Ophrys, L., 1753

H. E. Hess, E. Landolt & R. Hirzel, 1976, Orchidaceae, Orchideen, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1: Pteridophyta bis Caryophyllaceae, Basel: Birkhaeuser, pp. 593-637 : 600-601

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.213768

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6284470

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/2FD0388E-2E01-62FC-E7C4-2F546E91A098

treatment provided by

Plazi

scientific name

Ophrys
status

 

Ophrys View in CoL L.,

Ragwurz

Knollen kugelig oder eiförmig. Stengel 10-40 cm hoch, meist nicht über die Mitte hinauf beblättert. Untere Blätter oval bis lanzettlich, obere Blätter stets lanzettlich, oft den Stengel scheidenartig umfassend. Blütenstand eine armblütige (1-20 Blüten), gelegentlich einseitswendige Ähre. Tragblätter den obersten Stengelblättern ähnlich, länger als der Fruchtknoten. Blüten: Alle Perigonblätter abstehend, die 2 seitlichen, innern viel kleiner als die 3 äußern; Lippe kürzer bis länger als die äußern Perigonblätter, rundlich, ganzrandig oder 3teilig, sattelförmig oder halbkugelig vorgewölbt, auf der Vorderseite samtig, dunkelbraun bis schwarzbraun, meist mit gelben, violetten, weißen oder grauen Linien und Punkten (Farbe der Lippe stets in starkem Kontrast zur Farbe der äußern Perigonblätter), unten (an der Spitze) mit oder ohne kleines Anhängsel, an der Basis mit oder ohne kegelförmige Höcker; kein Sporn.

Die Gattung Ophrys umfaßt etwa 30 Arten und hat hauptsächlich mediterrane Verbreitung. (Verbreitungskarte von Meusel 1964). Einzig 0. insectifera hat eine nördliche Verbreitung und reicht südwärts nur bis in die nördlichsten Teile des Mediterrangebiets. Bei den andern Arten unserer Flora handelt es sich um Einstrahlungen mediterraner Florenelemente, die auf spezielle Standorte angewiesen sind. (Zusammenstellung und Diskussion vieler Standortsangaben von Soö 1959). Die Gattung Ophrys ist unter den Orchideengattungen isoliert. Interessante Angaben zur Blütcnbiologie (Bedeutung und Funktion der Behaarung und Zeichnung der Unterlippe, Wirkung von Duftstoffen usw. im Zusammenhang mit Insektcnbesuch und Bestäubung) von Kullen-berg (1964).

Probleme der Artabgrenzung von Sundermann (1964) behandelt.

Schlüssel zur Gattung Ophrys

1. Lippe an der Spitze mit einem kleinen, lappenförmigen Anhängsel.

2. Lippe meist wenig breiter als lang, wenig (1-3 mm) länger als die äußern Perigonblätter;

Anhängsel der Lippe etwa doppelt so breit wie lang, groß oder sehr klein, aufwärts oder vorwärts gebogen.

3. Lippe mit Linien und Flecken, am Grunde mit 2 kegelförmigen Höckern..... O. fuciflora (Nr. 1)

3*. Lippe mit einem Fleck, keine Linien, am Grunde keine Höcker vorhanden .... 0. Bertolonii (Nr. 2)

2*. Lippe etwa l 1 / 2 mal so lang wie breit, 2 / 3 - 3 / 4 so lang wie die äußern Perigonblätter; Anhängsel der Lippe etwa doppelt so lang wie breit, rückwärts oder abwärts gerichtet.. 0. apifera (Nr. 3)

1*. Lippe ohne Anhängsel.

4. Lippe l 1 / 2 -2 1 / 2 mal so lang wie die äußern Perigonblätter; innere, seitliche Perigonblätter fadenförmig................................. 0. insectifera (Nr. 4)

4*. Lippe etwa so lang wie die äußern Perigonblätter; innere seitliche Perigonblätter schmal lanzettlich.................................. 0. sphegodes (Nr. 5)

Bastarde

Jede Art kann mit jeder andern Bastarde bilden. Bastarde sind im Verhältnis zum Vorkommen der Eltern nicht selten (vgl. Blaschke 1964).

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