Tofieldia calyculata (L.) Wahlenb.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 527

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/2F7105D9-D3C6-05BD-7D1E-6E64B2629F78

treatment provided by

Donat

scientific name

Tofieldia calyculata (L.) Wahlenb.
status

 

Tofieldia calyculata (L.) Wahlenb. View in CoL View at ENA

Kelch-Liliensimse

10-40 cm hoch. Blätter 2-4 mm breit, allmählich und fein zugespitzt. Stengel über den grundständigen Blättern mit 0-4 nach oben kleiner werdenden Blättern. Blütenstand eine 2-6 cm lange, zylindrische Traube ( Blüten auf ca. 1 mm langen Stielen), im untern Teil die Blüten locker stehend, oft weit voneinander abgerückt. Jedes Tragblatt mit 1 Blüte. Tragblatt oval oder lanzettlich, länger als der Blütenstand. Am Blütenstiel ein becherförmiges, oft undeutlich 3teiliges Vorblatt vorhanden, das den untern Teil des Perigons erreicht. Perigonblätter lanzettlich, flach bootförmig, 3-3,5 mm lang, gelbgrün bis weißlich, oft mit rötlicher Spitze. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 28: (Miller aus Tischler 1950).

Standort. Montan, subalpin und alpin, seltener kollin. Kalkreiche, wasserzügige Böden: Flachmoore (Schoenetum nigricantis W. Koch 1926, Caricetum Davallianae W. Koch 1926). In der subalpinen Stufe auch auf nicht vernäßten kalkhaltigen Böden: Pinus montana- Wald, Erica- und Rhododendron hirsutum- Gebüsch.

Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Südskandinavien; westwärts bis Pfalz, Oberrheingebiet (Sundgau, Kaiserstuhl, im Schwarzwald nur am Feldberg), Jura; südwärts bis Pyrenäen, Alpen, nördlicher Apennin (Parma), Gebirge der Balkanhalbinsel; ostwärts bis Südrußland. - Im Gebiet verbreitet, ziemlich häufig (in den Vogesen nicht vorhanden). Karte der zirkumalpinen Verbreitung von Bresinsky (1965).

Bemerkungen. T. calyculata ist vielgestaltig. Aus dem Gebiet sind mehrfach angegeben: a) var. glacialis (Gaud.) Reichenb. Diese Sippe stimmt im Habitus mit T.pusilla überein; die Blätter sind aber meist allmählich und fein zugespitzt, selten ± stumpf; der Blütenstand ist kopfig (das vorhandene Vorblatt erlaubt eine eindeutige Zuordnung). b) lusus ramosa Hoppe : Diese Sippe hat einen auffallend traubigen bis rispigen Blütenstand.

Die Sippen sollten experimentell untersucht werden; über die Chromosomenzahl ist nichts Sicheres bekannt; möglicherweise werden die verschiedenen Standorte von unterscheidbaren Sippen besiedelt.

Auch weitere Chromosomenzählungen sind erwünscht.

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