Hoplocryptus murarius ( BÖRNER 1782)
Homson, 1974, Lichenology in North America, 1947 - 1972., Linzer biologische Beiträge 61, pp. 45-55 : 45-55
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5415286 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/344D8780-E807-2E37-FEA3-FD88FDED60D2 |
treatment provided by |
Valdenar |
scientific name |
Hoplocryptus murarius ( BÖRNER 1782) |
status |
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Hoplocryptus murarius ( BÖRNER 1782) View in CoL
Ichneumon murarius BÖRNER 1782 – Syntypen () verschollen (HORSTMANN 1998). Deutung nach der Beschreibung (siehe unten).
Ichneumon olitorius FABRICIUS 1793 (syn.nov.) – Lectotypus (): " olitorius ", " Lectotypus Ichneumon olitorius FAB. Horstm. 1997 " (Kopenhagen).
Cryptus fugitivus GRAVENHORST 1829 (syn.nov.) – Lectotypus (): "f.", " Lectotypus ", " Cryptus fugitivus GRAV des. F. Frilli 1975 Lectot", "MZW 248" (Wroclaw).
Cryptus gracilis GRAVENHORST 1829 (syn.nov.) – Lectotypus (): " Lectotypus ", " Cryptus gracilis GRAV. Lecto des. F. Frilli 1975", "MZW 249" (Wroclaw).
Hoplocryptus binotatulus THOMSON 1873 View in CoL (syn.nov.) – Lectotypus (): "Smol", " Lectotypus Hoplocryptus binotatulus THM. Tow. View in CoL ’58" (Lund).
Gambrus (Spilocryptus) pseudocryptus SZÉPLIGETI 1916 (syn.nov.) – Holotypus (): "Szépligeti Pápa", " Holotypus Gambrus (Spil.) pseudocryptus SZÉPL. det. J. Saw ’86", " Spilocrypt. 24 pseudocryptus n.sp. " (Budapest).
Gambrus tegularis SZÉPLIGETI 1916 (syn.nov.) – Holotypus (): "Bpest Frivaldszky", " Holotypus Gambrus tegularis SZÉPL. det. J. Sawon ’86", " Gambrus tegularis n.sp. " (Budapest).
Hoplocryptus ignalinoensis STRAND 1918 (syn.nov.) – Holotypus (): "Ignalina W. Horn V-VI. 16", " Holotypus ", " Hoplocryptus ignalinaensis m. Strand det.", " Aritranis fugitivus GR. s. Beitr. Ent. 1963 det. Oehlke", " Hoplocryptus fugitivus GR. det. G. Heinrich." (Müncheberg).
Spilocryptus ratzeburgi HABERMEHL 1919 (syn.nov.) – Holotypus (): "Ratzbg. i. coll. Schummel Bresl. leg.", " Hoplocryptus fugitivus GRAV. ", "coll. H. Habermehl", " Spilocryptus ratzeburgi ", " Syntypus Spilocryptus ratzeburgi HAB. SMF H 2314", " Holotypus Spilocryptus ratzeburgi HABERMEHL des. Mart. Schwarz ’06" (Frankfurt).
Habrocryptus collaris var. obscuratus KISS 1929 (praeocc.) (syn.nov.) – Holotypus (): "Kaisd", "Typus.", " Habrocryptus collaris TSCHEK var nigratus KISS ", " Habrocryptus Holo-Typus collaris TSCHEK obscuratus KISS [Rückseite:] J. Sawoniewicz 1986" (Budapest).
Hoplocryptus fugitivus corsicator AUBERT 1960 (syn.nov.) – Lectotypus () hiermit festgelegt: "Type", " Hoplocryptus fugitivus GRAV. ssp. corsicator AUB ", "J.F. Aubert 14.8.195 9 Asaccio ( Corse)", " Lectotypus Hoplocryptus fugitivus corsicator AUBERT des. Mart. Schwarz ’06" (Lausanne).
HORSTMANN (1998) hat Ichneumon murarius BÖRNER 1782 vor allem nach den Angaben in der Originalbeschreibung über den Wirt, den Horstmann aufgrund der zylindrischen Lehmkokons als Auplopus carbonarius (SCOPOLI) (Pompilidae) deutet, vorgenommen. Unter den in der Literatur bis dahin erwähnten Ichneumonidae , die aus diesem Wirt gezogen wurden, stimmt Hoplocryptus heliophilus (TSCHEK) mit der Beschreibung von Ichneumon murarius BÖRNER am besten überein, weshalb HORSTMANN (1998) beide Taxa synonymisiert. Als Quelle für H. heliophilus (TSCHEK) als Parasitoid von Auplopus carbonarius (SCOPOLI) führt HORSTMANN (1998) SCHMIEDEKNECHT (1931) und WOLF (1971) an. Zusätzlich nennt CIOCHIA (1979) diese Parasitoid-Wirts-Beziehung. Vermutlich haben die beiden letztgenannten Autoren lediglich die Angaben von SCHMIEDEKNECHT (1931) übernommen. Das von SCHMIEDEKNECHT (1931) erwähnte Material konnte nicht aufgefunden und deshalb nicht nachbestimmt werden. Da H. heliophilus (TSCHEK) verschiedene Aculeata in Pflanzenstängeln parasitiert (nach von mir untersuchtem
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Material) und aufgrund des eher langgestreckten Körpers mit relativ kurzem 1. Gastersegment morphologisch gut daran angepasst ist, erscheint Auplopus carbonarius (SCOPOLI) , der sich in Lehmzellen entwickelt, als Wirt für H. heliophilus (TSCHEK) eher unwahrscheinlich. Schliesslich konnte ich ein Exemplar von H. fugitivus (GRAVENHORST) untersuchen, das aus dieser Pompiliden-Art gezogen wurde sowie weiteres Material aus einer nicht näher bestimmten Pompilidae . H. fugitivus (GRAVENHORST) gehört in Mitteleuropa zu den häufigsten Hoplocryptus -Arten und kommt häufig im Siedlungsbereich an oder in der Nähe von Gebäuden vor, wo auch oft die Nester von Auplopus carbonarius (SCOPOLI) zu finden sind. Im Gegensatz zu H. heliophilus (TSCHEK) hat H. fugitivus (GRAVENHORST) einen relativ kurzen Körper mit langem 1. Gastersegment als Anpassung an kürzere Wirtskokons bzw. –nester sowie einen verlängerten unteren Mandibelzahn und eine von den meisten Hoplocryptus -Arten abweichende Bohrerspitze. In den genannten Merkmalen stimmt H. fugitivus (GRAVENHORST) mit H. magrettii (KRIECHBAUMER) überein, obwohl beide Arten vermutlich innerhalb der Gattung Hoplocryptus nicht näher verwandt sind. Letztgenannte Art wurde aus Osmia inermis (ZETTERSTEDT) ( Apidae ) gezogen, deren Nester aus Pflanzenmörtel bestehen und sich an Steinen befinden. Diese Merkmale werden deshalb als Anpassung an die Beschaffenheit der Wirtsnester gedeutet. Da H. fugitivus (GRAVENHORST) , obwohl häufig, noch nie aus Wirten in Pflanzenstängel gezogen wurde und aufgrund der genannten morphologischen Merkmale wird angenommen, dass er auf die aus Lehmzellen bestehenden Nester von Auplopus carbonarius (SCOPOLI) (und eventuell anderer Hymenopterenarten in Lehmzellen) spezialisiert ist. Dagegen dürfte H. heliophilus (TSCHEK) auf Wirte in Pflanzenstängeln spezialisiert sein und die Angabe in SCHMIEDEKNECHT (1931) von Auplopus carbonarius (SCOPOLI) als Wirt dürfte auf eine Fehlbestimmung zurückgehen. Deshalb wird hier Ichneumon murarius BÖRNER entgegen der Deutung von HORSTMANN (1998) mit H. fugitivus (GRAVENHORST) synonymisiert.
AUBERT (1960b) beschreibt Hoplocryptus fugitivus corsicator nach einer nicht erwähnten Anzahl von Männchen und vermutlich auch nach Weibchen, obwohl er letztere nicht ausdrücklich erwähnt. Ich konnte von Hoplocryptus fugitivus corsicator 1 und 1 mit den gleichen Funddaten untersuchen, die als "Type" etikettiert sind. Als Lectotypus habe ich das Männchen ausgewählt, da in der Originalbeschreibung Weibchen nicht ausdrücklich angeführt sind.
H. murarius (BÖRNER) ist durch die Kombination von unterer Mandibelzahn deutlich länger als der obere und Kopf hinter den Augen stark verschmälert von allen anderen westpaläarktischen Hoplocryptus -Arten leicht unterscheidbar. Die Form der Bohrerspitze weicht von den meisten anderen Arten der Gattung deutlich ab.
B e s c h r e i b u n g () (Abb. 4, 43, 50): Fühler 26-30gliedrig, 3. Glied (ohne Anellus) 5,5-6,7 mal so lang wie breit; Gesicht median deutlich gewölbt, Gesicht median ohne deutliche Körnelung, gerunzelt und ohne deutliche Punkte, lateral gekörnelt und zerstreut punktiert; Clypeus im Profil mässig stark gewölbt, glänzend, Dorsalrand oft fein gekörnelt, fein bis grob und zerstreut punktiert; unterer Clypeusrand mit flachem und sehr stumpfem Zahn, dieser apikal manchmal breit; unterer Mandibelzahn deutlich länger als der obere; Wangen 0,7-0,9 mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Schläfen nur unten glänzend, sonst ganz oder teilweise gekörnelt, sehr fein bis mässig grob punktiert, meist mit schwacher dorsoventraler Streifung; Stirn ausser lateral netzförmig gerunzelt, selten mit einzelnen Punkten, lateral gekörnelt und zerstreut punktiert; Kopf hinter den Augen kurz und stark verschmälert.
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Epomia deutlich; Mesoscutum glänzend, entlang der Notauli und am Lateralrand gekörnelt, mässig grob bis mässig fein und dicht punktiert; Notauli flach bis mässig tief; Schildchen auf glänzendem Grund zerstreut bis dicht und mässig fein bis mässig grob punktiert; Praepectus ventral median nicht vorgewölbt; Praepectalleiste bis über die halbe Pronotumhöhe deutlich; Mesopleuren netzförmig gerunzelt; Speculum meist mit glatter Fläche, im übrigen punktiert; Sternauli apikal fehlend oder hier schwach entwickelt; Metapleuren netzförmig gerunzelt; Juxtacoxalleiste vollständig bis ganz fehlend.
Propodeum mässig lang, beide Querleisten vollständig; Propodeum vor der vorderen Querleiste auf gekörneltem oder glänzendem Grund zerstreut oder dicht punktiert bis vollständig gerunzelt und Propodeum ab der vorderen Querleiste netzförmig gerunzelt; Area horizontalis 0,8-1,0 mal so lang wie die Area petiolaris; Stigmen oval bis fast rund und relativ gross, bis zu 1,7 mal so lang wie breit.
Femora III 4,4-5,4 mal so lang wie hoch; letztes Tarsenglied nicht vergrössert, 2. Glied der Tarsen III 1,5-1,7 mal so lang wie das 5. Glied; Krallen an den Hinterbeinen stumpfwinklig bis fast rechtwinklig gekrümmt.
Areola im Vorderflügel nach vorne mässig stark bis schwach konvergierend, Vorderrand der Areola breit; 2. rücklaufender Nerv erreicht die Areola etwas vor bis etwas hinter der Mitte; Nervulus antefurkal; Nervellus im Hinterflügel hinter bis in der Mitte und selten knapp vor der Mitte gebrochen.
1. Gastersegment mässig lang, Stigmen deutlich hinter der Mitte; Postpetiolus gekörnelt, basal und lateral dicht punktiert, sonst meist nur mit vereinzelten Punkten; 2. Tergit gekörnelt und ausser apikal grob und dicht punktiert; 4. Tergit nur bei grösseren Exemplaren und nur basal grubenförmig punktiert; Bohrerklappen 0,8-0,9 mal so lang wie die Tibien III; Nodus mit kleiner Kerbe und etwas erhöht; Bohrerspitze niedrig und schlank, 3,8-4,3 mal so lang wie hoch.
Färbung: schwarz; weiss sind Fühlersattel, sehr selten Fleck auf den Wangen, Collare, häufig Flecke auf den Tegulae, grosser bis selten kleiner Fleck auf dem Schildchen, meist Hinterschildchen, meist Subtegularwulst, Fleck am 7. und 8. Gastertergit; Tegulae ausser weissen Flecken braun bis schwarz; orange sind 1.-3. oder 1.-4. Gastertergit (1. Tergit oft basal schwarz, selten 1. Tergit nur breit apikal orange), Femora I und II jeweils teilweise, Femora III (meist schmal apikal verdunkelt), Tibien I ganz, Tibien II teilweise oder ganz, Tibien III oft schmal basal oder subbasal, meist Tarsen I und II jeweils teilweise; Tibien II, Tarsen I und II sonst braun; mittlere Glieder der Tarsen III oder Tarsen III ganz braun oder gelblich.
Körperlänge: 5,5-10,5 mm.
(Abb. 19): Ausser den geschlechtsspezifischen Unterschieden und der weissen Färbung
ähnlich dem Weibchen.
Fühler 28-30gliedrig, Fühlerglieder 13/14-18/19/20 mit einem Tyloid, einige Tyloide braun und schwach verbreitert, Fühlerglieder mit Tyloide nicht verbreitert, 3. Glied 4,6- 5,9 mal so lang wie breit; Gesicht median dicht punktiert und dadurch runzelig oder gerunzelt; Wangen 0,7-0,8 mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Schläfen meist kaum gekörnelt.
Mesoscutum meist ohne Körnelung; Mesopleuren zusätzlich zur Runzelung meist mit deutlicher Punktierung, manchmal teilweise oder fast ganz gestreift; Speculum mit grosser glatter Stelle oder ganz glatt.
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Propodeum vor der vorderen Querleiste glänzend, punktiert und/oder gerunzelt.
Femora III 5,4-6,7 mal so lang wie hoch; 2. Glied der Tarsen III 2,0-2,1 mal so lang wie das 5. Glied.
Postpetiolus ausser breit apikal meist gleichmässig dicht punktiert; Gonoforceps nicht vergrössert und apikal deutlich gerundet.
Färbung: schwarz; weiss sind Facialorbitae ganz oder teilweise (weisse Zeichnung wird nach unten breiter und knapp vor dem Clypeus wieder schmäler), selten Gesicht median unterhalb der Fühler teilweise, meist Clypeus, manchmal Mandibeln teilweise, Palpen teilweise bis fast ganz, Wangen und daran angrenzend Schläfen ventral teilweise, meist Frontalorbitae teilweise, Collare, Tegulae ganz oder selten nur teilweise, manchmal Fleck vor den Tegulae am Hinterrand des Pronotums, Schildchen, meist Hinterschildchen, Subtegularwulst, Fleck am 7. Gastertergit, Coxen I und II apikal bis fast ganz, Trochanteren I und II jeweils teilweise bis fast ganz, Trochantellen I und II jeweils teilweise, oft Femora I und II jeweils apikal, 2.-4. Glied der Tarsen III meist ganz; orange sind meist Postpetiolus breit apikal, fast stets 2.-3. Tergit ganz, meist 4. Tergit ganz oder teilweise, oft 5. Tergit teilweise basal, Femora III ausser apikal und selten auch ausser basal und manchmal Tibien III basal; Femora III manchmal ausgedehnt verdunkelt, selten 2.-3. Gastertergit überwiegend dunkel; häufig Trochantellen I und II jeweils teilweise, Femora I und II jeweils ganz bis nur apikal, Tibien I und II, häufig Tarsen I und II jeweils teilweise bis ganz gelborange; Femora I und II gelborange und manchmal vorne noch deutlich heller; Tarsen I und II oft braun.
Körperlänge: 6,8-9,4 mm.
Wirte: Pompilidae : Auplopus carbonarius (SCOPOLI) (Van der Smissen) , Pompilidae indet. (Kofler, Schwarz).
Zusätzliche Literaturangabe: Crabronidae : Ectemnius rubicola (DUFOUR & PERRIS)
( ENSLIN 1922). Vermutlich beruht die Angabe auf einer Fehlbestimmung.
V e r b r e i t u n g (nach 231, 71): Schweden (Edinburgh, London, Lund); Litauen (Müncheberg); Deutschland (London, Müncheberg, München, Wageningen, Burger, Horstmann, Mohr, Schmidt, Schnee, Schwarz); Polen (Wien); Tschechien (Linz, München); Slowakei (Linz); Frankreich: Festland (Edinburgh, Lausanne), Korsika (Lausanne); Schweiz (Bern, München); Österreich (Admont, Graz, Linz, München, Salzburg, Wien, Kofler, Schwarz, Stürzer); Ungarn (Budapest); Portugal (London); Spanien (Alicante); Italien (München, Wageningen, Mohr); Slowenien (München); Kroatien (London); Bosnien-Herzegowina (London); Jugoslawien (London, München); Bulgarien (Linz, Kolarov); Griechenland: Festland (Linz, Mohr, Schwarz), Korfu (München, Schwarz), Kos (Schwarz); Kasachstan (Linz); Mongolei (Linz); Türkei (London); Kirgisien (Linz).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
Kingdom |
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Phylum |
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Class |
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Order |
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Family |
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Genus |
Hoplocryptus murarius ( BÖRNER 1782)
Homson 1974 |
Ichneumon olitorius
FAB. Horstm. 1997 |
Hoplocryptus binotatulus THOMSON 1873
Thomson 1873 |
Cryptus fugitivus
GRAVENHORST 1829 |
Cryptus fugitivus GRAV
GRAVENHORST 1829 |
Cryptus gracilis
GRAVENHORST 1829 |
Ichneumon olitorius
FABRICIUS 1793 |
Ichneumon murarius BÖRNER 1782
BORNER 1782 |