanhalbinsel, Kleinasien, Persien, Tienschan, Mongolei, Südchina, Japan; Alaska. Verbreitungskarte von Meusel et al. (1965). - Im Gebiet verbreitet und ziemlich häufig.
Bemerkungen. Die beiden Chromosomensippen von S. officinalis mit 2n = 28 und 56 Chromosomen können wahrscheinlich nur durch die Größe der Pollenkörner unterschieden werden: Durchmesser bei der tetraploiden Sippe 23-26 μ, bei der oktoploiden Sippe 28-31 μ. Das Merkmal läßt sich in der Pollenanalyse verwerten und erlaubt die Ausbreitung der beiden Sippen in Zwischen- und Nacheiszeitperioden zu studieren (Erdtman und Nordborg 1961, Nordborg 1963, Berglund 1963). Ob die beiden Chromosomensippen durch den Standort getrennt sind, ist nicht klar; es scheint, daß die oktoploide Sippe dauernd nasse Standorte bevorzugt. Im Gebiet ist auf die beiden Sippen zu achten.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.