Suctobelba prominens, Moritz, M., 1966
publication ID |
ORI10855 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6285028 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/3C61B787-CE50-EE5A-CA81-0F1564E01BE2 |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Suctobelba prominens |
status |
n. sp. |
Suctobelba prominens n. sp. (Abb. 2 a. b, c)
Diagnose: Rostrum ohne nasenartigen Mittelvorsprung. Apikallobus schlank und spitz, durch eine breite, am Grunde verengte und gerundete Inzisur vom 1. Rostralzahn getrennt. 1. Rostralzahn stumpf kegelförmig. 2. Rostralzahn länger und gerade zugespitzt, an seinem caudalen Rand ein kleiner, sehr schmaler und spitzer Nebenzahn. Zwischen 1. und 2. Rostralzahn eine tiefe und sehr schmale parallelseitige Inzisur.
Habitus: Von dieser Art wurde nur ein Exemplar erbeutet. Die morphologischen Merkmale sind, aber gegenüber den anderen bekannten Arten der Gattung so auffällig, daß sie die Beschreibung einer neuen Art nach einem einzigen Belegstück gerechtfertigt erscheinen lassen. Länge: 258 µm; Breite 138 µm; Notogasterlänge: 150 µm. Färbung hellbraun.
Prodorsum: Das Rostrum ist kurz und breit. In Dorsalansicht sind die Rostralzähne seitlich gut sichtbar. Zwischen den Apikalloben ist das Rostrum stark aufgewölbt, aber ohne nasenartigen Vorsprung. Die Apikalloben sind scharf zugespitzte, schlanke Zähne, die leicht nach außen und vorn gebogen sind. Sie stehen mehr als doppelt so weit auseinander, als ihre Basis breit ist. Hinter dem Apikallobus stehen 2 große, breite Rostralzähne, die stärker als bei anderen Arten der Gattung nach vorn gerichtet sind. Der 1. Rostralzahn verjüngt sich distal konisch, ohne daß eine scharfe Spitze gebildet wird. Er ist deutlich kürzer als der 2. Rostralzahn und überragt auch nicht den Apikallobus. Der 2. Rostralzahn ist kegelförmig und scharf zugespitzt. Er ist fast doppelt so lang, wie seine Basis breit ist. Oberhalb seiner Basis sitzt am caudalen Band ein nur halb so langer, sehr schmaler und spitzer Nebenzahn. Die Inzisur zwischen dem Apikallobus und dem I. Rostralzahn ist distal sehr breit. Sie verjüngt sich proximal stetig und ist am Grunde gerundet. Charakteristisch ist die Inzisur zwischen dem 1. und dem 2. Rostralzahn. Sie stellt einen sehr tiefen, engen und parallelseitigen Spalt dar, der am Grunde deutlich gerundet ist (ungequetschtes Präparat in Seitenansicht).
Vor dem Mittelfeld ist das Prodorsum stark aufgewölbt. Von seiner höchsten Stelle aus fällt es gerade und steil zum Vorderrand des Rostrum ab, so daß die Apikalloben von oben kaum sichtbar sind. Zwischen den Rostralhaaren ist das Rostrum dicht und fein gekörnelt, während die aufgewölbte Mittelpartie vor dem Mittelfeld nur mit spärlichen, aber regelmäßig verteilten kleinen Knötchen bedeckt ist. Im Winkel zwischen dem Rostralhaar und der Basis der Rostralzähne geht die feine Körnelung in ein Feld großer Chitinknoten über. Eine ähnliche Gruppe von großen Knoten liegt im vorderen Teil des Mittelfeldes unmittelbar in Höhe der Vorderränder der beiden Tectopedialfelder.
Die Lamellarknospe ist unregelmäßig dreilappig und hinten offen. Vor der Lamellarknospe liegen im Mittelfeld 2 hintereinanderstehende Knoten. Die interbothridialen Kämme sind breit, ihre Ränder mehr oder weniger undeutlich. Dagegen sind die beiden von der Vorderecke der interbothridialen Kämme zum Hinterrand der Lamellarknospe verlaufenden Leisten (Lamellen bei Strenzke 1951) gut ausgebildet. Jederseits vor den Bothridien befinden sich 2 in einer Querreihe stehende Knoten, die durch schmale Leisten unvollkommen verbunden sind. Die Sensilluskeule stellt eine breite, außen stärker gewölbte Spindel dar, die sich distal stark verjüngt und in einem längeren Endfaden endet. Ihre Außenseite ist mit zahlreichen kleinen Härchen besetzt. Mittelfeld, Lateralfelder und der hinter den Tectopedialfeldern gelegene caudale Teil des Prodorsum sind fein chagriniert.
Notogaster: Der Notogaster ist im Umriß kurz eiförmig und relativ stark gewölbt. Die Notogasterzähne sind fast gleich lang und scharf vom Notogasterrand abgesetzt. Die Lateralzähne besitzen die Form eines stumpfen, konisch geformten Zahnes. Die Medialzähne verbreitern sich dagegen caudad stärker. Sie besitzen 2 kurze, nach hinten gerichtete Leisten.
Holotypus: Der Holotypus (Kat.-Nr. 189/B41/1 ) befindet sich, in Alkohol konserviert, im Zoologischen Institut und Museum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald in der Sammlung des Autors.
Systematische Stellung: Suctobelba prominens n. sp. läßt sich in bezug auf die Ausbildung des Rostrum und der Anordnung der Rostralzähne mit Suctobelba perforata Strenzke , 1950 vergleichen. Apikallobus und Rostralzähne sind aber bei der neuen Art bedeutend kräftiger entwickelt, während die Inzisur zwischen dem 1. und 2. Rostralzahn dagegen weniger tief und am Grunde nicht ausgesprochen tropfenförmig erweitert ist. Von Suctobelba perforata unterscheidet sich Suctobelba prominens n. sp. außerdem durch die Gestalt des Sensillus, der interbothridialen Kämme und die Größe der Notogasterzähne.
Fundort: Die Bodenprobe wurde am 24. September 1963 westlich von Bad Frankenhausen am Suedrand des Kyffhaeusers in dem oberen Bereich einer sonnenexponierten Runse zwischen zwei Gipshaengen entnommen. Das Bodenmaterial entstammt der obersten Schicht (0 bis 5 cm) eines lockeren, sehr humusreichen, mit feinen Gipskonkrementen durchsetzten Bodenhorizontes. Die Fundstelle ist als xerotherm zu bezeichnen. GoogleMaps
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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