Cheiracanthium mildei L. Koch, 1864

Konrad Thaler, 2005, Fragmenta Faunistica Tirolensia - XVIII (Arachnida: Araneae; Insecta: Psocoptera, Strepsiptera, Megaloptera, Neuroptera, Raphidioptera, Mecoptera, Siphonaptera, Diptera: Mycetophiloidea), Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 84, pp. 161-180 : 162

Cheiracanthium mildei L. Koch, 1864 ( Clubionidae ) (Abb. I)

Mat.: Innsbruck, Pradl, Stiegenhaus , 19 (CoI!. Breuss) Okt. 2003, leg. Breuss. - Wien, Wohnhaus , 1 cf CTh 29. Juni 1999. 19 CTh 8. Juli 1999, leg. Christian. - Südtirol: Bozen, Stadtgebiet und Umgebung , I cf 79 1987-1996, leg. Bosin .

Die von Südtirol (Meran) und Dalmatien erstbeschriebene Art ist holomediterran verbreitet, wobei ihre Nordgrenze lange durch den Südabfall der Alpen gebildet wurde (LESSERT 1910, SIMON 1932). Seither hat Ch. mi/dei sich enger an den Menschen angeschlossen und durch synanthrope Lebensweise ihrVerbreitungsgebiet auf die Neue Welt erweitert (BRYANT 1951, EDWARDS 1958). Auch in Mitteleuropa ist, noch wenig spektakulär, eine Verschiebung der Vorkommen nach Norden zu beobachten, siehe die Fundpunkte in Österreich (noch JÄGER 1995, KOMPOSCH 2002) und weitere, teilweise synanthrope, Fundmeldungen von Aargau (MAURER & HÄNGGI 1990), von Rhein und Main (Baden­ Württemberg, NÄHRIG et a!. 2003; Mainz, JÄGER 2000) und in Ungarn (SZINETAR 1992). Diese Erweiterung der ökologischen Einnischung scheint unter zwei Aspekten von unmittelbarer Bedeutung. So ist nicht auszuschließen, daß sich die Art als Lästling erweisen wird. Aus Nordamerika berichtete Bißverletzungen sprechen für diese Einstufung (SPIELMAN & LEVI 1970, KRINSKY 1987). Andrerseits gilt Ch. mi/dei als willkommener Antagonist für phytophage Arten in Gewächshäusern und Kulturen (CORRIGAN & BENNETT 1987, KASPI 2000, MANSOUR et a!. 1980 ab, 1995).